Mittwoch, 16. Oktober 2024

Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne: Laura Madsen gewinnt Kampf der Generationen, Pohle auf Platz fünf

An der französischen Atlantikküste feiert Laura Madsen nach dem Ironman 70.3 Valencia ihren zweiten Profisieg. Caroline Pohle ist lange Zeit im Kampf ums Podium dabei und wird am Ende starke Fünfte.

Ironman

Die Szenerie für die zweite europäische Mitteldistanz innerhalb der Ironman Pro Series hätte nur durchs Wetter verbessert werden können. Die Hafenstadt Les Sables d’Olonne präsentierte sich zum Start der Frauen um 7:04 Uhr mit bedecktem Himmel und im späteren Verlauf des Rennens mit einem kurzen Regen. Caroline Pohle gehörte zu den favorisierten Profi-Athletinnen ums Podium und konnte lange Zeit mithalten. Am Ende reicht es zu einem starken fünften Platz. Mit ihrem zweiten Profisieg der Karriere krönte die Dänin Laura Madsen ein exzellentes Rennen und entschied den Kampf der Generationen für sich.

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Oliveira vorn, Pohle direkt an den Füßen

Eine Gruppe von fünf Athletinnen setzte sich zügig von der Konkurrenz ab. Wie erwartet, waren die Französin Julie Iemmolo sowie Caroline Pohle mit von der Partie. Iemmolo, die bereits beim Ironman Hamburg das Tempo in der ersten Disziplin bestimmt hatte, zeigte auch in Les Sables d’Olonne, dass sie die Pace anschlagen kann. Caroline Pohle hielt sich kräftesparend und mit dem Gefühl, alles im Griff zu haben, auf dem dritten Platz, auf dem sie schließlich auch aus dem Kanal stieg. Die schnellste Schwimmzeit legte Pamella Oliveira hin. Die brasilianische Athletin, die diese Saison bereits an der Miami T100 sowie der Singapur T100 teilgenommen hatte, erreichte den Ponton nach 22:04 Minuten. Auf dem zweiten Platz folgte die Italienerin Luis Iogna Prat zwei Sekunden dahinter. Caroline Pohle, Kate Curran (GBR) sowie Julie Iemmolo folgten vier, sechs und acht Sekunden dahinter. Die Verfolgerinnen um eine der Favoritinnen aufs Podium, Marjolaine Pierré, erreichten die erste Wechselzone mit einem Abstand von knapp 30 Sekunden. 

Caroline Pohle setzt zu Beginn die Pace

Direkt aus der ersten Wechselzone heraus war es Caroline Pohle, die das Tempo bestimmte. Mit einem schnellen Wechsel (3:07 Minuten) ging sie vor der Brasilianerin Oliveira auf die Radstrecke. Innerhalb der ersten 20 Kilometer war es vor allem Pohle, die an der Spitze das Rennen dominierte. Emilie Morier, die zweitplatzierte Athletin des vergangenen Jahres, konnte mit einem Kraftakt die Lücke zur Spitzengruppe von 40 Sekunden im Alleingang schließen. Die weiteren Athletinnen um die beiden Däninnen Maja Stage Nielsen und Laura Madsen sowie Marjolaine Pierré ließen sich mehr Zeit und arbeiteten gemeinsam, um den Abstand nach dem Schwimmen zu egalisieren. Nach 42 Kilometern wuchs die Führungsgruppe auf zehn Athletinnen an.

Laura Madsen und Marjolaine Pierré versuchten immer wieder mit Leistungsspitzen Attacken zu fahren. Gelegentlich gelang es ihnen, etwas mehr Abstand zu den Konkurrentinnen herauszufahren. Langfristige Wirkung hatten die Attacken jedoch nicht. Die Gruppe kam immer wieder zusammen. Einzig zu Pamella Oliveira tat sich eine größere Lücke auf, sodass sie an der 70-Kilometer-Marke als Zehnte einen Rückstand von 23 Sekunden hatte.

