Während die US-Amerikanerin Gwen Jorgensen beim World Triathlon Cup in Chile von Disqualifikationen profitierte, überzeugte der Neuseeländer Hayden Wilde in Melbourne über die Mitteldistanz.
In Vina del Mar, an der chilenischen Pazifikküste, fand am vergangenen Wochenende der letzte World-Triathlon-Worldcup der Saison statt. Das Rennen wurde über die Sprintdistanz (750 Metern Schwimmen, 18 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen) ausgetragen und behielt zumindest bei den Frauen aufgrund eines kuriosen Rennverlaufs einige Überraschungen parat.
Manoel Messias macht den Sack beim Laufen zu
Bei den Männern war es der Brasilianer Manoel Messias, der die Konkurrenz nach knappen 50 Minuten Rennverlauf hinter sich ließ. Durch einen Kraftakt des Briten Sam Dickinson konnte die Lücke nach dem Schwimmen zur Führungsgruppe auf dem Radkurs geschlossen werden, wodurch sich eine Hauptgruppe von circa 25 Fahrern bildete, aus der der Brite noch hervorstach. Bei Außentemperaturen von knapp über zehn Grad erreichten die Athleten die Wechselzone zum Laufen. Hier waren es nicht nur die Triathleten, die durch einen spannenden Kampf um die Medaillenplätze für Aufmerksamkeit sorgten, sondern auch zwei Hunde, die sich während der ersten Laufmeter zu ihnen gesellten. Schlussendlich war es Manoel Messias, der das Tempo so forcierte, dass ihm keiner mehr folgen konnte (50:48 Minuten). Mit nur vier Sekunden Rückstand folgte der Landsmann Miguel Hidalgo (50:52 Minuten), auf Platz drei komplettierte Aram Peñaflor aus Mexiko das Podium (50:59 Minuten).
Gwen Jorgensen gewinnt nach Disqualifikation von Katie Zaferes und weiteren Athletinnen
Es dauerte drei Stunden, bis das Ergebnis nach dem Zieleinlauf dann offiziell verkündet wurde. Die eigentliche Siegerin Katie Zaferes überquerte zwar als Erstes die Ziellinie, wurde jedoch im Nachhinein disqualifiziert. In der ersten Laufrunde waren die vier führenden Athletinnen, zu denen die US-amerikanische Olympiasiegerin Gwen Jorgensen bislang nicht gehörte, direkt über den blauen Teppich und über die Ziellinie gelaufen, anstatt parallel drumherum zu laufen, wie es vorgeschrieben war. Die Triathletinnen, die im inoffiziellen Ergebnis die Plätze eins, zwei, vier und fünf belegten, wurden disqualifiziert. Jorgensen, die sich bis auf den dritten Platz vorgekämpft hatte, wurde durch die Disqualifikation mit ihrem vierten Triathlon-Weltcupsieg des Jahres (57:22 Minuten) belohnt. Das offizielle Podium, nach der Ergebniskorrektur vervollständigten die Landsfrau Ginia Sereno (58:00) und die Britin Vicky Holland (58:10 Minuten). Für Katie Zaferes, die ebenso wie Gwen Jorgensen nach ihre Babypause um Punkte für die Olympiaqualifikation kämpft, kann die Disqualifikation in Hinblick auf das kommende Jahr schwerwiegende Folgen haben.
Perfekter Saisonabschluss für Hayden Wilde
Der Bronzemedaillengewinner der vergangenen Olympischen Spiele in Tokio beendet seine Saison mit einem dominaten Sieg auf der Mitteldistanz beim Ironman 70.3 Melbourne. Nur eine Woche nachdem Hayden Wilde beim Noosa Triathlon den Kursrekord gebrochen hatte, dominierte der Neuseeländer auch die Konkurrenz beim Rennen in Melbourne. Von Beginn an bestimmte er über das Tempo. Schon nach dem auf 900 Meter verkürzte Schwimmen lag er an der Spitze, von der er im Laufe des Rennens nicht mehr verdrängt werden sollte. Mit fast acht Minuten Vorsprung und einem Halbmarathon in 1:08:01 Stunden überquerte der Kurzdistanzspezialist als Erstes die Ziellinie (3:19:29 Stunden). Mit dem Sieg qualifizierte sich Hayden Wilde zugleich für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in seiner Heimatstadt Taupo, Neuseeland, im kommenden Dezember. Die Australier Nick Thompson (3:27:28 Stunden) und Steve McKenna (3:27:54 Stunden) vervollständigten das Podium.
Auf den letzten Metern zum Sieg
Amelia Watkinson, die Nummer 17 der PTO-Rangliste konnte sich auf den letzten Metern des Halbmarathons gegen die Australierin Natalie Van Coevorden durchsetzen und schließlich mit 39 Sekunden Vorsprung als Erste das Zielbanner in die Luft strecken (3:53:30 Stunden). Die zweitplatzierte Van Coevorden (3:54:10 Stunden) konnte wiederum etwas mehr als eine Minute vor der Niederländerin Lotte Wilms (3:55:15 Stunden) das Finish feiern.