Taylor Knibb startete bei der Ironman-WM auf Hawaii als Langdistanzdebütantin. Ihr Triumph bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft machte es möglich. Es wird ein Einzelfall bleiben. Ironman gab die Qualifikationsbedingungen der Profis für die Ironman-WM 2024 bekannt – mit einigen kleinen Änderungen.
Alles am Hawaii-Debüt von Taylor Knibb war erstaunlich: Ihre angriffslustige Rennstrategie. Ihr überragender vierter Platz in der Endabrechnung als Hawaii-Rookie. Und die Tatsache, dass die US-Amerikanerin bei einer Weltmeisterschaft unter den bekannt schweren Bedingungen auf Big Island ihr Langdistanzdebüt gab.
Taylor Knibb startete auf Hawaii als Langdistanzdebütantin
Das war möglich, weil Taylor Knibb im Oktober 2022 die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in St. George gewann, was ihr ein Startplatzrecht für die Ironman-WM auf Hawaii einbrachte. Eigentlich bereitet sich die 25-Jährige in erster Linie auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris vor. Doch nach einigen Überlegungen wollte sie sich ihre erste Teilnahme an der Weltmeisterschaft auf Hawaii nicht entgehen lassen. Bei einer WM ein Langdistanzdebüt zu geben, ist äußerst ungewöhnlich und in der Ironman-Historie eher die Ausnahme.
Ironman gab gerade die Qualifikationsbedingungen der Profis für die Weltmeisterschaften bekannt. Für die Frauen-WM am 22. September 2024 in Nizza und für die Männer-WM am 26. Oktober 2024 auf Hawaii. Es ist fast alles beim Alten geblieben. Aber eben nur fast. So muss sich ein Ironman-70.3-Weltmeister bei einem Ironman-Rennen validieren, um den zur Verfügung stehenden Startplatz zu bekommen. Damit ist ein Langdistanzdebüt bei einer WM ausgeschlossen. Zumindest für 2024. Taylor Knibb, die auch 2023 die Ironman-70.3-WM gewann, müsste diesmal bei einem Ironman-Rennen ihren Startplatz für Nizza bestätigen, das WM-Rennen auf Hawaii zählt nicht als Validierungsrennen. Ebenso wie der Leipziger Rico Bogen, der sich im August im finnischen Lahti bei den Männern den Weltmeistertitel auf der 70.3-Distanz sicherte.
Mit mindestens einem Langdistanzfinish muss der Startplatz bestätigt werden
Das Fünf-Jahres-Startrecht eines Weltmeisters beziehungsweise einer Weltmeisterin muss zukünftig wie vor Corona auch in mindestens einem Langdistanzrennen von Ironman bestätigt werden. D. h., die Athleten müssen eine Langdistanz gefinisht haben. Gleiches gilt für die jeweils Zweit- und Drittplatzierten von 2023. Die haben sich durch die Podiumsränge ein einmaliges Startplatzrecht für das kommende Jahr erarbeitet.
Konkrete Beispiele: Anne Haug als Weltmeisterin von 2019 oder die frisch gekürte Titelträgerin Lucy Charles-Barclay sowie Laura Philipp und Magnus Ditlev, die jeweils WM-Drittplatzierten 2023, brauchen ein Langdistanzfinish, um den bereitgestellten Startplatz auch wahrnehmen zu dürfen. Patrick Lange, der am Wochenende beim Ironman Portugal als Vierter ins Ziel kam, hat das bereits hinter sich und damit seine Teilnahme an der Ironman-WM 2024 auf Hawaii endgültig gesichert.
Das Qualifizierungsjahr für die Weltmeisterschaften 2024 fing am 21. August 2023 an und endet am 19. August 2024.
P.S.: Die Olympiasieger 2024 können nach Ermessen von Ironman mit einer Wildcard für die Weltmeisterschaft ausgestattet werden. Vielleicht wird Taylor Knibb im kommenden Jahr auf diesem Wege an der Ironman-WM in Nizza teilnehmen. Wenn sie vorher schon in Frankreich erfolgreich war.
Müsste Taylor Knibb nicht durch ihren IRONMAN auf Hawaii welche nach der 70.3 WM war, damit die Langdistanz gemacht und validiert haben?