Der Ironman Hawaii ist das Traumziel vieler Triathleten. Doch die Qualifikation für den berühmtesten Triathlon der Welt ist nur eine Hürde auf dem Weg nach Kona. In Deutschland werden 80 der rund 2.500 Startplätze bei der Europameisterschaft in Frankfurt vergeben, 40 weitere beim Ironman Hamburg. Auch die Kosten für eine Teilnahme sind nicht unerheblich. Wir haben die Investitionen für die notwendige Ausstattung und den jährlichen Verbrauch aufsummiert – und kommen auf 20.000 Euro.
Der durchschnittliche Ironman
Das Wort „durchschnittlich“ trifft auf den typischen Ironman wohl kaum zu. Es sind besondere Menschen, die sich dieser besonderen Sportart verschrieben haben. Die von der World Triathlon Corporation veröffentlichten Statistiken über die Ironman-Teilnehmer geben einen Einblick: Die meisten Kona-Starter trainieren zwischen 18 und 30 Stunden pro Woche, aufgeteilt in 11,3 Kilometer Schwimmen, 373,3 Kilometer Radfahren und 77,2 Kilometer Laufen. 75 Prozent haben einen Hochschulabschluss.
Die WM-Teilnehmer sind im Schnitt 43 Jahre alt, 28 Prozent sind Frauen. Agegrouper qualifizieren sich bei einem der rund 40 globalen „Qualifier“, indem sie eine vordere Platzierung in ihrer Altersklasse erzielen. Jedes Rennen hat in der Regel zwischen 40 und 80 „Slots“, die proportional je nach Teilnehmerzahl auf die Altersklassen verteilt werden. 90 Prozent der Qualifizierten nehmen ihr Startrecht auch wahr. Nur die Weltmeister jeder Agegroup sind automatisch für das folgende Jahr qualifiziert. Möglich ist die Quali auch über das Legacy-Programm: 100 Plätze werden an Athleten vergeben, die schon 12 Ironman-Finishes, aber keines in Kona vorweisen können, und verschiedene andere Kriterien erfüllen müssen. Immer wieder diskutiert und umstritten ist eine Lotterie, bei der Startplätze verlost werden.
Sportliche Leistung – und sonst?
Machen wir uns nichts vor: Triathlon ist ein Sport der Besserverdienenden und in den höheren Leistungsklassen auf den längeren Distanzen tummeln sich in der Regel Menschen, deren Sozialstatus diese Leistungsfähigkeit aus verschiedensten Gründen hergibt. In den USA hieß es lange Zeit in Businesskreisen, Triathlon sei das neue Golf. Ob das gewählte Equipment und die körperliche Leistungsfähigkeit immer zusammenpassen, ist dabei eine ganz andere Frage. Allerdings ist eine Spitzenleistung, die für eine Hawaii-Quali nötig ist, heutzutage in den hochumkämpften Leistungsklassen auch nur möglich, wenn die Ausstattung, Ernährung und Vorbereitung auf dieses Ziel abgestimmt sind. Und das alles kostet Geld. Wir haben in unserer Übersicht einmal die Grundinvestitionen zusammengestellt, die nötig sind, um den Triathlonsport auf höchstem Niveau zu betreiben. Viele Ausstattungsgegenstände haben sich vielleicht schon in der sportlichen Vita angesammelt und müssen nicht und vor allem nicht jedes Jahr neu angeschafft werden. Und keine Frage, mehr geht immer – weniger tut es manchmal aber auch. Betrachten Sie die Tabellen und Summen daher als Anhaltspunkte.