Im Laufe der Jahre hat sich das Leistungsniveau im Triathlon enorm weiterentwickelt. Wir haben uns die Hawaii-Zeiten der Vergangenheit vorgenommen und analysiert, was es für den WM-Titel am Wochenende braucht.
Der letzte Showdown: Stimmen aus der Pre-Race-Pressekonferenz der Profis
Beim wahrscheinlich besten Feld, das die Triathlonwelt bislang gesehen hat, hat es natürlich auch die Besetzung der Pressekonferenz in sich. Wir haben zugehört und die Stimmen der Stars zusammengetragen.

Entspanntes Warten auf den Beginn der Pressekonferenz. Bis zu diesem Moment haben die schnellsten Frauen der Langdistanzwelt für sich trainiert. Nun treffen sie im Umfeld der Ironman-WM zum ersten Mal aufeinander. Hier kommen die Statements der Superstars.

Chelsea Sodaro: „Als Weltmeisterin angekündigt zu werden, wird nicht langweilig. Ich hätte nicht gedacht, wie sehr das mein Leben verändern wird. Natürlich ist jetzt Druck da, aber ich habe so hart gearbeitet, dass es jetzt nur noch darum geht, das Beste aus mir herauszuholen.“

Lucy Charles-Barclay: „Ich hatte nach meiner Verletzung einen sehr guten Trainingsblock, und ich habe großes Vertrauen, dass sich das am Renntag zeigen wird. Mit diesem Feld wird es definitiv das härteste Rennen werden, das ich jemals gemacht habe.“

Anne Haug: „Es ist unglaublich, dass wir so viele Athletinnen hier haben, die das Rennen gewinnen können. Ich hoffe, dass die hawaiianischen Götter mir wohl gesonnen sein werden. Ideal wäre natürlich Platz eins nach dem Radfahren, aber das ist halt auch extrem unrealistisch. Es kommt im Ganzen immer darauf an, smart zu agieren, sonst kann es ein sehr langer Tag werden.“

Laura Philipp: „Es würde sich unreal anfühlen, Weltmeisterin zu werden, aber es wäre eine riesige Belohnung für die Arbeit, die ich investiert habe. Es fühlt sich fantastisch an, von so viel Frauenpower umgeben zu sein. Wir verdienen es, dass der Fokus auf uns liegen wird.“

Daniela Ryf: „Erfahrung kann helfen, aber manchmal ist es auch gut, nicht zu viel zu wissen. Über die Jahre habe ich viel gelernt, und manchmal kann es einem auch Angst machen, zu wissen, wie hart es wird. Ich denke nicht zu viel daran, dass ich in den Club derjenigen aufgenommen werden könnte, die sechs WM-Titel geholt haben. Ich hoffe einfach, dass ich ein Rennen haben werde, auf das ich stolz sein kann. Denn das hatte ich hier die letzten Male nicht.“

Katrina Matthews: „Meinen Namen bei der Einschreibung auf die Wand schreiben zu können, war eine große Nummer für mich, denn letztes Jahr war es der einzige, der nicht dort stand. Es ist immer noch sehr emotional.“

Lisa Nordén: „Ich habe seit meinem letzten Start hier eine Menge Erfahrung hinzugewonnen. Mit meinem neuen Coach in der Heimat, mit dem ich jeden Tag sehr eng zusammenarbeite, haben wir viel herausgefunden, wie mein Körper im Rennen besser funktioniert. Und ich fühle mich stärker und fitter als zuvor.“

Sarah True: „Ich bin in dieses Jahr gegangen, ohne zu wissen, wie ich den Sport würde meistern können. Und ich bin froh, dass es sich so entwickelt hat, dass ich nun hier sitze. Ich muss allerdings noch eine Hausarbeit schreiben und ich habe erst zwei Seiten fertig. Das geht mir gerade im Kopf herum. Neben der Tatsache, dass ich hier ein Rennen habe … Ich bin Vollzeitmutter, Vollzeitstudentin und Vollzeitprofi gleichzeitig, auch wenn das eigentlich keinen Sinn ergibt. Es ist möglich, diese Aufgabe zu meistern, aber dafür braucht es einen Partner, der hilft. Und man muss sich die Zeit Stück für Stück zusammenkratzen. Dann ist es absolut möglich, Ironman-Rennen zu machen und gute Ergebnisse zu erzielen.“

Sarah Crowley: „Nach meinem Crash hatte ich die härteste Zeit meiner Karriere. Deshalb bin ich stolz, am Start zu stehen. Das Level ist dramatisch gestiegen. Am Ende wird es darauf ankommen, wie hart man zu sich selbst sein kann.“

Taylor Knibb: „Die Entscheidung, hier an den Start zu gehen, hat sich einfach richtig angefühlt. Für mich wäre es ein Erfolg, die Challenges, die im Rennen auftauchen werden, zu überwinden. Meine Mutter (die auch startet, Anm. d. Red.) hat mir gesagt, dass sie auf keinen Fall eine schlechte Mutter sein will. Deswegen hat sie mir das gegenseitige Versprechen abgenommen, dass wir auf jeden Fall beide ins Ziel kommen.“
Queen K Highway: Training auf der schwarzen Geraden
Die Radstrecke des Ironman Hawaii besteht größtenteils aus dem Queen Kaahumanu Highway. Jeden Tag drehen die Triathletinnen hier ihre Trainingsrunden, bis am Renntag dort die Wettkampfstrecke entlangführt.

Der Queen K Highway, wie der Queen Kaahumanu Highway meistens genannt wird, führt 53 Kilometer an der Küste Konas entlang bis nach Kawaihae, wo er an einer T-Kreuzung auf den Mamalahoa und den Akoni Pule Highway kreuzt. Auf Letzteren müssen die Triathletinnen aus Kailua-Kona kommend links abbiegen, um weiter nach Hawi zu gelangen.

