Das Rennen um die nächsten Slots für die Ironman-Weltmeisterschaften in Nizza und Hawaii geht in Klagenfurt, der Hauptstadt des südösterreichischen Bundeslandes Kärnten, in die nächste Runde. Cameron Wurf und Alistair Brownlee wollen auf den WM-Zug mit aufsteigen: der Favoritencheck.
Der Ironman Klagenfurt hat mit den Frauen und Männern zwei Profifelder am Start. Am Wörthersee geht es dabei jeweils um zwei Slots für die Ironman-Weltmeisterschaft, die am 10. September in Nizza für die Männer stattfindet und am 14. Oktober für die Frauen auf Hawaii.
Großes Männerfeld
Einen Athleten, den man immer auf der Liste der Favoriten haben sollte, ist der Australier Cameron Wurf. Zwei Langdistanzen hat er dieses Jahr schon absolviert. In Südafrika belegte er den siebten Platz, vor ein paar Wochen auf Lanzarote schaffte er mit dem dritten Platz den Sprung auf Podium, verpasste jedoch jeweils die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft später im Jahr. Im Starterfeld der Profi-Triathleten zählt er neben dem Briten Alistair Brownlee, der ebenfalls auf der Startliste für Klagenfurt steht, seinen Start zum Vorbericht aber noch nicht bestätigt hatte, zu den Favoriten auf einen der beiden Qualifikationsplätze. Für Cameron Wurf, der primär durch seine Stärke beim Radfahren in die Dynamik des Rennens eingreifen kann, wird es entscheidend sein, wie gut seine Laufform in Österreich ist. Brownlee, der bei den European Open der PTO-Tour den sechsten Platz belegte, ist mit dem 22. Platz der höchstplatzierte Athlet der PTO-Rangliste.
Die podiumsplatzierten Athleten aus dem letzten Jahr sind allesamt mit am Start. So ist es der Kasache Ivan Tutukin, der versuchen wird, seinen Sieg aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. Gerade in der abschließenden Disziplin, dem Laufen, kann er seine Stärke ausspielen. Der Österreicher Michael Weiss, Zweiter aus dem Vorjahr und aktuell auf Platz 82 der PTO-Rangliste, wird sehr wahrscheinlich auf der Radstrecke seine Karten auszuspielen. Der Dritte im Bunde, Lukasz Wojt aus Deutschland ist bekannt für sein schnelles Schwimmen, so benötigte er im Vorjahr für die 3,8 Kilometer nur 46:32 Minuten. In dieser Saison lief es beim ersten Wettkampf im Kraichgau noch nicht nach Plan, wo er das Rennen für einen besseren Aufbau nach Atemproblemen beim Schwimmen auf der Radstrecke beendete.
Einer, der Tutukin und Weiss dieses Jahr beim Ironman Texas schon schlagen konnte, ist der Franzose Arnaud Guilloux. Mit einem vierten Platz zeigte er eine ordentliche Leistung, konnte sich jedoch knapp nicht für die Ironman-Weltmeisterschaft qualifizieren. Insgesamt sind 41 Männer gemeldet, unter ihnen neben Lukasz Wojt mit David Rother, Tobias Drachler, Gregor Schreiner, Sebastian Guhr, Matthias Türk, Tim Meyer, und Jan Höing noch sieben weitere Deutsche.
Laura Zimmerman einzige Deutsche
Das Starterinnenfeld ist mit zehn Triathletinnen um einiges kleiner als das der Männer, dennoch geht es auch hier um zwei Qualifikationsplätze und das Preisgeld von 7.500 US-Dollar für den Sieg. Die Niederländerin Lotte Wilms ist die Favoritin für das Rennen in der malerischen Landschaft rund um den Wörthersee. Mit Selbstvertrauen kommt sie nach ihrem Sieg beim Challenge-Rennen in St.Pölten erneut nach Österreich, um auf der doppelten Distanz ebenso ganz oben auf dem Podium zu stehen. Laura Zimmerman, die nach ihrem vierten Platz in Südafrika die zweite Langdistanz in diesem Jahr absolvieren wird, ist anhand der PTO-Rangliste klar die zweite Athletin, die für das „Stockerl“ infrage kommt.
Die Strecke
Die Schwimmstrecke, die im türkisfarbenen Wörthersee startet, führt die Athleten in U-Form in den Lendkanal, wo links und rechts am Rand zahlreiche Zuschauer schon während des Schwimmens für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. Neu gestaltet wurde der Radkurs, der aus einer einzigen Runde besteht und 1.490 Höhenmeter auf 180 Kilometern beinhaltet. Auf dem zweiten Teil der Strecke wird eine komplette Seite des Wörthersees abgefahren. Gelaufen wird abschließend auf einem flachen Kurs über zwei Runden.
Live-Tracker
Der Ironman Klagenfurt kann im Ironman-Tracker verfolgt werden. Der Startschuss erfolgt am Sonntag um 6:30 Uhr für die männlichen Profis, kurze Zeit später gehen dann die Profi-Frauen auf die Strecke.
Die Mitteldistanz in St.Pölten gehört mittlerweile zur Challenge Family.
Ist direkt korrigiert.
„[…] Australier Cameron Wurf[…]vor ein paar Wochen auf Lanzarote schaffte er mit dem dritten Platz den Sprung auf Podium, verpasste jedoch [..] die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft später im Jahr.“
Lars, das stimmt so nicht.
Den 2ten Slot in Lanzarote hat Oliver Martinussen genommen, der deutlich hinter Cam ins Ziel gekommen ist. Also entweder hat er einfach die Slotvergabe verpennt oder er möchte nicht (bzw. kann nicht, wg. seiner Verpflichtungen für INEOS… die WM ist ja recht früh.
Ggf. könnt ihr da ja nochmal nachforschen? Schon interessant, wie weit der Slot durchgereicht worden ist. Christian Stoerzer hätte ihn ja zum Beispiel auch nehmen können…
Lieber Thomas,
Cameron Wurf verpasste die Qualifikation als Dritter, da nur zwei Plätze auf Lanzarote vergeben worden sind. Im Vorfeld hatte der Franzose Arthur Horseaud verkündet, dass er den Slot annehmen würde, sollte er einen bekommen. Bei der Slotvergabe war der französische Triathlon-Profi, der das Rennen für sich entscheiden konnte, nicht pünktlich, sodass hier das gleiche Prinzip wie bei den Agegroup-Athleten gegriffen hat, es kam zum Roll down. Der Däne Oliver Martinussen war der glückliche Profi, der als Sechster vor Ort war und den Slot annehmen konnte, wie es in dem Fall um Christian Störzer stand, kann ich nicht sagen, da ich es nicht weiß. Im Normalfall sind nur die Profis bei der Slotvergabe, die sich qualifiziert haben. Eine Absage wird meist vor der Vergabe mitgeteilt, sodass die folgenden Profis in der Rangliste um ihr Glück wissen.
Ok, danke. Dann wären Wurf, Moya und Stoerzer wohl selber schuld, weil sie nicht da waren… Und natürlich Horseau 😉
Hier gibt es aber noch eine interessante Randnotiz. Es war wohl nicht Horseaud Verschulden, dass er zur Spät zur Slotvergabe erschienen ist. Er war wohl in einem von Ironman organisierten Shuttle unterwegs.
Ich habe allerdings nicht mehr erfahren, wie diese Geschichte geendet ist. Hat Horseaud von Ironman in dem Fall auch noch einen Slot erhalten, weil es nicht seine Schuld war? Oder war es doch Horseauds Fehler gewesen?
Er steht bisher zumindest nicht auf der Liste qualifizierter Athleten…