Donnerstag, 22. Mai 2025

Vom Höhenloch in den verspäteten Saisonstart

Langsam nervt mich die Saison. Ich komme mir vor, als hetzte ich den Wettkämpfen hinterher und kurz bevor es losgeht, werden diese abgesagt. So war es mit der EM in Tartu und so war es mit der Leichtathletik-DM in Braunschweig. Die Gründe waren natürlich nicht die gleichen, aber für das eigene Gefühl spielt das ja keine Rolle.

Die Absage der EM war ja schon absehbar, dass ich über die 5.000 Meter bei der Deutschen Meisterschaft nicht starten konnte, war wirklich ärgerlich –am Ende weiß ich eigentlich auch gar nicht ganz genau warum. Irgendwie soll eine andere Athletin für ihren Start oder gegen meine Meldung geklagt haben oder so ähnlich. Das war ärgerlich für mich – um es mal vorsichtig zu sagen – obwohl ich die Sicht der Athletin auch verstehen kann. Egal, ich werde jetzt in jedem Jahr mal eine DLV-Zeit laufen, man weiß ja nie. Mein Vorhaben, beim selbst gestalteten Bahnrennen unter 16 Minuten zu bleiben, habe ich dann auch ganz knapp nicht geschafft. Nicht, weil es noch 35 Grad waren, sondern weil ich wahrscheinlich den Anfängerfehler schlechthin gemacht habe: Wir sind die erste Runde angegangen, also ob nur zwei Runden zu laufen sind (65 Sekunden) und das hat mich für den Rest des Laufes gekillt. So ein Bahnrennen ist eben doch was anderes. Auf jeden Fall wäre ich bei der Entscheidung um die Medaillen Silber und Bronze dabei gewesen. Alina Reh ist ja eine lockere 16:08 Minuten gelaufen und die nächsten waren dann nochmal sieben Sekunden dahinter. Nun kann man dieses Rennen ja nicht als Maßstab nehmen, aber auch bei den Meldezeiten war ich überrascht, welche Zeiten da insgesamt gelaufen werden (bis auf Reh und Klosterhalfen natürlich). Ich meine, ich bin Triathletin und kann da eigentlich voll mithalten. 

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Zwei verrückte Wochenenden im September

Ich bin jetzt jedenfalls im „Höhenloch“ – also rund zwei Wochen nach der Rückkehr aus der Höhe und es fühlt sich alles sehr, sehr schwer an. Im vergangenen Jahr war das aber genauso und die Rennen in Lausanne und Banyoles liefen dann aber wirklich gut. Und darauf kann ich auch jetzt hoffen: Das WTS-Rennen in Hamburg soll jetzt sogar als Einzel-WM stattfinden. Und auch das Weltcup-Rennen in Karlsbad steht vermutlich noch an. Das werden zwei verrückte Wochenenden, weil im Grunde die gesamte Startliste aus Hamburg auch nach Karlsbad reist. Sogar Flora Duffy will bei beiden Rennen starten. Ich bin gespannt, wie das alles wird mit den ganzen Corona-Einreisebestimmungen. Aber egal – Hauptsache die Saison geht los. 

Es wird schön, mal wieder alle zu sehen und auch ein ernsthaftes Rennen zu machen. Die Rennen im Olympischen Triathlon finden ja immer wie in einem rundreisenden Zirkus statt und obwohl ich dachte, dass ich das gar nicht so brauche, vermisse ich es doch. Meine neuseeländische Trainingspartnerin Debby Lynch habe ich nun seit der Verabschiedung auf Mauritius im März nicht mehr gesehen. In den vergangenen vier Jahren war sie im Sommer immer hier in Deutschland. Auch mit Ai Ueda aus Japan waren eigentlich noch weitere Trainingslager geplant. Sie habe ich zuletzt im Januar in Südafrika gesehen und ich freue mich schon, dass sie, wie Jolanda Annen aus der Schweiz, nach dem Rennen in Hamburg zu mir nach Potsdam kommen und wir uns auf Karlsbad vorbereiten. Also drückt alle die Daumen für mich, dass nicht noch irgendwas dazwischen kommt und wenn ihr Lust habt, schaut es auch im Fernsehen an. Das Damenrennen startet am Samstag um 18 Uhr.

Heute fahren ich schon mal zum „Aufwärmen“ zu einem Triathlon nach Tschechien – nach Brno. Es ist eine Sprintdistanz des „Czech-Cup“  – keine Ahnung, was mich da erwarten wird, aber dies wird dann tatsächlich mein erster Triathlon 2020. Ich werde euch berichten …

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