Bis zum Renntag herrscht meist dichter Verkehr. Da bleibt für die Triathletinnen nur der rechte Standstreifen. Dennoch ist es in der Rennwoche so bunt wie nie auf dem Highway: Zwischen den Trucks, Flughafenbussen und Pickups werden zunehmend mehr Sportlerinnen gesichtet. „Stay on the shoulder“, ist die Devise. Meistens ist man auch dort die Gejagte, selten die Jägerin.

„Hang loose“ auf dem Weg zur Unterkunft – Das Training auf dem Highway ist nicht nur durch den dichten Verkehr fordernd, sondern auch die Bedingungen ohne Schatten machen einem zu schaffen. Da hilft vorrangig eins: locker bleiben.


Noch darf nebeneinander oder dicht aufgefahren werden, am Wettkampftag ist jede Athletin auf sich allein gestellt. Je nachdem wie der berüchtigte Mumuku-Wind bläst, kann es mitunter sehr anstrengend werden.

Auf der langen Geraden des Queen K Highway ist eine gute Aeroposition das A und O. So manch eine Athletin setzt dabei auf ein individualisiertes Cockpit von Drittanbietern wie Drag2Zero. Ob die Handschuhe für einen besseren Halt an den Extensions angezogen wurden, weil die Handflächen bei den Temperaturen schwitzig werden können oder es damit der Sicherheit dienen, wissen wir nicht.

Das Gras am Rande der Strecke kippt entgegen der Fahrrichtung: Das bedeutet nichts Gutes, sondern Gegenwind. Zu weit auf dem Seitenstreifen sollte nicht gefahren werden. Dieser ist dreckig und häufig liegen dort spitze Gegenstände, die zu einer Panne führen können.

Die runde Flasche im Rahmendreieck darf im Training noch dort platziert sein, zum Rennen weicht sie aus Widerstandsgründen hoffentlich einer Aeroflasche. Die Luft auf dem Queen K brennt regelrecht. Wenn es zum zweiten Wechsel kommt, wird es nicht besser, denn der leicht kühlende Fahrtwind fällt weg.
Ironman Hawaii: Die WM-Favoritinnen im Check
Beim Ironman Hawaii wird in diesem Jahr ausschließlich eine Weltmeisterin gesucht. Im stark besetzten Feld zeichnet sich beim Kampf um das Podium ein offener Schlagabtausch ab.
Auszeichnung beim Deutschen Sportpresseball: Jan Frodeno wird als „Legende des Sports“ geehrt
Nachdem er im September bei der Ironman-WM in Nizza das letzte Rennen seiner Karriere absolviert hat, erhält Jan Frodeno im Rahmen des Deutschen Sportpresseballs die Auszeichnung als „Legende des Sports 2023“.

„Legende bedeutet, dass man damals verdammt gut war. Ich bin noch nicht bereit, eine Legende zu sein.“ So hatte Jan Frodeno noch im vergangenen Jahr reagiert, wenn er auf ein möglicherweise nahendes Karriereende angesprochen wurde. Dieses wurde am 10. September 2023 um 15:38 Uhr zur Realität, als Frodeno bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza das Ziel seines letzten Rennens erreichte.
Preisverleihung Anfang November
Am 4. November erhält der 42-Jährige ganz offiziell den Legendenstatus: Beim Deutschen Sportpresseball wird ihm in der Alten Oper in Frankfurt am Main der Pegasos-Preis in der Kategorie „Legende des Sports 2023“ verliehen. „Die Bilanz des Sportlers Jan Frodeno ist höchst beeindruckend, aber mehr noch hat uns stets der Mensch beeindruckt“, sagen die Veranstalter. „Sein Ehrgeiz wirkte nie verkrampft, sein hoher Anspruch an sich selbst nie unangenehm verbissen. Er ist stets nahbar geblieben und hat zudem seine Popularität für die eingesetzt, die nicht im Rampenlicht stehen. Deshalb freuen wir uns außerordentlich, Jan Frodeno am 4. November persönlich bei uns zu begrüßen.“
Mit der Ehrung, die seit 2007 verliehen wird, wird sowohl das sportliche Lebenswerk des Preisträgers oder der Preisträgerin gewürdigt als auch soziales und karitatives Engagement. Bisher nahmen den Preis unter anderem Uwe Seeler, Reinhold Messner, Michael Schumacher, Laura Dahlmeier und Magdalena Neuner sowie Boris Becker entgegen. Die Trophäe, ein geflügeltes Pferd, wird von der traditionellen Porzellanmanufaktur Meißen gefertigt und soll als Bezug zur griechischen Mythologie Weisheit, Kraft und Stärke symbolisieren.
Neue Maßstäbe gesetzt
Aus sportlicher Sicht sprechen der Olympiasieg 2008, drei Weltmeistertitel beim Ironman Hawaii sowie die Langdistanz-Weltbestzeit mit Ansage im Jahr 2016 bei der Challenge Roth für sich. Jan Frodeno habe neue Maßstäbe im Triathlonsport gesetzt und mit seiner Professionalität, Akribie, aber auch zugänglichen Art den Fokus zahlreicher Sportfans auf diese faszinierende Disziplin gelenkt, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Hinblick auf soziales Engagement wird von den Veranstaltern insbesondere für seine Charity-Aktion „Tri@home“ als positives Beispiel hervorgehoben, bei der er während der Coronapandemie eine Langdistanz in den eigenen vier Wänden absolvierte und dabei rund 250.000 Euro Spenden sammelte. Die Spendensumme kam einem Krankenhaus in seiner damaligen Heimat Girona sowie der Stiftung „Laureus Sport for Good“ zugute. Bei dieser ist Frodeno bereits seit 2011 Botschafter. Außerdem gründete er 2021 in Girona den Verein „Frodeno Fun(d)“, mit dem er durch Sport (insbesondere Radfahren) positiven Einfluss auf das Leben sozial benachteiligter Kinder nimmt.
Dig Me Beach: Impressionen eines Morgens in Kailua-Kona
Jeder Tag beginnt in der Rennwoche des Ironman Hawaii ähnlich: mit einer Schwimmeinheit im Pazifik. Unser Team hat sich vor Ort umgesehen und die Morgenroutine der Athletinnen eingefangen.

