Während die 70.3-Distanz beim Ironman Mallorca am kommenden Samstag, 16. Oktober, ausschließlich Agegroupern vorbehalten ist, hält die zur gleichen Zeit stattfindende Langdistanz eine prall gefüllte Profistartliste bereit. Für die Athleten geht es darum, sich bereits zu einem frühen Zeitpunkt einen Hawaii-Slot zu sichern, um sich im kommenden Jahr voll und ganz auf die zwei Austragungen der Weltmeisterschaft konzentrieren zu können. Aus Deutschland stehen 16 Athleten und fünf Athletinnen mit einer Profilizenz auf der Startliste. Bei den Männern dürften davon Florian Angert und Boris Stein die besten Chancen auf die vorderen Plätze haben. Beide sind für die Ironman-WM in St. George qualifiziert und wollen nun auch das Ticket für den Oktobertermin auf Hawaii 2022 lösen.
Anspruchsvolles Streckenprofil kommt starken Radfahrern entgegen
Das anspruchsvolle Streckenprofil auf Mallorca dürfte Angert und Stein als starken Radfahrern entgegenkommen, Angert wird allerdings nach dem Schwimmen höchstwahrscheinlich die Nase vorn haben. Für Boris Stein kommt es daher darauf an, diese Lücke nicht zu groß werden zu lassen, um seine Karten in der zweiten Disziplin auch ausspielen zu können. Gleiches gilt für den Belgier Bart Aernouts, der seinen Konkurrenten insbesondere in der Abschlussdisziplin gefährlich werden kann und zu den schwächeren Schwimmern zählt. Kristian Hogenhaug hat sich ebenfalls angekündigt. Der Däne hat sich nach seinem Sieg bei der Langdistanz-WM von World Triathlon und zweiwöchiger Off-Season kurzfristig zu seinem Start entschieden und will laut eigener Aussage in erster Linie seinen 13.Platz im Ranking der PTO verwalten. Für Hogenhaug ist es bereits die dritte Langdistanz nach einem zweiten Platz beim Ironman Frankfurt und besagtem Weltmeistertitel. Der Kanadier Jackson Laundry geht derweil als Rookie an den Start. Er gilt als Spezialist für die Mitteldistanz und belegte bei der Ironman-70.3-WM in St. George Platz fünf. Ähnlich sieht es beim Kurzdistanzler Valentin Wernz aus, der seine erste Langdistanz absolvieren will. Wie er selbst sagt ohne Ambitionen und nur zum Spaß, dennoch wird es spannend, wie der vorübergehende Umstieg gelingt.
Renngestaltung auf dem Rad?
Auch bei den Frauen werden die starken Radfahrerinnen vermutlich das Rennen maßgeblich bestimmen. Die Rolle der Topfavoritin kann hier der Schwedin Lisa Nordén zugeschrieben werden. Für sie ist es nach dem Sieg beim Ironman Lake Placid erst die zweite Langdistanz, doch es wäre keine Überraschung, wenn sie auch wieder ganz vorn landen würde. Konkurrenz bekommt sie zum einen von ihrer Landsfrau Sara Svensk sowie aus Großbritannien und den USA in Person von Fenella Langridge und Joecelyn McCauley. Langridge hat in diesem Jahr bereits zwei Langdistanzen in den Beinen, die sie mit einem zweiten Platz beim Ironman Coeur d’Alene und einem dritten Platz bei der Challenge Roth ins Ziel brachte. Sie hat ihre Stärken insbesondere beim Schwimmen und auf dem Rad. McCauley war bei deutlich weniger Rennen am Start, das jedoch sehr erfolgreich. Beim Ironman Finnland wurde sie Zweite hinter Laura Philipp. Für einen versöhnlichen und positiven Saisonabschluss sorgen will Anna-Lena Best-Pohl. Die 31-Jährige konnte ihre erste Langdistanz beim Ironman Hamburg aufgrund mehrfacher technischer Defekte nicht ins Ziel bringen und wurde bei der Challenge Roth Zwölfte – eine Leistung, mit der sie nicht zufrieden ist und die sie nun verbessern will.