
Wer kennt es nicht: Nur mal eben ins Schwimmbad und ganz entspannt seine Bahnen ziehen, das klappt in den seltensten Fällen. Das Becken ist voll, gerade auch zum vermeintlich leeren Frühschwimmen. Zudem gibt es meistens nur eine geleinte Bahn, auf der mehr als genug Schwimmer unterwegs sind. Aber wie kann für ein angenehmes Miteinander gesorgt werden? Wir haben sieben Tipps für dich, wie es mit einem stressfreien Besuch im Schwimmbad für alle klappt.
Die richtige Bahn wählen
Vor dem Sprung ins Wasser solltest du dir ein Überblick über das Geschehen im Becken verschaffen. Wo ist genügend Platz und welche Bahn entspricht meiner Geschwindigkeit? Das sind die grundlegenden Fragen, die du dir selbst vor dem ersten Schwimmzug beantworten solltest. Ebenso ist darauf zu achten, ob es explizit ausgeschilderte Bahnen gibt. So kommt es gelegentlich vor, dass es Kraul-Bahnen gibt, die mit einer anderen Schwimmart gemieden werden sollten.
Rechts-Schwimm-Gebot
Wie im Straßenverkehr erleichtert beim Schwimmen eine gewisse Ordnung den gesamten Betrieb. Deshalb gilt auch im Becken Rechtsverkehr. Hierbei spielt es keine Rolle, ob eine Leine gespannt ist oder nicht. Eine Bahn kann auch anhand der schwarzen Linie am Beckengrund erkannt werden, wenn jeweils auf der rechten Seite der Grundmarkierung geschwommen wird. Wenn sich jeder daran hält, entsteht ein „Im Kreis schwimmen“, bei dem die schnelleren Schwimmer noch die Chance haben, mittig zu überholen. Ein Schwimmen „hin und her“ funktioniert nur, wenn das Becken leer genug ist oder bei einer geleinten Bahn nur zwei Schwimmer unterwegs sind. Was helfen kann, ist die höfliche Kommunikation mit den anderen Badegästen auf der vermeintlich gleichen Bahn, ob diese geteilt oder ob im Kreis geschwommen werden kann, um mehr Sportler auf einer Bahn unterzubringen.
Überholen
Selten ist es im öffentlichen Schwimmbetrieb so, dass alle Athleten, die sich auf einer Bahn befinden, das gleiche Tempo schwimmen. Deshalb kommt es zwangsläufig zu Überholvorgängen. Um einen Schwimmer vor sich nicht unnötig zu stressen, ist das Berühren der Füße ein No-Go. Auch das eigene Tempo zu steigern, wenn man bemerkt, dass jemand zum Überholen ansetzt, gehört auf die Tabu-Liste. Bei der Wende, wenn es am kniffligsten wird, ist größte Rücksicht geboten. Als langsamerer Schwimmer wird der schnellere vorbeigelassen, indem auch zum Beckenrand auf der rechten Seite geschwommen oder dort kurz gewartet wird.
Befinden man sich selbst im Überholvorgang, ist genügend Tempo oder eine entsprechende Beschleunigung von Vorteil. Auch eine gewisse Koordination auf engerem Raum, falls von vorn jemand kommt, ist mitunter ein Plus, um ein angenehmes Zusammenspiel mit den Mitschwimmer zu haben.
Die Wende
Der Platz, der für eine Wende zur Verfügung steht, ist nicht unbedingt üppig bemessen, zumal am Beckenrand auch noch pausiert oder gerade gestartet wird. Neben dem Hardcore-Intervall-Schwimmer und dem Freizeitplanscher muss noch eine Lücke gefunden werden, wo die Füße für einen sicheren Abstoß von der Wand platziert werden können. Im optimalen Fall erfolgt die Wende links von der Bahnmitte, damit ein Zusammenstoßen mit den folgenden Schwimmern verhindert wird.
Pausen
Egal, ob die Pause vom Intervalltraining eingehalten werden muss oder doch lieber mit dem Trainingspartner gequatscht wird: Beides wird so ausgeübt, dass der Schwimmbetrieb auf der Bahn nicht blockiert wird. Die Pausen werden in den Bahnecken und nicht in der Mitte gehalten, denn diese ist zum Wenden da. Wer nach einer Pause wieder losschwimmen will, muss darauf achten, dass genügend Platz ist und niemand zur Wende ansetzt. Wer wendet, hat immer Vorrang vor demjenigen, der starten möchte. Außerdem gilt auch nach einer Pause: die Wende ist immer freizuhalten. Man stößt sich also nicht nach der Pause diagonal über die Bahn ab, um sich wieder in den laufenden Verkehr einzuordnen, sondern startet rechts der Bahnmitte.
Reihenfolge
Es gibt Punkte, die im öffentlichen Betrieb seltener zu beachten sind, als wenn du mit deiner Schwimmgruppe unterwegs bist. Mit dem Losschwimmen erfolgt die Rücksicht, denn mit der richtigen Reihenfolge gibt es vom ersten Zug an Entspannung. Niemand muss sich gestresst fühlen, wenn die Abfolge vom schnellsten zum langsamsten Schwimmer eingehalten wird. Ein Abstand, der dabei für ein angenehmes Gefühl sorgt, liegt bei ungefähr fünf Sekunden oder fünf Metern.
Miteinander
Der wichtigste Punkt aller ist die Rücksichtnahme untereinander. Es hilft nicht, wenn das eigene Interesse über das aller anderen gestellt wird. Alle Probleme, die auf einer Bahn entstehen, lassen sich durch einen freundlichen Umgang miteinander frühzeitig ansprechen und helfen dabei, euren Schwimmbadbesuch zu einem angenehmen zu machen.