Das Ziel des Tages für alle, die nicht ernsthaft trainieren, sondern eher planschen wollen: das Coffee Boat. Es liegt in absolut machbarer Distanz vor der Küste Konas – perfekt, um sich die Zeit zu vertreiben, während die Lieblingsathletin trainiert oder man selbst Ruhetag hat. Den Kaffee trinkt man selbstverständlich nicht an Bord, sondern im Wasser. Entweder mit Festhalten an der Reling oder ganz entspannt in einem Reifen sitzend.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Zumindest am Morgen muss sich niemand um seine Wertsachen Gedanken machen.

So nah kommt man den Profis nicht oft. Alle haben an diesem Morgen (und am kommenden Samstag) das Gleiche vor.

Fan-Tumult und Autogrammstunde? Fehlanzeige. Die Schwedin Lisa Nordén kann in aller Ruhe ihr Warm-up absolvieren.

Und auch die amtierende Ironman-Weltmeisterin Chelsea Sodaro kann weitgehend ungestört trainieren.

Letzte Handgriffe: Das Salzwasser trägt zwar fast wie ein Neoprenanzug, aber Sicherheit steht beim Schwimmen im Meer an erster Stelle.

Check, Check: Wenn die Route geplant und das Selfie gemacht ist, kann es losgehen.

Was geht denn hier ab? Für diese Damen gehört das Schwimmen beziehungsweise Aquajogging zur täglichen Morgenroutine, und zwar nicht nur in einer Woche im Oktober. Egal, sie mischen sich unter die Athletinnen und schauen dem bunten Treiben zu.

Gut festhalten: Bei „High Tide“ am Nachmittag ist der Dig Me Beach mit Wasser bedeckt, die Mauer am Einstieg immer entsprechend rutschig. Kurz vor dem Rennen will man natürlich keinen Unfall riskieren.

Klare Ansage: Männer sind in Kona in diesem Jahr in der Unterzahl. Sie sind überwiegend als Begleitung und Unterstützung auf der Insel – oder um sich schon einmal für den Wettkampf im nächsten Jahr umzuschauen.

Einige stürzen sich in das knapp 27 Grad warme Wasser …

… andere beobachten das Geschehen lieber von der Poleposition …

… und halten eine letzte Lagebesprechung ab.

Wie viele Tattoos mit dem M-Dot sind in der Rennwoche in Kailua-Kona wohl unterwegs?

Runter mit dem Salz: Das Wasser aus den Duschen am Pier ist deutlich kälter als das des Pazifiks und daher eine willkommene Erfrischung in der immer stärker werdenden hawaiianischen Sonne.

Unscheinbar: Der Dig Me Beach ist so klein, dass die Bezeichnung „Strand“ eigentlich etwas übertrieben ist. Aber in einer Woche im Oktober ist es eben der wichtigste Ort der Triathlonwelt.
Ironman kündigt Pro-Serie für 2024 an: Höhere Siegprämie als bei PTO und Challenge Family
Der weltgrößte Triathlonveranstalter Ironman hat für die Saison 2024 eine neue Serie für die Profis angekündigt. Bei maximal fünf Rennen aus einer Auswahl von 18 Events können die Sportler Punkte sammeln, um am Jahresende an der Verteilung von insgesamt 1,7 Millionen US-Dollar Bonus teilzuhaben.

