
Die Britin Holly Lawrence, die jüngst den Sieg beim Ironman 70.3 Des Moines einfahren konnte, bekommt es bei ihrem Unternehmen Titelverteidigung unter anderem mit einer starken Landsfrau zu tun. Lucy Charles-Barclay dürfte nach der kurzfristigen Absage von Daniela Ryf, die sich stattdessen für einen Trainingsblock in St. Moritz entschieden hat, die größte Konkurrenz im Kampf um die Meisterschaft werden.
Charles-Barclay kommt als Siegerin des Eton Dorney Triathlon nach Dänemark. Zwar war dies ihr bislang einziger Saisonsieg, doch wie gut die 27-Jährige drauf ist, bewies sie unter anderem bei ihrem Kurzdistanzdebüt im WTCS-Rennen in Leeds, wo sie Fünfte wurde und mit einer beeindruckenden Laufleistung namhafte Spezialistinnen hinter sich ließ.
Weitere Anwärterinnen auf eine gute Platzierung im überschaubaren Feld sind die Dänin Maje Stage Nielsen und Sara Svensk aus Schweden. Aus Deutschland sind Anna-Lena Best-Pohl und Carolin Lehrieder am Start. Letztere kommt mit zwei vierten Plätzen bei den Challenge-Mitteldistanzen in Gdansk (Polen) und Riccione (Italien) im Gepäck in den hohen Norden, um in den Titelkampf einzugreifen.
Starke Konkurrenz bei den Männern
Rodolphe von Berg wird ebenfalls versuchen, seinen Sieg aus 2019 zu wiederholen und den Europameistertitel mitzunehmen. Der Amerikaner, der in dieser Saison eigentlich einen Ausflug auf die Langdistanz wagen wollte, hat in den stark besetzten Rennen bei der Challenge Miami (Platz 5) und beim Ironman 70.3 St. George (Platz 4) gezeigt, dass er zu den stärksten Athleten auf der Mitteldistanz gehört. Entsprechend zählt er auch beim Ironman 70.3 Elsinore zu den Favoriten.
Starke Konkurrenz reist aus Deutschland an: Florian Angert zum Beispiel, der in diesem Frühjahr schon reichlich Rennkilometer in den USA sammeln konnte. Und auch Michael Raelert möchte in Helsingör wieder auf sich aufmerksam machen. Der Routinier konnte sich bei verschiedenen Mitteldistanzen schon stark in den ersten beiden Disziplinen präsentieren, doch beim Laufen schließlich nie belohnen. Um hier schlagkräftiger zu werden, hat er jüngst einen Trainingsblock am Chiemsee eingelegt, und er hofft auch auf die Geister der Vergangenheit. In Helsingör feierte der Rostocker 2017 seinen dritten Ironman-70.3-EM-Titel nach 2010 und 2012. Dementsprechend habe er gute Erinnerungen an das Rennen, ließ Raelert im Vorfeld wissen.
Elf deutsche Athleten am Start
Mit Jan Stratmann kommt ein weiterer Podiumskandidat aus Deutschland, der in diesem Jahr seinen internationalen Durchbruch gefeiert hat. Der zweite Platz bei der Challenge St. Pölten dürfte dem 26-Jährigen reichlich Rückenwind für die Reise in den Norden geben. Hier wird er auf eine große Zahl an Landsmännern treffen. Neben den genannten Athleten stehen auch Frederik Henes, Cedric Pietzsch, Fabian Günther, David Breuer, Jesse Hinrichs, Dominik Rueß und Sebastian Neef auf der Startliste.
Die größten Namen der internationalen Konkurrenz sind sicher Daniel Baekkegard (DEN), Max Neumann (AUS), Flilipe Azevedo (POR), Magnus Ditlev (DEN), Jesper Svensson (SWE), George Goodwin (GBR) und Kyle Smith (NZL). Eine Live-Übertragung des Rennens hat Ironman nicht angekündigt. Wer die Sportler während des Wettkampfs verfolgen will, muss auf den Athlete Tracker des Veranstalters zurückgreifen.