In diesem Jahr hatte Spirig eigentlich ihre fünfte Olympiateilnahme bei den Spielen in Tokio ins Auge gefasst. Durch die coronabedingte Verschiebung der Wettkämpfe in das Jahr 2021 hatte die Goldmedaillengewinnerin von 2012 ihre Pläne noch einmal überdenken müssen. Nun habe sie sich dazu entschieden, ihre Karriere um ein weiteres Jahr zu verlängern, wie es in einer Pressemitteilung hieß. „Für mich war es wichtig herauszufinden, ob ich auch weiterhin genauso viel Energie und Motivation mitbringen würde wie bisher, um die vielen harten und intensiven Trainings zu bestreiten, die es für eine Leistung auf weltbestem Niveau braucht. Diesen Entschluss wollte ich nicht leichtfertig treffen. Ich wollte sicher sein, dass ich auch im Winter, wenn normalerweise die psychisch schwierigeren Wochen anstehen, voll hinter meinem Entscheid stehen kann“, sagt Spirig.
Umfeld unterstützt die Entscheidung
Nach der ausführlichen Besprechung im Familienrat mit ihren drei Kindern und ihrem Mann Reto Hug, der ebenfalls dreimal bei Olympischen Spielen an den Start gegangen ist, sei sich Spirig ihrer Sache sicher und wisse, dass sie die nötige Unterstützung für ihre verschobene fünfte Olympiateilnahme bekomme. Neben der Neuplanung des Trainingslagers sei ein weiterer entscheidender Faktor gewesen, dass auch ihre Sponsoren und ihr Trainer die Entscheidung mittragen. „Für mich war klar, dass ich meine Karriere nur mit der Unterstützung meines Coaches Brett Sutton fortsetzen würde, mit dem ich nun schon 15 Jahre zusammenarbeite. Zudem war mir wichtig, dass meine engsten Begleitpersonen aus dem Umfeld sowie meine Sponsoren mit im Boot sind und meinen Weg bis 2021 ebenfalls begleiten. Ohne mein bewährtes Team hätte ich nicht weitergemacht“, sagt Spirig.
Seit den Olympischen Spielen 2004 in Athen hat die Schweizerin ein „Dauerabo“ für die alle vier Jahre stattfindenden Wettkämpfe. Sportlicher Höhepunkt war in den vergangenen 16 Jahre dabei ihre Goldmedaille bei den Olympischen Spielen im Jahr 2012 in London, bei denen sie sich im Zielsprint haarscharf gegen die Schwedin Lisa Norden durchsetze. Erst nach dem Fotofinish stand Spirig als Siegerin des Wettkampfs fest. Vier Jahre später schaffte sie es mit der Silbermedaille bei in Rio de Janeiro erneut aufs Podium bei Olympischen Spielen.