In 3:27:12 Stunden gewann India Lee am vergangenen Samstag den Auftakt der T100 Triathlon World Tour – für viele überraschend. Wir stellen euch die Britin vor.
Der Sieg von India Lee bei der Premiere der T100 Triathlon World Tour in Miami glich einer Machtdemonstration: kaum Zeit beim Schwimmen verloren, sich auf dem Rad durchs Feld geschoben und beim Laufen alles klargemacht. Doch eigentlich hatte niemand die Britin auf dem Zettel, zu groß waren die Namen ihrer Kontrahentinnen auf der Startliste. Dabei deutete sich eine gute Leistung Lees bereits im Vorfeld an. Wir stellen euch die 35-Jährige vor.
Vom Laufen zum Triathlon
India Lee wurde am 31. Mai 1988 in Basingstoke in der Grafschaft Hampshire geboren, ihre sportlichen Wurzeln liegen beim Laufen. Das Studium „Sports & Exercise“ absolvierte sie unter anderem an der Iowa State University in der Stadt Ames. Hier war Lee Teil des Laufteams der Universität, nahm vor allem an Cross-Country-Läufen und Rennen über fünf Kilometer teil. Nach ihrer Rückkehr aus den USA ins Vereinigte Königreich schaute sie 2012 zufällig beim olympischen Triathlon in London zu – und meldete sich nur kurze Zeit später für ihren ersten Wettkampf an, den Blenheim Palace Triathlon. Im Folgejahr wurde sie Altersklassen-Europameisterin im Duathlon und startete im Anschluss als Profi vor allem über die Kurzdistanz – auch bei mehreren WTS-Rennen. Beim European Triathlon Cup in Antalya 2015 erreichte sie ihr erstes Podium im Triathlon und 2016 folgte schließlich der Europameisterinnentitel in Lissabon.
2018 entschied sich Lee dann für ihren ersten Start auf der Mitteldistanz beim Ironman 70.3 Weymouth. Diesen gewann sie auf Anhieb vor Nikki Bartlett und Fenella Langridge. Ihren Sieg wiederholte sie im Jahr darauf, gewann 2019 außerdem noch den Ironman 70.3 Finnland.
Das Jahr 2022 markierte den Einstieg auf die noch längeren Distanzen. Beim Projekt Sub7/Sub8 war sie Teil des Teams ihrer Trainingspartnerin Katrina Matthews, zum Jahresende absolvierte Lee beim Ironman Israel ihre erste Langdistanz und finishte erfolgreich als Sechste im Profifeld. 2023 stellte das bislang erfolgreichste Jahr ihrer Karriere dar: Beim Ironman 70.3 Lanzarote wurde sie Zweite, im Mai belegte sie einen guten siebten Platz bei den PTO European Open. Anschließend gewann sie The Championship der Challenge Family. Bei ihrer zweiten Langdistanz beim Ironman Florida wurde sie am Ende des Jahres Zweite hinter Skye Moench – und katapultierte sich so auf Platz 15 der PTO-Weltrangliste.
Erfolgreicher Auftakt
Nun also der Sieg beim Premierenrennen der T100-Tour. Lees Trainer Sam Proctor äußerte sich zum Erfolg seiner Athletin: „Schockiert? Überrascht? Aus heiterem Himmel? Erstaunliche Leistung? Nichts von alledem, India macht einfach, was sie kann. Wir wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war. Und wir stehen erst am Anfang.“
Wir dürfen also gespannt sein, was Lee in diesem Jahr noch leisten wird – der Grundstein für eine erfolgreiche Saison ist auf jeden Fall gelegt.