Auf den ersten 1,9 der 113 Kilometer ist es jedoch nicht die Schweizerin, die für Furore sorgt, sondern eine US-amerikanische Athletin, die in den Vorhersagen für die ersten Plätze eher keine Rolle gespielt hat: Haley Chura setzt sich relativ schnell an die Spitze des Frauenprofifelds und krault dem Rest ihrer Kontrahentinnen so schnell davon, dass sie auch kurz danach die ersten männlichen Profis einkassiert.
Eine Überraschung ist die Leistung der 35-Jährigen mit Schwimmvergangenheit jedoch nicht. Ansatzweise folgen können ihr lediglich die Britin Fenella Langridge, Jeanni Metzler (Südafrika) und Pamella Olivera (Brasilien) sowie Daniela Ryf (Schweiz), Paula Findlay (Kanada) und Holly Lawrence (Großbritannien) auf den Plätzen fünf bis sieben mit schon rund 20 bis 30 Sekunden Rückstand. Chura kann ihren Vorsprung auf der zweiten Hälfte des Schwimmkurses noch einmal deutlich ausbauen und kommt nach 23:51 Minuten als erste der 46 Profiathletinnen aus dem Wasser.
Fenella Langridge führt die fünfköpfige Verfolgergruppe mit einem Rückstand von 49 Sekunden aus dem Wasser, zu der Pamella Oliveira, Jeanni Metzler, Daniela Ryf und Paula Findlay gehören. Holly Lawrence, die Siegerin der letzten Austragung dieser Ironman-Mitteldistanz im Jahr 2019, hat nach dem Schwimmen auf Platz sieben bereits einen Rückstand von 1:37 Minuten auf die Spitze. Für Meredith Kessler (USA), Sarah Crowley (Australien), Emma Pallant (Großbritannien) und Jackie Hering (USA) beträgt der Rückstand nach der ersten Disziplin bereits 2:15 Minuten.
Ryf sorgt nach dem Schwimmen schnell für geregelte Verhältnisse
Wenige Kilometer auf dem Rad kann Haley Chura ihre Führung noch behaupten, ehe Daniela Ryf wieder für geregelte Verhältnisse sorgt. Nach dem ersten Drittel der zweiten Disziplin beträgt der Vorsprung der Schweizerin bereits 1:49 Minuten auf die Zweite Paula Findlay, die das Rennen in St. George im Jahr 2018 gewann. Emma Pallant führt auf Rang drei mit 2:50 Minuten Rückstand die erste große Verfolgergruppe an, in der sich unter anderem auch Fenella Langridge, Holly Lawrence und Skye Moench befinden.
Weitere 30 Kilometer weiter läuft das Rennen wie so viele Wettkämpfe, bei denen die fünffache Ironman-70.3-Weltmeisterin Ryf an den Start geht. Bei der Zeitnahme bei Kilometer 68,6 hat sich Ryf bereits ein äußerst komfortables Zeitpolster von 4:16 Minuten auf ihre ersten Verfolgerinnen Emma Pallant und Paula Findlay erarbeitet. Dahinter hat das Trio Moench, Metzler und Lawrence bereits einen Rückstand von rund fünfeinhalb Minuten auf die Schweizerin.
Und auch auf den letzten Kilometern der zweiten Disziplin lässt Ryf keine Zweifel aufkommen, dass sie an diesem Tag erneut in ihrer eigenen Liga spielt. Mit einem neuen Radrekord (2:14:12 Stunden) kommt die vierfache Ironman-Weltmeisterin als Erste in die zweite Wechselzone. Emma Pallant hat in der zweiten Wechselzone bereits 6:07 Minuten Rückstand, Skye Moench hat sich mit 7:01 Minuten Rückstand mittlerweile auf Rang drei vorgekämpft. Dahinter folgen Jeanni Metzler (7:13 Minuten Rückstand) und Paula Findlay (7:25 Minuten Rückstand) und Holly Lawrence (8:42 Minuten Rückstand) auf den Plätzen vier, fünf und sechs.
Jeanni Metzler macht es zwischenzeitlich noch einmal spannend
Nach dem Wechsel auf die Laufstrecke macht Jeanni Metzler das Rennen noch einmal ein wenig spannend. Bis zur Kilometer 9,3 kann sie ihren Rückstand auf Ryf von mehr als sieben Minuten beim zweiten Wechsel auf knapp vier Minuten verkürzen und setzt sich mit dem beeindruckenden Tempo schnell an Position zwei. Drei Kilometer später ist Ryfs Zeitpolster auf Metzler sogar auf dreieinhalb Minuten geschmolzen. Zum Ende des Halbmarathons kann Ryf jedoch ihre Erfahrung ausspielen und gewinnt nach 4:05:47 Stunden ihr zweites Rennen in diesem Jahr. Mit dem Resultat unterbietet die 33-jährige Schweizerin zudem den bestehenden Streckenrekord von Holly Lawrence aus dem Jahr 2019 (4:06:05 Stunden). Jeanni Metzler landet mit einem Rückstand von 4:28 Minuten auf Platz zwei, Emma Pallant sichert sich mit 5:15 Rückstand auf Ryf den dritten Platz auf dem Podium. Paula Findlay landet auf Platz vier vor Skye Moench und Holly Lawrence auf den Positionen fünf und sechs.
Ironman 70.3 St. George | Profi-Frauen
1. Mai 2021 | St. George, Utah (USA)Platz | Name | Nation | Gesamtzeit | 1,9 km Swim | 90 km Bike | 21,1 km Run |
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1 | Daniela Ryf | SUI | 4:05:47 | 24:45 | 2:14:12 | 1:22:16 |
2 | Jeanni Metzler | ZAF | 4:10:15 | 24:44 | 2:21:33 | 1:19:32 |
3 | Emma Pallant | GBR | 4:11:03 | 26:08 | 2:19:17 | 1:21:25 |
4 | Paula Findlay | CAN | 4:14:07 | 24:50 | 2:21:41 | 1:23:13 |
5 | Skye Moench | USA | 4:14:24 | 26:16 | 2:19:48 | 1:23:45 |
6 | Holly Lawrence | GBR | 4:14:48 | 25:28 | 2:22:27 | 1:22:38 |
7 | Sophie Watts | USA | 4:16:44 | 26:03 | 2:27:11 | 1:19:00 |
8 | Jackie Hering | USA | 4:18:15 | 26:09 | 2:24:49 | 1:22:56 |
9 | Carrie Lester | USA | 4:22:48 | 26:12 | 2:24:48 | 1:27:01 |
10 | Sarah Crowley | AUS | 4:25:22 | 26:08 | 2:28:57 | 1:25:48 |