Ein Viertel seiner Langdistanzen hat Jonas Deichmann bereits vergangenen Woche hinter sich gebracht. Nun zaubert er für die optimale Rennverpflegung ein Gadget auf seinen Lenker, das für eine bessere Zeiteffizienz sorgen soll.
Jonas Deichmann fiebert der richtigen Challenge Roth in 25 Tagen entgegen, auch wenn er jeden Tag seine eigene auf nahezu derselben Strecke absolviert. Dass 120 Langdistanzen hintereinander eine extreme Belastung sind, steht außer Frage. Dabei spielt gerade unter der andauernden Belastung das Verhältnis von Be- und Entlastung eine wichtige Rolle. Lange Tage, ob durch Unwetter, Müdigkeit oder starke Winde bedeuten gleich weniger Erholung. Da auch die Ernährung einen großen Stellenwert im Recoverymanagement hat, verpflegt sich der 37-Jährige sehr detailliert über den Tag. Zwischen den Wechseln nimmt er neben seiner größtenteils flüssigen Rennverpflegung auch immer feste Nahrung zu sich.
Bis zu 11.000 Kilokalorien pro Tag
Um sein Energiedefizit pro Tag decken zu können, muss Jonas Deichmann 10.000 bis 11.000 Kilokalorien pro Tag zu sich nehmen. Die größte Gefahr besteht darin, dass er, wenn er sein Defizit nicht gedeckt bekommt, zu viel Gewicht und somit Substanz verliert, die für das Projekt primär an harten und kalten Tagen wichtig ist. Gestartet ist der Rekordjäger mit 79 Kilogramm Körpergewicht. Schon in den ersten beiden Tagen musste er der Belastung Tribut zollen und nahm auf 75 Kilogramm ab, die er seitdem konstant hält. Der Tagesablauf ist dabei nahezu minutiös durchgetaktet. In jeder freien Minute wird Wert darauf gelegt, Nahrung zuzuführen. Jedoch so, dass der Magen nicht zu stark belastet wird.
Sechs feste Mahlzeiten sind aktuell eingeplant. Von zweimal Frühstück, eins vor dem Schwimmen und eins nach dem Schwimmen, wo es meistens geröstetes Müsli mit Hafermilch gibt, geht es über zu zwei Runden Mittagessen. Die erste Mittagsmahlzeit steht nach der ersten Radrunde an. In den häufigsten Fällen gibt es einen angemachten Salat mit Reis oder Nudeln. Das zweite Mittagessen erfolgt zum Wechsel aufs Laufen, dort muss es aber eine Portion auf die Hand sein. Praktisch und lecker hat sich für den Extremsportler hier ein Reiskuchen oder ein Omelett als Powersnack herausgestellt. Das erste Abendessen besteht dann aus den Resten vom ersten Mittag und wird direkt auf dem Heimweg im Auto gegessen. Zum großen Abendbrot gibt es dann wieder etwas Kohlenhydratreiches mit Nudeln und Reis. Unter der Belastung, also während der Bewegung, setzt Jonas Deichmann hauptsächlich auf Sportnahrung seines Sponsors, ebenso wie bei den Recoveryshakes im direkten Anschluss an die einzelnen Disziplinen. Gerade am Abend ist hier die schnelle Zufuhr von hoher Bedeutung, um dem Open-Window-Effekt entgegenzuwirken.
Bike Pasta Pack
Um noch besser durch den Tag zu kommen und die Nahrungsaufnahme zeiteffizient und vielfältiger gestalten zu können, hat Jonas Deichmann zusammen mit einem seiner Sponsoren das „Pasta Pack“ entwickelt. Eine kleine Dose, die auf dem Lenker mit einem Clip befestigt wird, ermöglicht ihm so die Aufnahme von fester Nahrung wie Tortellini oder Reisspeisen, was vorher nicht möglich war. Die Konstruktion ist gezielt auf sein Fahrrad angepasst und bis jetzt einzigartig. Ob sich diese Konstruktion durchsetzten wird, bleibt abzuwarten.