Sechs Ironman- und neun Ironman-70.3-Rennen sowie die drei Weltmeisterschaften bilden die erste „Pro Series“ von Ironman, die mit 1,7 Millionen US-Dollar dotiert ist. Die Siegerin und der Sieger bekommen neben den Preisgeldern der einzelnen Rennen ein Serienpreisgeld von 200.000 US-Dollar, was deutlich mehr ist als die Prämie für den Sieg bei den Ironman-Weltmeisterschaften, der mit 125.000 US-Dollar dotiert sind, und als die Serienboni der Professional Triathletes Organisation (PTO) mit einer Siegprämie von 100.000 US-Dollar oder der Challenge Family (25.000 US-Dollar).
Punktesystem: Jede Sekunde zählt
Die Athletinnen und Athleten werden dabei anhand eines Punktesystems gerankt: Für den Sieg bei einem Ironman-Rennen (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen) gibt es 5.000 Punkte, bei einem Ironman 70.3 (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen) sind es 2.500 Punkte. Die Weltmeisterschaften sind auf der vollen Distanz mit 6.000 Punkten dotiert, auf der 70.3-Strecke mit 3.000 Punkten. Auf den weiteren Plätzen wird für jede Sekunde Rückstand ein Punkt abgezogen – zwei Minuten Rückstand ergeben damit unabhängig von der Platzierung 4.880 Punkte (5.000 Punkte minus 120 Sekunden). Jede Athletin und jeder Athlet geht mit seinen besten fünf Ergebnissen in die Wertung ein, wobei maximal drei Rennen über die volle Distanz gewertet werden.
Preisgelder für Top 10, Reisekostenzuschüsse für Platz 11 bis 50
Die Preisgeldverteilung sieht pro Geschlecht eine Siegprämie von 200.000 US-Dollar vor, für den zweiten Platz gibt es 130.000 US-Dollar, für den dritten 85.000 US-Dollar. Die Prämien staffeln sich herunter bis zu 10.000 US-Dollar für Platz 10, die Plätze 11 bis 50 sind mit jeweils 5.000 US-Dollar als Reisekostenunterstützung belegt. Der neue Bonuspool umfasst damit 1,7 Millionen US-Dollar, mit den Tagespreisgeldern schüttet die Ironman Group damit im Jahr 2024 insgesamt sechs Millionen Dollar aus. Die Preisgelder pro Rennen sollen dabei gleich bleiben wie in diesem Jahr – bei einem Gesamtpreisgeld von 100.000 US-Dollar beispielsweise erhalten die Sieger jeweils 15.000 US-Dollar, die Zweitplatzierten 9.000 US-Dollar und die Dritten 7.000 US-Dollar. Lediglich bei der erst Mitte Dezember stattfindenden Ironman-70.3-WM, die schon in diesem Jahr Konkurrenz durch gut dotierte Rennen der Professional Triathletes Organisation (PTO) im gleichen Saisonzeitraum bekommen hatte, wird das Gesamtpreisgeld von 350.000 auf 500.000 US-Dollar erhöht.
Rennserie startet in den USA – und im Livestream
Die Ironman Pro Series 2024 beginnt am 6. April 2024 beim zum Saisonauftakt stets stark besetzten Ironman 70.3 Oceanside (Kalifornien) und führt nach den US-Stationen in The Woodlands (Texas) und St. George (Utah) am 11. Mai erstmals nach Europa zum Ironman 70.3 Mallorca. Mit zur Serie gehören die Europameisterschaften der Frauen am 2. Juni in Hamburg und der Männer am 18. August in Frankfurt. Auch die Weltmeisterschaften, für die die Qualifikation bei den Profis im Jahr 2024 im gleichen Modus erfolgen soll wie 2023, gehörten zur Serie: Die Ironman-WM der Frauen wird am 22. September 2024 in Nizza (Frankreich) ausgetragen, die der Männer am 24. Oktober 2024 in Kailua-Kona, Hawaii (USA). Die Titelkämpfe im Ironman 70.3 stehen für den 14. und 15. Dezember 2024 in Taupō (Neuseeland) im Rennkalender. Alle Rennen der Ironman Pro Series werden bei Livestream weltweit kostenlos übertragen.
Die Rennen der Ironman Pro Series 2024
Datum | Rennen | Ort |
---|---|---|
06.04.2024 | Ironman 70.3 Oceanside | Oceanside, Kalifornien (USA) |
27.04.2024 | Ironman North American Championship | The Woodlands, Texas (USA) |
04.05.2024 | Ironman 70.3 North American Championship | St. George, Utah (USA) |
11.05.2024 | Ironman 70.3 Mallorca | Alcúdia (Spanien) |
19.05.2024 | Ironman 70.3 Chattanooga | Chattanooga, Tennessee (USA) |
02.06.2024 | Ironman European Championship Frauen | Hamburg (Deutschland) |
08.06.2024 | Ironman 70.3 Boulder | Boulder, Colorado (USA) |
16.06.2024 | Ironman Cairns | Cairns, Queensland (Australien) |
23.06.2024 | Ironman 70.3 Mont-Tremblant | Mont-Tremblant, Quebec (Kanada) |
30.06.2024 | Ironman 70.3 Les Sables d'Olonne | Vendėe (Frankreich) |
16.07.2024 | Ironman Vitoria-Gasteiz | Vitoria-Gasteiz (Spanien) |
21.07.2024 | Ironman Lake Placid | Lake Placid, New York (USA) |
18.08.2024 | Ironman European Championship Männer | Frankfurt (Deutschland) |
25.08.2024 | Ironman 70.3 European Championship Tallinn | Tallinn (Estland) |
01.09.2024 | Ironman 70.3 Zell am See-Kaprun | Zell am See (Österreich) |
