Laura Philipp und Pieter Heemeryck haben die Ironman-70.3-Europameisterschaft in Tallinn gewonnen. Während das Männerrennen recht deutlich entschieden wurde, blieb es bei den Frauen spannend bis kurz vor dem Ziel.
Nach dem Schwimmen war es erwartungsgemäß die Britin Lucy Buckingham, die die Nase vorn hatte. Sie entstieg nach 23:54 Minuten dem Haiku See, gefolgt von Sara Pérez Sala aus Spanien (+ 31 Sekunden) und der späteren Zweitplatzierten Imogen Simmonds (SUI), die bereits einen Rückstand von gut 1:30 Minuten kassierte und die Gruppe der Verfolgerinnen anführte. Laura Philipp kam an Position elf mit einem Rückstand von 2:47 Minuten aus dem Wasser, die beiden weiteren deutschen Athletinnen Daniela Bleymehl (+4:19 Minuten) und Carolin Meyer (+5:09 Minuten) folgten als 15. und 16.
Laura Philipp startete auf dem Rad sofort die Aufholjagd und konnte die Lücke zur Führenden bereits nach gut einem Drittel der Radstrecke schließen. Die Abstände sowie die Positionen variierten schließlich in der fünfköpfigen Führungsgruppe um Imogen Simmonds, Laura Philipp, der Schwedin Lisa Nordén, Lucy Buckingham und Emma Pallant-Browne (GBR).
Laufduell zwischen Philipp und Simmonds
Philipp verließ die Wechselzone schließlich als Dritte, jedoch gemeinsam mit Simmonds und Nordén. Letztere konnten die Deutsche und die Schweizerin alsbald distanzieren und liefen schließlich nahezu Schulter an Schulter. Maximal 14 Sekunden lagen bei einer Zeitmessung zwischen den Athletinnen. Erst nach Kilometer 18,5 konnte sich Laura Philipp entscheidend absetzen und einen Vorsprung herauslaufen. Nach 3:59:24 Stunden war die 36-Jährige im Ziel, Imogen Simmonds folgte 48 Sekunden später (4:00:12 Stunden). Emma Pallant-Browne komplettierte das Podium nach 4:02:28 Stunden. Daniela Bleymehl belegte am Ende den achten Platz (4:11:02 Stunden), Carolin Meyer wurde 13. (4:16:50 Stunden).
Stratmann verliert Zeit, Heemeryck übernimmt Führung
Bei den Männern kam Jan Stratmann in guter Ausgangsposition als Zweiter nach 22:49 Minuten nur wenige Sekunden hinter dem Italiener Alessandro Fabian aus dem Wasser. Der Belgier Pieter Heemeryck folgte mit 30 Sekunden Rückstand an Position 14. Auf dem Rad machte er jedoch kurzen Prozess und hatte sich bereits nach 11,5 Kilometern an die Spitze gesetzt. Stratmann blieb zunächst in Schlagdistanz mit knapp einer Minute Rückstand. Innerhalb des ersten Drittels der Radstrecke verlor er jedoch Positionen und es war der deutsche Nick Emde, der sich auf Platz drei nach vorn schob. Heemeryck wechselte sich in der Führungsarbeit derweil mit dem Neuseeländer Mike Philipps ab. Gemeinsam erreichten sie die zweite Wechselzone mit einem komfortablen Vorsprung von gut drei Minuten.
Beim Laufen ließ Pieter Heemeryck schließlich nichts mehr anbrennen, konnte seinen Vorsprung nach ausbauen und kürte sich nach 3:36:56 Stunden zum Europameister. Mike Philipps konnte seinen zweiten Platz behaupten (3:38:55 Stunden) und der Italiener Alessandro Fabian wurde Dritter (3:39:48 Stunden). Der zuvor Drittplatzierte Henrik Goesch aus Finnland wurde disqualifiziert, da er nicht in der Penalty Box angehalten hatte. Bester Deutscher wurde Nick Emde auf Platz 14 (3:44:55 Stunden). Es folgten Fabian Reuter (Platz 16), Jan Stratmann (Platz 19), Lasse Schöfisch (Platz 22) und Nicolas Mann (Platz 26). Für Mann war es das erste Rennen nach einer nur kurzen Vorbereitungsphase aufgrund eines Radsturzes.
Alle Ergebnisse findet ihr hier.
Wieder gut recheriert! Goesch wurde disqualifiziert („no stop at the penalty box“), daher Fabian Dritter!
Danke für den freundlichen Hinweis 🙂 Dies war gestern unmittelbar nach dem Zieleinlauf noch nicht in den Ergebnissen vermerkt, wir werden es daher aktualisieren.