Bei den Ironman-70.3-Weltmeisterschaften von Lahti 2023 stürmte Rico Bogen mit einem beeindruckenden Lauf zum Weltmeistertitel – und zur Qualifikation für die Ironman-WM auf Hawaii. Doch der Leipziger verzichtet in diesem Jahr (noch) auf den Konastart.
Der Weltmeister auf der Ironman-70.3-Distanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen) ist automatisch für die kommenden Titelkämpfe auf der Ironman-Strecke (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen) qualifiziert. Die Ironman-WM findet seit 2023 getrennt für Frauen und Männer in Nizza und auf Hawaii statt. Nachdem die Männer im September in Nizza ihre Premiere gefeiert haben, geht es für sie in diesem Jahr zurück auf den klassischen Kurs auf Big Island.
Die Weltmeisterin von St. George 2022, Taylor Knibb, die ihren Erfolg 2023 in Lahti wiederholen konnte, mischte im vergangenen Oktober dort als Langdistanz-Rookie lange in den Medaillenrängen mit. In diesem Jahr stünde lediglich die Validierung per Finish in zwei Ironman-70.3-Rennen oder einem Ironman zwischen dem Ironman-70.3-Weltmeister Rico Bogen und seiner Hawaii-Premiere. Doch der 23-jährige Leipziger verzichtet.
Keine Langdistanz in 2024
„Eine Langdistanz ist 2024 für mich nicht geplant, weil ich jetzt erst 23 bin“, sagt Rico Bogen im Interview auf unserem YouTube-Kanal triathloninsider. „Ich denke, ich habe noch viele gute Jahre vor mir, und deswegen will ich auch nichts überstürzen. Und auch wenn ich jetzt nur validieren müsste, will ich das noch nicht machen.“
Statt der Ironman-Weltmeisterschaft zieht Bogen seinen Start bei der erstmals ausgetragenen T100 Triathlon World Tour der Professional Triathletes Organisation (PTO) vor, die Anfang März mit dem Rennen auf dem Nascar-Speedway von Miami (Florida, USA) beginnt. Bogen wurde als einer von vier sogenannten „Hot Shots“ in das 20 Athleten umfassende Männerfeld gewählt, wie er selbst erst eine halbe Woche vor Bekanntgabe der Athleten und Austragungsorte für die Premierensaison erfahren hat.
Auf Duell Bogen vs. Funk müssen Fans noch warten
Trotz der späten Bekanntgabe will er – anders als der zweite Deutsche im Männerfeld, Frederic Funk – von Beginn an in der mit insgesamt sieben Millionen US-Dollar Preisgeld ausgestatteten T100-Serie mitmischen. Die Vorbereitung dafür findet auf Lanzarote statt. „Ich will in Miami schon dabei sein, weil mein Höhentrainingslager in Namibia sehr gut lief. Ich freue mich schon, auf die ganzen anderen Athleten zu treffen.“ Nach dem Saisonstart fliegt der Leipziger noch einmal ins zuvor bereits geplante Trainingslager in die Höhe der Sierra Nevada (Spanien) und verzichtet daher auf das zweite Rennen der Serie. Auch im späteren Saisonverlauf plant er, eventuell ein Rennen zu skippen, wie er im Interview verrät.
Auch Ironman-Weltmeisterin Lucy Charles-Barclay (Großbritannien) verzichtet in diesem Jahr auf ihre Titelverteidigung in Nizza zugunsten der T100 Triathlon World Tour, deren Siegerin und Sieger ebenfalls einen Weltmeistertitel tragen werden, da die Tour mit dem Weltverband World Triathlon kooperiert. Einen Start bei Ironman plant Rico Bogen dennoch: Mitte Dezember möchte er in Taupo (Neuseeland) seinen Weltmeistertitel über die Ironman-70.3-Distanz verteidigen.