22.09.2024 | Ironman World Championship Frauen | Nice (Frankreich) |
26.10.2024 | Ironman World Championship Männer | Kailua-Kona, Hawaii (USA) |
01.12.2024 | Ironman 70.3 Western Australia | Busselton (Australien) |
14./15.12.2024 | Ironman 70.3 World Championship | Taupō (Neuseeland) |
„Wir wollten einen Weg finden, um das außergewöhnliche Talent unserer Top-Profi-Triathleten zu würdigen und gleichzeitig aufstrebenden Profis die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln und sich einen Namen zu machen“, sagt Andrew Messick, scheidender Präsident und CEO der Ironman Group. „Die Veranstaltungen wurden sorgfältig ausgewählt, um sicherzustellen, dass sie für unsere Profi-Athleten gut zugänglich sind, aber auch unterschiedliche Strecken anbieten, damit die Athleten die Rennen auswählen können, die am besten zu ihren Stärken passen.“ Außerdem wolle man mit starken Profifeldern die Attraktivität der Rennen vor Ort und im Livestream stärken und den besten Profis mehr Möglichkeiten geben, gegeneinander anzutreten.
Drei Rennserien kämpfen um Profis
Damit reagiert Ironman auch auf die Ankündigung der PTO, im kommenden Jahr eine Open-Series mit Rennen auf allen Kontinenten auszutragen. Die PTO hatte angekündigt, den Rennkalender für das Jahr 2024 in diesem Oktober zu veröffentlichen, womit Ironman ihr nun zuvorgekommen ist. Im Jahr 2023 gab es bei den drei Open-Rennen der PTO jeweils einen Preisgeldtopf von 600.000 US-Dollar, wovon die Sieger jeweils mit 100.000 US-Dollar profitierten, die Zweitplatzierten mit 50.000 US-Dollar und die Dritten mit 35.000 US-Dollar. Zum Jahresende wird auch hier zusätzlich ein „Bonus Prize Pool“ von zwei Millionen US-Dollar ausgeschüttet, wobei der jeweils Erstplatzierte 100.000 US-Dollar, der Zweite 90.000 und der Dritte 80.000 US-Dollar erhält. Ironman dotiert seine Rennen damit in der Spitze besser, die PTO bisher in der Breite, wobei die Organisation sich noch nicht zu Verteilung im kommenden Jahr geäußert hat. Der Bonuspool des Triathlon-Weltverbands World Triathlon sieht für den Weltmeistertitel auf der Kurzdistanz 70.000 US-Dollar vor, wobei die teilnehmenden Athleten durch ihren Nationalmannschaftsstatus teilweise eine andere Grundabsicherung mitbringen und die Wettkampfreisen oft aus den Verbandskassen finanziert werden.
Auch die Challenge-Serie bietet ihren Profis ein Punktesystem und einen Bonustopf zum Jahresende an, der mit aktuell 125.000 US-Dollar deutlich weniger attraktiv ausfällt: Die Sieger beim Challenge Family World Bonus erhalten jeweils 25.000 US-Dollar, der Zweite 16.500, der Dritte 12.000, der Vierte 6.000 und der Fünfte 3.000 US-Dollar.
Preisgelder zum Saisonende in den Rennserien
Alle Angaben in US-DollarPlatz | Ironman Pro Series 2024 | PTO Bonus Prize Pool 2023 | World Championship Series Bonus Pool 2023 | Challenge Family World Bonus 2023 |
---|---|---|---|---|
1 | 200.000 | 100.000 | 70.000 | 25.000 |
2 | 130.000 | 90.000 | 40.000 | 16.500 |
3 | 85.000 | 80.000 | 26.000 | 12.000 |
4 | 70.000 | 70.000 | 20.000 | 6.000 |
5 | 50.000 | 60.000 | 15.000 | 3.000 |
6 | 40.000 | 50.000 | 13.000 | |
7 | 30.000 | 45.000 | 11.000 | |
8 | 20.000 | 40.000 | 10.000 | |
9 | 15.000 | 35.000 | 9.000 | |
10 | 10.000 | 30.000 | 8.000 | |
11 | 5.000 | 25.000 | 7.000 | |
12 | 5.000 | 20.000 | 6.000 | |
13 | 5.000 | 19.000 | 5.500 | |
14 | 5.000 | 18.000 | 5.000 | |
15 | 5.000 | 17.000 | 4.500 | |
16 | 5.000 | 16.000 | 4.000 | |
17 | 5.000 | 15.000 | 3.600 | |
18 | 5.000 | 14.000 | 3.300 | |
19 | 5.000 | 13.000 | 3.100 | |
20 | 5.000 | 12.000 | 3.000 | |
21 | 5.000 | 11.000 | 2.900 | |
22 | 5.000 | 10.000 | 2.800 | |
23 | 5.000 | 10.000 | 2.700 | |
24 | 5.000 | 10.000 | 2.600 | |
25 | 5.000 | 10.000 | 2.500 | |
26 | 5.000 | 10.000 | 2.400 | |
27 | 5.000 | 10.000 | 2.300 | |
28 | 5.000 | 10.000 | 2.200 | |
29 | 5.000 | 10.000 | 2.100 | |
30 | 5.000 | 10.000 | 2.000 | |
31 | 5.000 | 8.000 | ||
32 | 5.000 | 8.000 | ||
33 | 5.000 | 8.000 | ||
34 | 5.000 | 8.000 | ||
35 | 5.000 | 8.000 | ||
36 | 5.000 | 8.000 | ||
37 | 5.000 | 8.000 | ||
38 | 5.000 | 8.000 | ||
39 | 5.000 | 8.000 | ||
40 | 5.000 | 8.000 | ||
41 | 5.000 | 5.000 | ||
42 | 5.000 | 5.000 | ||
43 | 5.000 | 5.000 | ||
44 | 5.000 | 5.000 | ||
45 | 5.000 | 5.000 | ||
46 | 5.000 | 5.000 | ||
47 | 5.000 | 5.000 | ||
48 | 5.000 | 5.000 | ||
49 | 5.000 | 5.000 | ||
50 | 5.000 | 5.000 |
Ironman-Weltmeisterschaft Hawaii: Strecke, Favoritinnen, Live-Übertragung
Der Countdown läuft – in drei Tagen fällt auf Hawaii der Startschuss für die Ironman-WM der Frauen. Hier kommen die wichtigsten Fakten in Kürze.

