Freitag, 29. März 2024
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Andrew Messick im Gespräch: Die Vergangenheit und Zukunft des Ironman Hawaii

Die Nachrichten dieser Woche haben große Teile der Triathlonwelt schockiert: Die Ironman-Weltmeisterschaft wird ab dem kommenden Jahr an zwei verschiedenen Wochenenden an zwei verschiedenen Orten ausgetragen. 2023 können nur die Frauen auf dem ikonischen Kurs in Kailua-Kona antreten, die Männer werden ausgelagert. 2024 wird es umgekehrt sein. Wir haben uns mit Andrew Messick, dem CEO von Ironman, unterhalten.

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24 Kommentare

  1. Also sollen die Weltmeisterschaften für mehr Athleten/innen „machbar“ gemacht werden. Sozusagen ein Jedermann(Frau)-Rennen. Verständlich, da dadurch mehr Umsatz.
    Was dann auch ein Stück unfair wird ist, dass Athleten/innen, die in einem Jahr die Altersklasse wechseln, wenn eben Hawaii gerade nicht auf dem Rennkalender steht um diese Möglichkeit gebracht werden. Jeder Altersklassenwechsel bringt eine etwas bessere Chance auf ein WM-Qualifikation. Da die meisten weiterhin in Hawaii starten werden wollen, ist es Glücksache, wann die Kombi Hawaii/AK-Wechsel gerade passt.

  2. Ich habe 20 Jahre für US Tech Unternehmen im Management gearbeitet. Hier spricht der klassische CEO eines auf Wachstum und Profit ausgerichteten Unternehmens. Nicht mehr und nicht weniger. KPIs (Key Performance Indicator) sind der Maßstab, nicht die Romantik. All das war schon seit Jahren abzusehen, spätestens seit der Übernahme durch Private Equity damals. Dann wurden klassische Managementstrukturen implementiert wie CEO, COO, CMO etc. Prozesse wurden optimiert und alles auf Wachstum ausgerichtet. Business halt und im wahren Wirtschaftsleben der normale Alltag.
    Die Entscheidung jetzt ist lediglich die logische Forstetzung davon. Und es obliegt ja uns „Kunden“ ob wir das „Produkt“ weiter kaufen. Müssen wir ja nicht!! Challenge und demnächst PTO hat ja auch tolle Rennen…plus all die lokalen. Ich weiß, kein Vergleich mit Hawaii…aber das ist eben die Romantik. Also liebe Community: Wir haben es in der Hand, ob wir dabei weiter mitmachen wollen. Aber wie sagte halt der gute Hannes im Podcast: Es wird immer die X000 geben, die – koste es was es wolle – nach Hawaii etc. wollen. Dann gäbe der Markt dem CEO recht. Und er kalkuliert genau damit, wie eben z.B. mit mehr Frauen…..ein großes, nocht nicht gehobenes Kundenpotential. YOUR CALL!

    • Genau so würde ich es auch einordnen.
      Die Argumente sind alle nachvollziehbar und logisch… wenn man eben durch die Brille eines auf Profit ausgerichteten Unternehmens blickt. Und genau das ist Ironman eben. Erst mal nicht mehr und nicht weniger. Legenden und Mythen werden aus Marketingzwecken natürlich gerne erzeugt und genutzt. Stehen diese aber in der strategischen Abwägung gegen den Wachstumskurs, wird schnell klar wo der Fokus liegt.

      Wie immer werden 100 Leute 200 verschiedene Meinungen und Standpunkte zu dem Thema haben. Letztendlich hat es jeder von uns selbst in der Hand, wie er/sie jetzt damit umgeht. Wer (genau wie ich selbst) den Lebenstraum von Hawaii hat, kann sich eben nach dem aktuellen Stand nur jedes zweite Jahr dafür qualifizieren. Das bringt natürlich eine gewisse zeitliche Einschränkung mit sich, generell wird die Quali selbst damit aber – was ja auch das Ziel von IM ist – aus meiner Sicht eher wahrscheinlicher als noch in dem alten Rennmodus mit immer mehr Quali Rennen und einem Limit an Startplätzen für den einen Tag auf Hawaii.
      Was das mit dem Wesen des Rennens macht (einfach die schnellsten und fittesten Athleten unserer Sportart messen sich usw.) steht natürlich auf einem anderen Blatt…

      Unter dem Strich ist es wie immer im Leben: In Dinge, die man aktuell nicht beeinflussen kann, sollte man nicht zu viel Energie verschwenden. Man muss die Situation (leider) annehmen und das Beste daraus machen. Und das ist für mich die Freude an der Bewegung, dem strukturierten Training, den Rennen und der langfristigen Leistungsentwicklung.

    • ich wäre dann wenigstens so schlau, der Kona Community 2 Wettkämpfe zu versüssen mit geldlichen Zuwendungen, Einrichtungen und anderen Geschenken und auch die Leute einzubeziehen, die unter den 2 Events leiden und nichts daran verdienen. Aber das haben sie dann nicht ge-checkt.

  3. Toll, dass Ihr das Interview zustande gebracht habt und danke für die Berichterstattung der letzten Tage. Kaum zu glauben, dass 2022 noch so ein Ding für die Triathlonwelt bereitgehalten hat.

