Lisa Tertsch vom EJOT Team TV Buschhütten hat sich zum ersten Mal den Titel der Deutschen Triathlonmeisterin geholt. Beim Sprintrennen im Rahmen der Großveranstaltung „Die Finals 2021“ in Berlin zeigte die 22-Jährige ein beherztes Rennen in allen drei Disziplinen und konnte am Ende ihre Überlegenheit im Laufen ausspielen. Tertsch hatte nach 750 Metern Schwimmen im Wannsee, 20,4 Radkilometern durch den Grunewald und den Berliner Olympiapark und dem abschließenden 5-Kilometer-Lauf nach 57:46 Minuten einen Vorsprung von 12 Sekunden auf die Zweitplatzierte Nina Eim (Triathlon Potsdam). Weitere fünf Sekunden später sicherte sich Marlene Gomez-Islinger (SG Triathlon Witten) die Bronzemedaille.
Ausreißversuch vereitelt
Schon beim Schwimmen im 19 Grad kühlen Wannsee behauptete sich Tertsch in ihrer vermeintlich schwächsten Disziplin in der Spitzengruppe und erreichte als Vierte das Strandbad, nur zwei Sekunden hinter der Führenden Anabel Knoll, die vor einer Woche die Olympiaausscheidung in Kienbaum gewonnen hatte. Auf den 80 Treppenstufen hinauf in die erste Wechselzone konnte sich die 22-Jährige erstmals an die Spitze setzen. Nach einem schnellen Wechsel sah es kurzzeitig sogar so aus, als könne Tertsch mit Nina Eim und Lena Meißner eine frühe Lücke auf dem Rad reißen, doch der Ausreißversuch des Trios währte nicht lange.
Erst Kontrolle, dann Dominanz
So führte schließlich Lena Meißner eine zwölfköpfige Spitzengruppe in die zweite Wechselzone auf der blauen Tartanbahn des Hanns-Braun-Stadions neben dem geschichtsträchtigen Olympiastadion von Berlin. Beim Laufen kontrollierte Tertsch von Beginn an das Tempo, bevor sie sich zwei Kilometer vor dem Ziel von den Konkurrentinnen lösen konnte und einem schließlich ungefährdeten Sieg entgegenlief. Auch dei Entscheidung um die Podiumsplätze war bald klar: Nina Eim wurde Zweite, Marlene Gomez-Islinger, die vor einer Woche auf Sizilien erstmals einen Sieg im Triathlon-Weltcup für sich hatte verbuchen können, finishte als Dritte.
Für Tertsch war das Rennen eine gelungene Wiedergutmachung, nachdem sie zehn Tage zuvor in Kienbaum bei der internen Olympiaausscheidung der Deutschen Triathlon Union ihr erklärtes Ziel der Qualifikation für die Spiele in Tokio verpasst hatte. Anabel Knoll, die sich das Ticket für Tokio gesicherte hatte, brach beim Laufen ein und wurde in Berlin Zehnte.
DM Sprintdistanz 2021 | Frauen
5. Juni 2021 | BerlinPlatz | Name | Verein | Gesamt | 750 m Swim | 20,4 km Bike | 5 km Run |
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1 | Lisa Tertsch | EJOT Team TV Buschhütten | 57:46 | 9:03 | 30:43 | 15:25 |
2 | Nina Eim | Triathlon Potsdam | 57:58 | 9:04 | 30:44 | 15:39 |
3 | Marlene Gomez-Islinger | SG Triathlon one Witten | 58:03 | 9:05 | 30:40 | 15:40 |
4 | Lena Meißner | EJOT Team TV Buschhütten | 58:16 | 9:02 | 30:43 | 15:58 |
5 | Julia Bröcker | Triathlon Potsdam | 58:40 | 9:10 | 30:34 | 16:19 |
6 | Finja Schierl | DSW Darmstadt | 58:44 | 9:05 | 30:36 | 16:21 |
7 | Selina Klamt | Triathlon Potsdam | 58:50 | 9:04 | 30:39 | 16:29 |
8 | Katharina Möller | Mey Post SV Tübingen | 58:58 | 9:10 | 30:39 | 16:33 |
9 | Hannah Stegmaier | SSF Bonn | 59:07 | 9:27 | 31:06 | 15:49 |
10 | Anabel Knoll | SG Triathlon one Witten | 59:22 | 9:01 | 30:38 | 17:01 |