Am kommenden Samstag um 6:25 Uhr Ortszeit (18:25 Uhr deutscher Zeit), wenige Minuten nach dem Sonnenaufgang, werden die 55 gemeldeten Profifrauen per Wasserstart ins Rennen geschickt. Am 6:40 Uhr folgen schließlich die rund 2.100 Agegrouperinnen in neun Startwellen, ebenfalls mit einem Wasserstart. Die Athletinnen erwartet eine Wassertemperatur zwischen 26 und 27 Grad Celsius, Neoprenanzüge sind selbstverständlich verboten. Nach derzeitigem Stand ist mit Außentemperaturen von circa 26 Grad Celsius, einer wie üblich hohen Luftfeuchtigkeit von knapp 80 Prozent sowie wenig Wind zu rechnen. Optimale Bedingungen also für ein Rennen der Extraklasse.
Die Startgruppen der Ironman-WM der Frauen 2023
14. Oktober 2023 | Kailua-Kona (Hawaii, USA)Uhrzeit | Startgruppe |
---|---|
6:25 Uhr | Professional Women |
6:27 Uhr | Athletinnen mit Handicap |
6:40 Uhr | W35–39 |
6:45 Uhr | W60–64, W65–69, W70–74, W75–79, W80–84 |
6:50 Uhr | W55–59 |
7:00 Uhr | W30–34 |
7:05 Uhr | W40–44 |
7:10 Uhr | W50–54 |
7:15 Uhr | W18–24, W25–29 |
7:20 Uhr | W45–49 |
Die Strecken – alles wie immer
Der Tag beginnt für alle Athletinnen mit 3,8 Kilometern in der Kailua Bay. Der Streckenverlauf ist simpel. Nach dem Start geht es knapp 1.900 Meter parallel zur Küste hinaus, um eine Wendeboje und wieder zurück. Den Rekord in der ersten Disziplin hält bei den Frauen seit 2018 die Britin Lucy Charles-Barclay mit 48:14 Minuten.
Die Radstrecke hält, zumindest im Hinblick auf den Verlauf der Strecke, ebenfalls keine Tücken bereit. Nach dem Verlassen der Wechselzone geht es zunächst ein kurzes Stück über die Palani Road und den Kuakini Highway zu einem Wendepunkt und wieder zurück, danach biegen die Athletinnen von der Palani Road links ab auf das Herzstück der Strecke: den Queen Kaahumanu Highway, genannt Queen K Highway. Dieser wird nun nicht mehr verlassen. Das nächste Etappenziel ist der nördliche Wendepunkt in Hawi kurz vor Kilometer 100. Dorthin muss der einzige längere Anstieg überwunden werden, ansonsten ist der Kurs eher als wellig zu beschreiben. Insgesamt kommen auf 180,2 Kilometern 1.772 Höhenmeter zusammen.
Auch beim Marathon ist Queen K fast immer dabei. Die Athletinnen laufen zunächst auf dem Alii Drive Richtung Süden und dann auf dem Highway in Richtung Flughafen. Auf dem Weg dorthin wird kurz nach der Halbmarathonmarke noch ins berühmte Energy Lab eingebogen, wo sich schon des Öfteren rennentscheidende Momente abgespielt haben. Zurück in Kona darf schließlich nach rechts auf die Zielgerade abgebogen werden.
Die Favoritinnen – das beste Feld aller Zeiten?
55 Athletinnen stehen der auf der Startliste der Profis, doch keine von ihnen geht als klare Topfavoritin ins Rennen. Es gibt nämlich gleich eine Handvoll Sportlerinnen, die für den Sieg, oder zumindest für das Podium infrage kommen.
Als amtierende Weltmeisterin startet die US-Amerikanerin Chelsea Sodaro mit der Startnummer eins. Sie hat eine durchwachsene Saison hinter sich, der Sieg auf Hawaii im vergangenen ist gleichzeitig die bislang letzte gefinishte Langdistanz Sodaros. Die PTO European Open und die Challenge Roth beendete die 34-Jährige vorzeitig, mit Platz drei bei den Asian Open zeigte sie jedoch, dass nach wie vor mit ihr zu rechnen ist.
Die Britin Lucy Charles-Barclay kann mit den konstantesten Hawaii-Ergebnissen aufwarten. Bei all ihren vier Teilnahmen (2017, 2018, 2019, 2022) wurde sie nach langer Führung Zweite. In den vergangenen zwei Jahren wurde die 30-Jährige zwar vom Verletzungspech verfolgt, sie kam jedoch immer mit starken Ergebnissen zurück. Daher lässt sie keinen Zweifel aufkommen, dass ihr erneut eine Top-Platzierung gelingen kann – obwohl sie seit dem Ironman Hawaii 2022 keine weitere Langdistanz absolviert hat.
Vier WM-Teilnahmen, viermal Podium, davon ein Sieg: Die Erfolgsbilanz von Anne Haug ist beeindruckend. In diesem Jahr sind die schlechtesten Ergebnisse Haugs zwei zweite Plätze bei den Asian Open und der Challenge Roth (hinter Daniela Ryf in Weltbestzeit-Form). Aus ihren drei anderen Wettkämpfen (European Open, Challenge Gran Canaria, Ironman 70.3 Lanzarote) ging sie als Siegerin hervor.
Daniela Ryf kennt meistens nur einen einzigen Platz auf dem Podium: den ersten. Seit 2018 steht ein einziger zweiter Platz zu Buche, ansonsten gewann Ryf ihre Rennen oder beendete sie (selten) außerhalb der Top 5 oder sogar der Top Ten. In diesem Jahr setzte die Schweizerin bei der Challenge Roth das größtmögliche Ausrufezeichen, als sie mit 8:08:21 Stunden die bisherige Weltbestzeit von Chrissie Wellington pulverisierte.
Die große Unbekannte im Feld ist die US-Amerikanerin Taylor Knibb. Sie hat sich mit ihrem dominanten Sieg bei der Ironman-70.3-WM für den Ironman Hawaii qualifiziert und geht dort nun an den Start, ohne vorher eine Langdistanz absolviert zu haben. Die 25-Jährige dürfte mit ihren Fähigkeiten die Renndynamik und das Feld ordentlich aufmischen – Ergebnis offen.
Laura Philipp wurde bei ihrem Hawaii-Debüt im Jahr 2019 starke Vierte. Im vergangenen Jahr kämpfte sich die 36-Jährige ebenfalls noch auf Platz vier nach vorn, nachdem sie zuvor eine fünfminütige Zeitstrafe erhalten hatte. In diesem Jahr landete sie nur bei der Ironman-70.3-WM außerhalb des Podiums (Platz sechs), ansonsten gab es auf der Mittel- und Langdistanz nur Siege sowie einen dritten Platz bei der Challenge Roth zu verbuchen.
Neben Taylor Knibb ist mit Katrina Matthews ein weiterer Kona-Rookie unter den Favoritinnen. Aufgrund eines schweren Unfalls in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung musste sie 2022 kurzfristig auf ihren Start verzichten und verfolgte das Rennen an der Strecke. Das Comeback verlief für die Britin äußerst erfolgreich. Die letzte Demonstration der guten Form liegt mit Platz zwei bei der Ironman-70.3-WM in Lahti nur wenige Wochen zurück.
Aus Deutschland stehen neben Anne Haug und Laura Philipp fünf weitere Athletinnen auf der Startliste: Daniela Bleymehl, Svenja Thoes, Laura Zimmermann, Laura Jansen und Leonie Konczalla.
Einen ausführlichen Favoritinnen-Check gibt es hier [triathlon+].
Live-Übertragung im TV und Stream
Die Ironman-Weltmeisterschaft kann selbstverständlich live verfolgt werden. Neben dem hauseigenen Livestream von Ironman überträgt auch der Hessische Rundfunk das Rennen. Die Übertragung im linearen Fernsehprogramm läuft von 18:15 bis 19:15 Uhr sowie von 21:45 bis 3:45 Uhr deutscher Zeit. Ohne Unterbrechung ist die WM im Livestream auf Sportschau.de zu sehen. Es kommentieren Dirk Froberg und Sebastian Kienle als Experte. Alle Live-Zwischenzeiten sind in der kostenlosen App von Ironman zu finden.
Noch einfacher: Der neue Zwift „Hub One“
Mit der Einführung des überarbeiteten Smarttrainers Zwift „Hub One“, erweitert Zwift seine Produktpalette und führt das virtuelle Schalten vom Smartbike für den Rollentrainer ein. Wir haben ihn vorab getestet.

