Montag, 7. Oktober 2024

Mit gelungenem Gastspiel in das außergewöhnliche Olympiajahr

2021 ist nun zwei Monate alt und ich musste noch mal nachlesen, was ich in meinem Blogeintrag vom Dezember geschrieben hatte. Den ganzen Dezember, den Januar und im Februar waren wir immer noch die ganze Zeit „zu Hause“. Das heißt, wir haben die Bedingungen vom Olympiastützpunkt Brandenburg in Frankfurt (Oder) genutzt. Wir sind viel auf der Bahn gefahren und konnten auch den gewohnten Schwerpunkt im Januar – das Radfahren – voll umsetzen. In den vergangenen Jahren waren wir dafür in Südafrika – jetzt halt auf der Bahn und ich muss sagen, dass das super Spaß macht  – also wenn man es nicht das ganze Jahr machen muss. Unsere Trainingsgruppe war immer wieder auf dem Sprung irgendwohin zu fahren, wo es warm ist, aber kurz davor haben wir uns dann doch immer wieder dagegen entschieden. Manchmal habe ich gedacht, dass wir vielleicht doch ein bisschen zu ängstlich sind, aber ich denke, es war immer die richtige Entscheidung. Auch im März werden wir jetzt nicht weiter wegfahren, vielleicht maximal in die Schweiz.

Endlich noch einmal ein wenig Wettkampfluft schnuppern

Die ersten Rennen wurden ja nun auch schon wieder abgesagt oder verschoben. Eigentlich wollten wir Ende März die ersten Wettkämpfe machen, aber das geht dann halt nicht. Ich hoffe, dass ich im Mai in die Wettkampfsaison einsteigen kann – ich bin gespannt. Wie schon geschrieben, läuft das Training unserer Gruppe super. Ich hätte echt nicht gedacht, dass das solange so gut funktioniert. Normalerweise bin ich jemand, der sich dann gern mal rausnimmt. Weil immerzu in der Gruppe ist eigentlich nicht so mein Ding. Aber vielleicht ist das die Zeit oder ich habe mich geändert. Dass uns dieses gemeinsame Training etwas bringt, haben wir auf jeden Fall deutlich gemerkt. Zwar müssen wir erst nächste Woche noch zur Kaderleistungsdiagnostik, aber ein paar Ergebnisse haben wir schon. Unser Trainer hatte die Idee, uns aus dem Training heraus bei ein Leichtathletikmeeting über 3.000 Meter in Erfurt starten zu lassen. Ihm ging es vor allem darum, dass wir mal wieder „Wettkampfluft schnuppern“ als eine Art Abwechslung. Die Bedingung war aber, dass wir wirklich aus dem Training heraus starten und uns nicht speziell vorbereiten.

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Ich hatte sowieso richtig Lust auf ein Rennen bei den Leichtathletinnen und wollte ja eigentlich auch schon im vergangenen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften über 5.000 Meter starten. So starteten wir dann in Erfurt, sehr müde bei diesem Lauf und stellten fest, dass es die richtige Entscheidung war. Die Aufregung davor war bei uns allen zu spüren und es ist immer ein schönes Erlebnis, wie Adrenalin den Körper pusht. Natürlich war es auch schön, dass ich gewinnen konnte und zum ersten Mal eine offizielle DLV-Zeit hatte. Marlene (Gomez-Islinger) und ich wollten dann auf jeden Fall versuchen, auch bei der Hallen-DM in Dortmund zu starten. Für einen Start dort brauchte ich allerdings auch noch die Fürsprache der DLV-Verantwortlichen – in dem Fall half mir sogar der DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska, bei dem ich mich auch hier noch mal bedanken möchte. Ich kann mir vorstellen, dass dies auch nicht so einfach für den DLV ist, einfach so eine Triathletin starten zu lassen, die einen solchen Lauf anscheinend „nur“ als Motivationsschub nimmt. Und ich kann auch jede Athletin verstehen, die das vielleicht nicht so gut findet. Deshalb wollte ich dort dann schon eine gute Leistung zeigen und habe in der Woche davor sogar mal mit Spikes trainiert. Natürlich durften wir auch hier wieder nicht voll hintapern, sondern haben nur kurz vorher das Trainings etwas angepasst, so dass ich ausgeruht an den Start konnte. Nach dem Rennen in Erfurt wusste ich, dass ich Richtung neun Minuten laufen kann und ein schönes Ziel war die Hallen-EM-Norm des DLV mit 9:03 Minuten.

privat Laura Lindemann kämpft sich ins Ziel, wird Zweite – und qualifiziert sich nach 8:57,82 Minuten sogar für die Hallen-EM.

Das Rennen selbst muss ich noch so gestalten, wie ich es in Dortmund gemacht habe. Ich schaffe die extremen Tempowechsel der Spezialistinnen nicht  – oder ich glaube es nicht. Deshalb musste ich konstant und am Anfang vorneweg laufen und hintenraus sehen was geht. Am Ende bin ich mit der 8:57 Minuten als Triathletin natürlich super zufrieden und neben dem Spaß beim Rennen weiß ich, dass der Weg im Training stimmt und dass man auch im kalten Deutschland über den Winter perfekt trainieren kann. Ich hätte natürlich auch super Lust gehabt bei der Hallen-EM dabei zu sein aber mein Trainer musste nicht viel an meine Vernunft appellieren. Ich war auf jeden Fall nicht das letzte Mal bei den Leichtathletinnen zu Gast und kann nur noch mal Danke sagen, dass mir das möglich gemacht wurde – das Ergebnis ist für mich eine tolle Motivation!

Liebe Grüße, eure Laura!

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