Ende einer Ära: Kein Triathlon mehr in Buschhütten

Fast 35 Jahre hat der Triathlon die Sportwelt in Buschhütten geprägt, damit ist nun Schluss. Ab der kommenden Saison wird die Traditionsveranstaltung, der Triathlon Buschhütten, nicht mehr ausgetragen. Auch die Liga-Mannschaften werden zurückgezogen.

Frank Wechsel / spomedis

Fleiß, große Leidenschaft und viel Herzblut steckten in der Veranstaltung und der Organisation der Liga-Teams. Doch mit dem wohlverdienten Ruhestand der Personen, die das Ganze aufrechterhalten haben, wurde mit dem verbleibenden geschäftsführenden Vorstand entschieden, dass ab 2024 kein Triathlon mehr in Buschhütten stattfindet.

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In der Pressemitteilung des TV Germania Buschhütten heißt es weiter: „Wir sehen uns nicht in der Lage sämtliche Erfolgsgeschichten rund um das EJOT-Team und die Großveranstaltung weiterzuschreiben und auf so hohem Niveau weiter agieren zu können.“ Die gestiegenen Kosten und die Organisation ehrenamtlicher Helfer seien immer herausfordernder gewesen.

Mit dem Rücktritt endet einer Ära

Der Triathlon Buschhütten war eine echte Institution in der deutschen Triathlongeschichte, und mit ihm auch seine Organisatoren Sabine und Rainer Jung. Das Ehepaar hat die Kurzdistanz im Siegerland seit ihren Anfängen 1987 geprägt und dafür gesorgt, dass sie für zahlreiche Profis und Agegroup-Triathleten zum Klassiker für den Saisoneinstieg geworden ist. Auch das erfolgreiche Bundesliga-Team des TV Buschhütten stand seit 2001 unter der Leitung des Ehepaars. Zu Mitte Mai dieses Jahres zogen sie sich jedoch aus ihren bisherigen Tätigkeiten beim Triathlon Buschhütten zurück. Mit dem Rückzug endet nun die Ära des Triathlons in Buschhütten.

Anziehungspunkt für die Profis

Die Kurzdistanz im Siegerland war nicht nur bei den Altersklassenathleten beliebt, auch zahlreiche Profis gaben jedes Jahr wieder ihren Saisoneinstieg zum Formtest beim Triathlon in Buschhütten. Größen wie Laura Philipp, Jan Frodeno und auch Sebastian Kienle als Rekordsieger des Rennens sowie Lothar Leder waren gern gesehene Gäste an der Startlinie. Was den Triathlon Buschhütten sonst so besonders gemacht hat, kann hier noch einmal nachgelesen werden.

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21 Kommentare

  1. Was immer wieder auffällt, egal bei welcher Veranstaltung: ohne Ehrenamt und ohne Freiwillige geht es einfach nicht.
    Plant einfach mal eine Spezialausgabe o.ä. zu diesem Thema.
    Wenn es zeitlich passt, bin ich auch als Teilnehmer bei einer Schicht der Startnummernausgabe bei Rennen im Ausland dabei.
    Es wird zu sehr von Athletenseite gejammert und ein Großteil hat noch nicht ein mal selbst mit angepackt. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass viele einfach nur noch konsumieren wollen.

  2. »Was immer wieder auffällt, egal bei welcher Veranstaltung: ohne Ehrenamt und ohne Freiwillige geht es einfach nicht.«
    Das ist richtig erkannt, verschärfend kommt hier hinzu, dass wohl der Generationenwechsel an der Spitze des Organisationskomitees nicht funktioniert hat: es will sich nach Abtritt der Gründer des Events zukünftig keiner den Hut aufsetzen, Chef zu sein. (Achtung, plakativ: ist nicht die erste Veranstaltung, die so stirbt.)

  3. Ich glaube, dass viele mittlerweile vor den Auflagen zurück schrecken. Man liest immer wieder wie krass die Anforderungen nach oben geschraubt wurden, damit so ein Event überhaupt stattfinden kann. Es wird alles unendlich teuer, Regelungen sind kaum umsetzbar.
    Im Fußball schickt man x Polizeimannschaftswagen zur Absicherung. Das finanziert der Staat. Im Triathlon benötigt man Spendengelder oder muß es von den Startgebühren mit finanzieren. Auch das kommt erschwerend hinzu. Wer will sich solch ein bürokratisches Dilemma antun.