Zwift, einer der führenden Anbieter für virtuelles Online-Training, bringt mit dem „Hub One“ eine neue Version des ursprünglichen Zwift Hub Smarttrainers auf den Markt. Die neue Version ist ab heute erhältlich und soll den Einstieg auf die Online-Fitnessplattform noch leichter machen. Der Hub One funktioniert mit fast jedem Fahrrad, ohne dass die Kassette getauscht werden muss, auch wenn unterschiedliche Schaltungen gefahren werden.
Zwift Cog ersetzt die Standardkassette

Bei dem neuen Modell macht der Zwift „Cog“ den sichtbarsten Unterschied zum Vorgänger aus. Wo für gewöhnlich die Kassette sitzt, ist nur ein einzelnes Zahnrad montiert, wie bei einem Singlespeed-Fahrrad. Rechts und links vom Zahnrad sind jeweils Kunststoffbegrenzungen, die dafür sorgen, dass die Kette in der Führung bleibt. Durch den einzelnen Zahnkranz können Fahrräder nahezu aller Schaltgruppe ohne Kassettenwechsel gefahren werden. In unserem Test haben wir 7-, 10- und 11-Fach-Schaltungen eingespannt, die allesamt kompatibel waren. Laut Zwift kann die Singlespeed-Variante mit 8- bis 12-Fach-Schaltungen gefahren werden, auf Nachfrage von tri-mag.de bestätigte der Hersteller, dass sogar Sram Axs Ketten kompatibel sind.
Virtuelle Schaltung
Der Clou des Ganzen ist jedoch nicht der eigentliche Zwift Cog, sondern der mitgelieferte kabellose Zwift „Click“. Der kleine unscheinbare Helfer ist etwas größer als eine Zwei-Euro-Münze und kann mithilfe von zwei Gummiringen an jeder denkbaren Lenkerposition befestigt werden. Der Click ersetzt die Schaltung des Fahrrades und transferiert die virtuelle Schaltung, die es bisher nur auf Smartbikes gab, auf den Rollentrainer mit Direktantrieb. Durch die Verbindung zum Hub One stehen jeder Antriebsvariante 24 Gänge zur Verfügung, die für jede topografische Herausforderung in Zwift eine Lösung hat. Schaltvorgänge werden mit Plus- und Minustaste für einen Gangwechsel zum Hoch- und Runterschalten eingeleitet.
Konsistenz gewährleisten
Laut Zwift erkennt der Hub One innerhalb der ersten Kettenumdrehungen das Übersetzungsverhältnis des montierten Fahrrades und kann die virtuellen Gänge entsprechend einstellen. Der Hersteller bezeichnet diesen Vorgang als „Kalibrierung der realen Gangschaltung“. Die Kalibrierung des realen Übersetzungesverhältnisses biete neue Vorteile für Fahrer mit kleineren Kettenblättern, wie die von Gravel- und Mountainbikes, und verhindert, dass die Fahrer im Flachen oder bei Abfahrten durchdrehen.

