Was haben Kailua-Kona auf Hawaii, Lahti in Finnland und Juneau in Alaska gemeinsam? Alle drei Orte veranstalten Rennen der Ironman-Serie an so spektakulären Orten, dass viel hinwollen. Und alle sind zu klein, um den Ansturm schultern zu können. Das Rennen in Alaska wurde nun abgesagt.
Zehn Tage nach der Bekanntgabe, dass der Ironman Hawaii im Jahr 2023 nur mit einem Renntag stattfinden kann und alle Männer bis 2024 auf ihre Rückkehr nach Kailua-Kona warten müssen, hat der Rennveranstalter nun ein weiteres Nordamerika-Rennen absagen müssen. Der spektakuläre Ironman Alaska hat wahrscheinlich nur ein einziges Mal, am 7. August 2022, stattgefunden. Der nur auf dem Luft- und Wasserweg erreichbare Rennort Juneau ist offenbar zu klein, um das Rennen wirtschaftlich austragen zu können. Zu Engpässen kommt es vor allem bei der Unterbringung der Sportler, denn die Region bietet nur 1.300 Hotelbetten. Die Preise bei privaten Unterkünften stiegen – wie auch im Oktober in Kailua-Kona – bald auf über 1.000 US-Dollar pro Nacht.
Zimmermangel auch bei WM-Rennen
Auch auf Hawaii hatte die lokale Community Bedenken gegen eine erneute Austragung der Ironman-Weltmeisterschaften an zwei Renntagen geäußert. Im Oktober waren die Rennen an einem Donnerstag und Samstag über die Bühne gegangen – sportlich und medial erfolgreich, aber zu viel für einige Einheimische. Ab 2023 wird das Rennen wieder nur am Samstag ausgetragen, im kommenden Jahr für die Frauen, in 2024 für die Männer. Die werden ihre Titelträger 2023 wahrscheinlich zuvor in Nizza suchen, wie verschiedene Quellen behaupten. Ironman möchte sich erst Mitte Januar zum Austragungsort äußern. Für die Teilnehmer des jeweiligen Jahres dürfte sich die Kostensituation dadurch entspannen, dass deutlich weniger Sportler und Anhänger nach Hawaii reisen werden.
Ähnlich schwierig, wie es zuletzt auf Big Island war, gestaltet sich auch die Unterkunftssuche für die Weltmeisterschaften über die halb so lange Ironman-70.3-Distanz Ende August 2023 im finnischen Wintersportort Lahti. Die Stadt selbst ist restlos ausverkauft, viele Athleten erwartet eine lange Anreise aus den „Nachbarorten“ im dünn besiedelten Land, einige werden für das Rennen und rundherum für Startnummernausgabe, Check-in, Siegerehrung und andere Termine aus dem 100 Kilometer entfernten Helsinki anreisen müssen.
Ironman: „Schwierige Entscheidung, den Ironman Alaska einzustellen“
Lahti hat nach offiziellen Angaben immerhin 120.000 Einwohner. In Kailua-Kona sind es nur etwas über 20.000, in der Region Juneau leben etwa 30.000 Alaskaner. Zu wenig Infrastruktur, um das Rennen weiter supporten zu können. „Als die Veranstaltung zum ersten Mal angekündigt wurde, stand Juneau bei vielen Athleten schnell ganz oben auf der Bucket List“, schreibt Ironman nun auf der Veranstalter-Website. „Obwohl wir im ersten Jahr mit einigen wetterbedingten Herausforderungen zu kämpfen hatten, war die Veranstaltung dennoch magisch. Das Team machte sich sofort an die Arbeit, um das Erlebnis für künftige Wiederholungen weiter zu verbessern. Obwohl wir eine wunderbare Gastgebergemeinschaft hatten, haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, den Ironman Alaska einzustellen.“
Athleten, die sich bereits für die zweite Austragung des Rennens angemeldet haben, sollen eine E-Mail mit weiteren Details erhalten.