Der Ironman Frankfurt bot tollen Triathlonsport in der Mainmetropole. Für alle Agegrouper und für 20 Profi-Frauen ging es um die Ironman-EM-Titel. Eine Profifeld der Männer gab es nicht.
Auftakt im Langener Waldsee: 22,7 Grad Wassertemperatur ergab die Messung am Morgen vor dem Start, somit war klar: Die rund 3.000 Agegrouper schwimmen mit, die Profis müssen ohne Neo auf die 3.800 Meter. Dazu gibt es frische Luft-Temperaturen von 14 Grad, nicht alle Athletinnen und Athleten kommen heute damit klar. Bei den Profis setzt sich schon nach 100 Metern ein Trio ab. Darin Lauren Brandon, Rebecca Clarke und die spätere Siegerin Sarah True. Die Drei holen auf den zwei Schleifen durch den See mit Australien Exit mehrere Minuten auf die Konkurrenz heraus.
Wind auf dem Radkurs
13 Kilometer vom Langener Waldsee in die Frankfurter City, dann zwei große Schleifen: ergibt zusammen 182 Kilometer. Schon auf der ersten Runde frischt der Wind etwas auf, doch ernste Probleme verursacht das beim Steuern der Rennmaschinen nicht. Doch die Siegerin des letzten Jahres, Daniela Bleymehl, kommt mit den Bedingungen nicht zurecht. Zwar holt die Lokalmatadorin Minute um Minute auf die Spitze auf – nach dem Schwimmen hatte sie mehr als neun Minuten zurückgelegen – doch ihr wird einfach nicht warm. Anfang der zweiten Runde ist Schluss. Bleymehl gibt entkräftet auf. Im Rennen hat sich Konstellation an der Spitze inzwischen verändert. Carolin Lehrieder hat die Führung übernommen und macht gemeinsam mit Skye Moench mächtig Druck. Gemeinsam mit der Schwedin Sara Svensk erreicht das Führungstrio T2.
Entscheidung am Main
Der Rundkurs am Fluss ist gesäumt von Zuschauern, die ordentlich Stimmung machen und die Athletinnen und Athleten wahlweise anfeuern, motivieren oder moralisch stützen. Die Strecke führt in vier Runden auf beiden Seiten des Mains entlang und über zwei Brücken. An der Spitze laufen inzwischen drei Agegroup-Männer, die das gesamte Profifeld der Frauen ein- und überholen konnten. Trotzdem liegt der Fokus natürlich auf den schnellen Damen. Hier gibt es den nächsten prominenten Ausfall auf deutscher Seite: Auch Carolin Lehrieder gibt das Rennen am Ende der ersten Runde trotz guter Position auf. So hat zunächst Skye Moench freie Bahn. Weit absetzen kann sich die US-Amerikanerin aber nicht, denn Landsfrau Sarah True hält den Rückstand mit rund zwei Minuten in Grenzen und bläst auf der zweiten Marathonhälfte zum Angriff. Es klappt. Die Zeitmessung bei Kilometer 33 zeigt True erstmals in Führung. Und die will sie nicht mehr abgeben.
Der Rest ist Party
Sarah True gelingt die Revanche mit dem Ironman Frankfurt. Vor vier Jahren musste sie 700 Meter vor dem Ziel in Führung liegend aufgeben. Diesmal kommt die 41-Jährige durch. Platz eins vor Skye Moench. Dahinter läuft die Polin Agnieszka Jerzyk überraschend aufs Podium. Beste deutsche Triathletin wird heute Laura Jansen auf Platz vier. Zur Belohnung winkt die Qualifikation für die Ironman-WM auf Hawaii. Auf dem Römer geht es ab jetzt Schlag auf Schlag: Noch bis 22 Uhr laufen die Sportlerinnen und Sportler jubelnd, feiernd, weinend und wankend ins Ziel.