Anforderung und Kosten
Für alle, die schon einen Smarttrainer von Zwift besitzen, gibt es Nachrüstmöglichkeiten. Grundvoraussetzung ist ein Update der Firmware auf die aktuellste Version 5.2 oder neuer. Zwift sollte auf der Version 1.50 laufen. Besitzer der Zwift Play Controller, können das virtuelle Schalten im Menü aktivieren. Wer keine Play Controller sein eigenen nennen kann, hat die Möglichkeit, das Bundle Zwift Cog und Click zum Einführungspreis von 59,99 Euro zu erwerben. Nach der Markteinführung soll der Preis für das Upgrade-Paket auf 79,99 Euro steigen. Die Play Controller kosten aktuell 99 Euro. Sowohl der Zwift Click als auch der schon auf dem Markt erhältliche Zwift Play Controller sind für das Schalten kompatibel und können zusätzlich kombiniert werden, sodass ein Schalten in allen Griffpositionen möglich ist.
Der Zwift Hub One kann ab heute erworben werden. Der Zwift „Hub“, mit einer Auswahl an traditionellen 8-12-Gang-Kassetten, wird weiterhin unter dem neuen Namen Zwift „Hub Classic“ verkauft. Beide Trainer kosten 599 Euro und beinhalten eine einjährige Zwift-Mitgliedschaft.
Unser erster Eindruck
Die Montage des Rads auf dem Trainer ist selbsterklärend. Das Einzige, worauf geachtet werden sollte, ist, dass das Schaltwerk nicht auf dem kleinsten Ritzel, sondern möglichst in die Mitte der Gänge geschaltet ist. Wenn die Kette auf dem einzelnen Zahnrad des Zwift Cog montiert ist, noch einmal kontrollieren, dass die Kettenlinie gerade ist – dann kann es schon losgehen. Das Koppeln des Zwift Click funktioniert nach dem gleichen Prinzip, nach dem der Smarttrainer mit Zwift gekoppelt wird.
Während der Fahrt wirkt die Lautstärke subjektiv etwas höher, als mit einer passenden Kassette. Der Grund kann die Führung der Kette durch die Kunststoffabstandshalter sein. Der Click kann durch die O-Ringe überall am Lenker so platziert werden, dass während der Fahrt die Schaltvorgänge jederzeit möglich sind. Dabei ist es egal, ob der Click lieber am Oberlenker oder doch an den Extensions des Zeitfahrrads platziert wird. Das Schalten funktioniert intuitiv. Über die leichte Erhebung des Plus- und Minus-Knopfs erhält der Nutzer eine haptische Rückmeldung, ob der Knopf gedrückt wurde. Ein dezentes Klicken gibt obendrein ein akustisches Feedback.
Die Abstufung der virtuellen Schaltung fühlt sich gut an. Die Sprünge zwischen den Gängen sind nicht zu groß. Während der Ausfahrten haben wir hauptsächlich die mittleren Gänge, je nach Steigung zwischen sieben bis zwölf, verwendet. Eine Gangwahl über 15 empfanden wir als hart, der Widerstand wirkt jedoch nicht unnatürlich. Die Gangwechsel sind durch die virtuelle Schaltung komplett lautlos. Dabei wirkt es teilweise so, als ob die Rolle kurzzeitig etwas härter anspricht, als es der eigentliche Widerstand anschließend ist. Beim Herunterschalten taucht das gegensätzliche Gefühl vom kurzzeitigen Durchtreten nicht auf. Während eines Work-outs funktioniert die Schaltung ebenso reibungslos, wenn der ERG-Modus aktiv ist. So kann der Click für die BIAS-Einstellung verwendet werden.
Fazit
Insgesamt eine gelungene Umsetzung der virtuellen Schaltung des Smartbikes auf den Smarttrainer. Wenn zusätzliche Einstellmöglichkeiten, gerade im Zusammenspiel mit den Zwift Play Controllern vorhanden wären, wie die Konfiguration der eigenen Abstufungen der Kassette, dann wäre eine noch größere Individualisierung möglich. Des Weiteren wäre es denkbar, die Abstandshalter beim Zwift Cog mit einem Hartgummi oder ähnlichem zu versehen, wodurch das Fahrgeräusch der Kette eventuell noch leiser wäre. Für diejenigen, die häufiger ihr Rad wechseln und durch unterschiedliche Schaltungen Kassettenwechsel vollziehen müssen, macht der Zwift Cog Sinn. Alternativ kann die virtuelle Schaltung durch den Zwift Click auch bei allen anderen Schaltungen verwendet werden und schließt so die Lücke bei einem gefühlt fehlenden Gang der eigenen Kassette.
Vor Ort oder vor dem Fernseher: Schickt uns eure schönsten Hawaii-Momente
Das Jahr verging wie im Flug, die Ironman-Weltmeisterschaft der Männer hat in diesem Jahr bereits stattgefunden – erstmalig als alleiniges Rennen und erstmalig bereits im September auf französischem Terrain in Nizza. Jetzt trennen uns wenige Tage von dem WM-Rennen der Frauen am kommenden Samstag, 14.10.23, in Kailua-Kona auf Hawaii. Der Termin Mitte Oktober ist für uns Triathleten seit Jahren automatisch gesetzt, ob als Zuschauer vor dem Fernseher auf der heimischen Couch oder sogar als Teilnehmer vor Ort. Jedes Hawaii-Rennen ist einzigartig und lieferte rückblickend mindestens ein persönliches Highlight. triathlon-Redakteur Lars Wichert und Chefredakteur Nils Flieshardt teilten in dem Newsletter von triathlon+ bereits ihre schönsten Hawaii-Momente mit euch.
Lars Wicherts Hawaii-Moment

„Ich persönliche freue mich auf die Ironman-Weltmeisterschaft, auch weil ich nach dem vergangenen Jahr die Gegebenheiten vor Ort kenne und alles noch einmal mehr mitfühlen kann. Die Hitze, die langen Geraden auf dem Weg nach Hawi oder die Zuschauer an der Hot-Corner. Wenn ich so darüber nachdenke, fühlt es sich an, als wäre ich vor Ort. Die Zwift-Familie um mich rum, den Pazifik ständig im Blick und ein Flair der über Kailua-Kona hängt, der ansteckend ist. Auch wenn man als Nichtsportler in dieser Zeit auf die Insel kommt, verdichtet sich schnell das Gefühl, dass man auch einmal den Alii Drive entlang joggen sollte oder mindestens ein Bad vom Dig Me Beach startet. Ist es nicht das, was eine Live-Übertragung noch einmal intensiver mitfühlen lässt, wenn man persönlich im Vorhinein Erfahrungen gemacht hat oder auf dem Weg dorthin von der Stimmung angesteckt wird? Genau dieses Mitfühlen vermitteln wir euch mit den aktuellen Artikeln von triathlon+.“
Nils Flieshardts Hawaii-Moment

„Als sich Sebastian Kienle im Juli bei der Challenge Roth mit erhobenem Daumen von der deutschen Langdistanz-Szene verabschiedete und ich dabei sein durfte, musste ich daran denken, dass er es war, der mich dazu gebracht hat, selbst in Roth an den Start zu gehen. Vor fast 10 Jahren habe ich zum ersten Mal die komplette Hawaii-Übertragung geguckt. Seinetwegen. Ich war selbst begeisterter Radfahrer und wollte wissen, wie sich der Überbiker, von dem alle sprachen, bei der WM auf Hawaii schlagen würde. Als ich dann spät in der Nacht seinen Kampfgeist gesehen hatte, stand für mich fest, dass ich dieses Langdistanzding auch machen würde, und ich setzte einen meiner schon damals sehr seltenen Facebook-Posts ab. Konnte ich schwimmen? Nope. Hätte ich mir nur ansatzweise vorstellen können, die 226 Kilometer am Stück zu bewältigen? Auf keinen Fall. Aber die Motivation dieser Nacht hat gereicht, um es trotzdem anzugehen. Also noch mal vielen Dank, Sebastian.“
Jetzt seid ihr dran: Wenn ihr ebenfalls schon vor Ort wart, eure ganz eigene Hawaii-Nacht zu Hause beim Mitfiebern durchlebt habt oder am Abend des 14. Oktobers durchleben werdet, teilt eure schönsten Augenblicke mit uns. Schickt uns im Zeitraum vom 16. bis 23. Oktober 2023 eine E-Mail an info@tri-mag.de und wir teilen eure Erlebnisse in den nächsten Newsletters mit der Community von triathlon+.
Ihr habt den Newsletter bisher nicht abonniert? Dann könnt ihr genau das jetzt nachholen und erhaltet jeden Freitag das wöchentliche Update von triathlon+.