  4. Krass. Sehr schade. Habe erst auf anderen Newsportalen nachgelesen, weil ich zunächst gar nicht glauben konnte, dass die die Mannschaft der 1. und 2. BuLi auch zurückziehen. Habe diese Saison noch Tertsch, Klamer, Murray und Co. an mir vorbeifetzen sehen. Der EJOT war für mich sowas wie der FCB der Triathlon-Bundesliga. Riesen Verlust in meinen Augen. Allerdings auch danke -unbekannterweise- an die Organisation rund um den Wettkampf und die Teams, die das Team und das Rennen so lange ermöglicht haben.

  5. Es lebe das Eherenamt bzw. die freiwillige Hilfe! Und wer mal auf der anderen Seite geholfen hat, empfindet (hoffentlich) auch mehr Respekt vor der gesamten Orga Leistung! Ich werde jedenfalls den Helfern an der Strecke NOCH mehr Dankbarkeit entgegen bringen! Vlt. ist ja auch mal ein Start-Bonus (oder überhaupt die Möglichkeit starten zu dürfen, wie Roth, Allgäu etc.) ein Anreiz, uns auf die andere Seite zu bewegen? Es tut jedenfalls nicht weh und hat mir in unserem Sport (SEHR) tolle Erlebnisse gebracht! Und man stelle sich mal ROTH ohne 7500 Ehrenamtliche vor????

  6. Wow, sehr schade. Vorallem, das es neben dem Triathlonevent auch gleich noch die Mannschaften trifft. Als Organisator eines kleinen Triathlon mit 500 Teilnehmern kenne ich ganz genau die Probleme aus steigenden Kosten und Organisation von Helfern. Beides wird immer schwieriger. Zum Glück kann unser Moortriathlon am Sonntag wieder stattfinden. In dem Sinne, falls noch jemand starten möchte, kommt vorbei. Ansonsten drücke ich allen anderen Veranstaltern die Daumen, dass dieser Trend 2024 nicht weiter geht.

  7. Ich bin einer der Hauptverantwortlichen für die Austragung des Bietigheimer Triathlon. Der findet mitten im Herzen der Stadt Bietigheim statt und ist organisatorisch und kostenseitig (Sicherheitsauflagen der Stadt) eine enorme Herausforderung. Alles läuft ehrenamtlich ,keiner auch die vielen Helfer bekommen was bezahlt.Dieses Jahr hatten wir die größten Probleme ausreichend Helfer zu finden.
    Manche aktive Mitglieder sahen nicht ein zu helfen ,da sie ja Beitrag zahlen. Andere wollten lieber selbst starten als zu helfen. Wenn bei dem harten Kern und mir nicht die Liebe zum Sport überwiegen würden ,müssten wir die Sache sofort beenden. Das für einen Sprint mittlerweile bis zu 70 Euro fällig werden ist den Teilnehmern auch nicht vermittelbar.
    Ich verstehe nur zu gut wenn die Veranstalter aufgeben und lieber was anderes in ihrer Zeit machen.
    VG
    Hermann

  8. Daran erkennt man erst mal wie viel an einzelnen Personen hängt. Das Rainer und Sabine aufhören und alles zusammenbricht… sehr schade! Wobei ich nicht ganz verstehe warum man nicht weiterhin in der Lage ist einen Triathlon auszurichten, ohne Bundesliga-Team, ohne Profifeld, so wie die meisten anderen Veranstaltungen auch.

    • @Herman Grün:

      Ich denke was es bräuchte wäre eine zentrale Anlaufstelle für Leute die helfen wollen.
      Als ich in Darmstadt gewohnt habe, habe ich 4-5 Mal in Frankfurt geholfen.
      Den Ironman dort kennt man und wenn man ein Mal mitgemacht hat, dann kommen eben auch immer die Mails.

      Aber wer außerhalb von Bietigheim kennt schon das Datum für euer Rennen?

      Dabei macht es ja Spaß dabei zu sein, ohne sich quälen zu müssen:)

  9. Ich stelle es vorne an:
    Das was folgt ist ironisch gemeint.

    ->Das kommt dabei heraus, wenn Frauen arbeiten gehen, anstatt sich um den Haushalt und die Kinder zu kümmern.
    Niemand hat mehr Zeit für irgendetwas, denn wenn man Feierabend hat, muss man sich um die Kinder kümmern. Arbeitende Frauen würgen jegliches Ehrenamt ab, da sie dann abends Freizeit haben wollen und dazu noch dazu neigen die verbliebene Freizeit der Männer (->Wochenende) zu verplanen.

    So, jetzt war’s doch nicht ironisch. 😨

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Lars Wichert
Lars Wichert
Lars Wichert ist dreimaliger Weltmeister im Rudern und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janiero teil, bevor er zum Triathlon wechselte. 2021 gewann er sein erstes Rennen beim Ironman Hamburg in 8:12:46 Stunden, der schnellsten jemals erzielten Rookie-Zeit bei den Agegroupern.

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