Neun Athletinnen innerhalb von 25 Sekunden

Laura Madsen erreichte die Wechselzone als erste Athletin. Direkt auf den Fersen der jungen Dänin war die Siegerin des vergangenen Jahres, Charlene Clavel. Die Französin hielt sich bis zu den letzten Radkilometern in der Führungsgruppe und schob sich mit dem Wechsel an, den Sieg aus dem letzten Jahr zu wiederholen. Caroline Pohle gelang ebenfalls ein schneller Wechsel, der sie auf dem dritten Platz auf die Laufstrecke brachte. Knapp fünf Sekunden hinter dem Führungsduo und genauso viele vor Marjolaine Pierré.

Im Gleichschritt an der Spitze das Tempo bestimmend, liefen Madsen und Clavel bis zur Zwei-Kilometer-Marke weitere zehn Sekunden auf Pohle heraus, die wiederum fünf Sekunden auf ihre Verfolgerinnen hinzufügte. Marjolaine Pierré, die im Vorfeld als Mitfavoritin galt, kam während des Laufs nicht so in den Tritt und musste abreißen lassen. Caroline Pohle verlor auf dem Sandstrandabschnitt, der mit einer Treppe wieder auf Straße führte, leicht ihren Laufrhythmus.

Nikki Bartlett mit Sieben-Meilen-Stiefeln

Die Britin Nikki Bartlett, die das gesamte Rennen nicht wirklich zu sehen war, kam mit einem Rückstand von gut 1:30 Minuten als 13. aus dem Wasser. Während der Radfahrt gelang es ihr bis auf die Spitzengruppe aufzuschließen. Die 37-Jährige wechselte mit 43 Sekunden Rückstand auf Platz neun liegend auf die Laufstrecke. Deutlich schneller als alle anderen Athletinnen spulte sie die ersten Laufkilometer ab. Athletin um Athletin ließ Bartlett hinter sich, ehe sie bei Kilometer sieben auf das Führungsduo aufschließen konnte. Der finale Punch, um direkt an den beiden Konkurrentinnen vorbeizugehen, blieb aber aus. Madsen konnte folgen. Die Französin Charlene Clavel aber nicht, sie musste leicht abreißen lassen. An der Spitze entwickelte sich nun ein Kampf der Generationen zwischen der 37-jährigen Bartlett und der erst 21-jährigen Madsen.

Am Ende war es die junge Dänin, die das Rennen für sich entscheiden konnte. Mit einer energischen Tempoverschärfung konnte sie sich von ihrer britischen Kontrahentin absetzen und einen deutlichen Vorsprung von 22 Sekunden bis fünf Kilometer vor dem Ziel herauslaufen. Kate Curran gelang es indes, die Vorjahressiegerin Clavel zu überlaufen und den dritten Podiumsplatz abzusichern. Clavel und Pohle liefen mit einem Abstand nach vorn und nach hinten, der keine weiteren Positionswechsel mehr zulassen sollte.

Laura Madsen unwiderstehlich

Laura Madsen zeigte ein cleveres Rennen und wurde auch nach der Aufholjagd von Nikki Bartlett nicht nervös. Mit einer unwiderstehlichen Tempoverschärfung auf der zweiten Laufrunde konnte sie die Britin bis auf 40 Sekunden Abstand im Ziel distanzieren. Die Dänin gewann das Rennen in Les Sables d’Olonne nach 4:05:51 Stunden. Nikki Bartlett folgte in 4:06:31 Stunden. Ihre Landsfrau Kate Curran (4:06:59 Stunden) komplettierte das Podium als Dritte und sicherte sich das zweite Profipodium ihrer Karriere. Caroline Pohle kam nach einem starken Rennen als Fünfte (4:08:32 Stunden) ins Ziel. Daniela Bleymehl (4:14:07Stunden) finishte mit einem Abstand von 8:16 Minuten als Neunte. Jenny Jendryschik und Katharina Krüger erreichen auf Rang 15 und 16 das Ziel.

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Lars Wichert
Lars Wichert
Lars Wichert ist dreimaliger Weltmeister im Rudern und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janiero teil, bevor er zum Triathlon wechselte. 2021 gewann er sein erstes Rennen beim Ironman Hamburg in 8:12:46 Stunden, der schnellsten jemals erzielten Rookie-Zeit bei den Agegroupern.

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