    Wenig überraschend, dass sich Ironman die ganze Nummer schön redet. Schwacher Auftritt, eiskalte Fratze. Liebe PTO/Challenge: Geht doch bitte auf die Nachbarinsel und macht eine PTO/Challenge Langdistanz mit 5000 möglichen Teilnehmern auf. Dann kann jeder, dem danach ist, Ironman einen Finger seiner Wahl mit beiden Händen zeigen. Solange IM nicht da gepackt wird, wo es weh tut, geht das Spiel so weiter. Demnächst werden dann die AK-WM‘s auf Einzelrennen verteilt. Anything is possible…

  4. Irgendwas stimmt nicht mit der Logik: mit wechselnden Frauen/Männern hat man auch nicht mehr Teilnehmer auf Hawaii als mit einem gemischten Rennen an einem Tag. Also auch nicht mehr Einnahmen; und auch nicht mehr Hawaii Slots. Ob die Nicht-Hawaii WM mehr Einnahmen generiert als ein normales Rennen ist mir nicht klar.
    Hawaii ist ja nicht nur ‚Mythos‘, sondern auch aus simplen Gründen einzigartig: alle müssen eine Woche vorher hinfahren, deswegen gibt es eine ganze Woche Triathlon-Überdosis mit gleichgesinnten Junkies, das gibt es sonst nirgendwo. Vielleicht ist das auch das Problem für die Einwohner dort; dass die Triathleten sich in erster Linie nur für andere Triathleten interessieren und nicht für die Insel an sich?

  5. Jan Frodeno hat sowas von Recht ! Es ist jammerschade. Und verstanden haben die Ironman Bosse vom Triathlon nix, da kann Messick es noch so schön reden wie er will. Und es wäre so einfach: Ironman WM wieder an einem Tag , mit max 2000 Teilnehmern , dann wäre es wenigstens wieder eine WM , und keine Breitensportveranstaltung für Reiche bzw die, die es sich leisten können. Was bin ich so froh, dass ich es von 1988 bis 2001 und dann nochmal 2012 gemacht habe, insgesamt 15 mal. Nizza, Roth und und und… sind alles super schöne Rennen, teilweise habe ich alle in einem Jahr gemacht und auch in der jeweiligen AK , selbst als Nizza ITU WM war, gewonnen . Aber die absolute Krönung der Saison war immer Hawaii. Schade dass es die Jüngeren nicht mehr erleben können.

  6. Ich verstehe bei der Diskussion gar nicht warum man nicht den Quali-Modus an sich überdenkt? Auch aus wirtschaftlichen Gründen?? Keiner redet davon zB den Kontinentalmeisterschaften viel mehr Bedeutung zukommen zulassen. Statt des heute einstufigen dann ein zweistufiges Quali-System zu mache; wie es andere Sportarten auch tun (zB beim CrossFit). Das man sich für Frankfurt, Texas, Israel, Cairns,… erstmal qualifizieren muss. Und erst dort qualifizieren sich dann wiederum die ersten 3 einer AK für Hawaii! Das macht es viel spannender und den Mythos als WM noch attraktiver.

    Und bevor das Argument der anstrengenden Langdistanz kommt: Das lässt sich ja auch über zwei Jahre als Zyklus strecken. Die, die nach Hawaii wollen, machen ohnehin jedes Jahr eine Langdistanz…

  7. Das ist der ganz ’natürlich‘ Weg eines wachsenden Sports in den ‚Abgrund‘.
    Jeder heute halbwegs kommerziell erfolgreiche Sport ist früher oder später unweigerlich mit erheblichen Schattenseiten konfrontiert.
    Die Korrelation zwischen Geld und „Zustand“ einer Sportart ist leicht vor Augen zu führen. Ihn kausal zu nennen, kann ich nicht beweisen, aber evidenzbasierte Realität würd ich mich „heutzutage“ trauen dazu zu sagen.
    Man bringe die drei olympischen Sportarten ‚Triathlon‘, ‚Fußball‘ und „Bogenschießen“ in die Reihenfolge des darin umgesetzten Geldes und stellt schnell fest, dass man damit erstens keine Mühe hat und zweitens, wo am meisten Schindluder betrieben wird. Und fügt man ‚Klettern‘, ‚Radsport‘, ‚Kajak‘, ‚Tennis‘, ‚Rudern‘, ‚Boxen’… noch mit ein, bilden sich ganz schnell zwei Lager: die einen dümpeln seit Jahrzehnten glücklich vor sich hin, wobei bei den anderen die eine oder andere Tasche schon recht voll wird, leistungssteigende Substanzen breit etabliert, Korruption ein Standard und der gesellschaftliche Auftrag weit hinten ansteht.

    Die (Triathlon) Profis und deren Sponsoren sowie Profiteure wollen ihren Sport wachsen sehen, um besser davon leben zu können. Na gut, der innere Drang nach Wachstum und genau dies passiert ja kontinuierlich auf allen Ebenen, was auch unwillkommene Begleiterscheinungen mit sich bringt, wie z.B auch das aktuelle scharf diskutierte Expandieren der durchgeführten Rennen.
    Eine immer größere Schicht an Profiathleten bestreitet ihren Unterhalt mit Triathlon. Dies erzeugt Konkurrenz, bessere Leistungen und somit wieder mehr Aufmerksamkeit und Geld. Und ja, auch ein Triathlon Magazin erfreut sich am Wachstum.
    Dem faszinierten Ausdauer- und Gesundheitssportler bringt das alles herzlich wenig. Dem allgemein angeführten Argument, mit dem ganzen Tohuwabohu mehr Leute zum Sport zu bewegen, kann ich wenig abgewinnen. Da gäbe es wesentlich effizientere Möglichkeiten auf direkt gesellschaftlich wirkender Ebene, wie z.B. den Trimmdich-Pfad nicht verrotten zu lassen.

    Gute Reise

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Frank Wechsel
Frank Wechsel
Frank Wechsel ist Herausgeber der Zeitschriften SWIM und triathlon. Schon während seines Medizinstudiums gründete er im Oktober 2000 zusammen mit Silke Insel den spomedis-Verlag. Frank Wechsel ist zehnfacher Langdistanz-Finisher im Triathlon – 1996 absolvierte er erfolgreich den Ironman auf Hawaii.

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