Piep – piep – piep – piep – go! Und schon rennen fünf Athleten nebeneinander vom Strand in den Badesee. Und dann wieder: Piep – piep – piep – piep – go! Bei immer mehr Veranstaltungen sah es zuletzt so aus. „Rolling Start“ nennt sich dieser Modus, den zunächst Großveranstalter Ironman etabliert hatte, um die Startfelder zu entzerren und damit für weniger Gedränge und Angst beim Schwimmen und mehr Fairness auf der Radstrecke zu sorgen.
Wird dieses Startprozedere nun zum Standard bei Triathlonveranstaltungen? Davon geht eine Mehrheit der Triathletinnen und Triathleten aus, allerdings geht es hier aktuell nicht um Fairness, sondern um die Gewährleistung von größeren Abständen im Sinne der Bekämpfung der Coronapandemie. Das ist das Ergebnis einer Studie des britischen Instituts MultiSport Research unter der Leitung von Gary Rothenbaugh, an der im Januar 2021 weltweit 1.881 Sportler teilgenommen haben. Rothenbaugh befragt die Triathlon-Community mehrmals jährlich zu Trends im Sport und versorgt die Industrie, Verbände und Veranstalter mit Daten.
Mehr Abstand vom Start bis ins Ziel
Mehr als zwei Drittel der nun befragten Athleten (68,8 Prozent) erwarten, dass sich der Rolling-Start-Modus oder zumindest eine Entzerrung des Feldes auf viele kleine Startwellen durchsetzen wird. Auch geht eine große Mehrheit (59,2 Prozent) davon aus, dass die Gebote, größeren Abstand zueinander einzuhalten, das Bild der Veranstaltungen der näheren Zukunft prägen – vor dem Start, während des Wettkampfs und nach dem Rennen. Eine gleiche Anzahl der Studienteilnehmer (59,1 Prozent) setzt auf höchste Hygienestandards an den Verpflegungsstationen mit weniger Personal und weniger Kontakten. Bisherige Kontaktstellen wie die Registrierung, die Expo usw. werden nach Ansicht von 56,9 Prozent der Befragten deutlich reduziert werden müssen.
Unpopuläre Maßnahmen
Weniger als die Hälfte der fast 2.000 befragten Triathletinnen und Triathleten erwartet eine Messung der Körpertemperatur, um eine Zulassung zum Wettkampf zu bekommen. Auch weitere abgefragte Maßnahmen stehen nicht hoch im Kurs der Sportlerinnen und Sportler: 27,8 Prozent finden eine „offene Startlinie“ mit individuellem Start gut, nur 13 Prozent befürworten eine deutliche Reduktion der Startfelder bei gleichzeitiger Erhöhung der Anmeldegebühren als Kompensation und nur zehn Prozent stimmen der Möglichkeit zu, dass ein Start nur mit dem ärztlichem Attest einer Unbedenklichkeit ermöglicht werden soll. Jeder Zehnte (9,5 Prozent) glaubt nicht, dass es in naher Zukunft überhaupt Triathlonveranstaltungen geben kann.