Mit einem Triathlon-Festival nie dagewesener Größenordnung will der Veranstalter Ironman aus der Corona-Krise zurückkehren: Am 4., 5. und 6. September sollen in Hamburg der Ironman, die Profi-Rennen der World Triathlon Series inklusive der Weltmeisterschaft im Team Mixed Relay sowie die Jedermannrennen des Hamburg Wasser World Triathlons über die Bühne gehen. Das teilte die Ironman Germany GmbH am Mittwochnachmittag mit.
Jedermann-Triathlon seit 2002 ohne Pause
Der Hamburg Wasser World Triathlon findet seit 2002 ununterbrochen in jedem Sommer statt und beeinhaltet seit der Premiere auch ein Profi-Rennen über die Kurzdistanz. In den ersten Jahren, als das Rennen als „Holsten City Man“ an den Start ging, fanden die Rennen im Rahmen des Weltcup-Zirkus statt. Im Jahr 2007 erlebte die Veranstaltung ihren vorläufigen Höhepunkt, als die Eliteathleten und Agegrouper auf der Kurzdistanz ihre Weltmeister kürten und Daniel Unger zum ersten Mal den Titel nach Deutschland holen konnte. Seit 2009 ist Hamburg feste Station der World Triathlon Series (WTS), in deren Rahmen die Weltmeister seitdem ermittelt werden. Auf die Weltmeister im Team Mixed Relay, dem Staffelformat der Profis, das in diesem Jahr seine olympische Premiere feiern sollte, werden seit einigen Jahren in Hamburg vergeben – Anja Knapp, Jan Frodeno, Anne Haug und Franz Löschke holten 2013 den WM-Titel für die Deutsche Triathlon Union (DTU).
Ironman Hamburg geht in vierte Auflage
Der Ironman Hamburg erlebte im August 2017 seine Premiere. Im Jahr 2018 litt die Veranstaltung unter der Blaualgenblüte in der Alster, so dass das Rennen als Duathlon ausgetragen werden musste. Die für den 21. Juni geplante diesjährige Ausgabe des Rennens wurde am 6. April auf unbestimmte Zeit verschoben. „Anhand der Bewertung aller möglichen Szenarien und um den Ansprüchen unserer Athletinnen und Athleten und der Stadt Hamburg gerecht zu werden, haben wir entschieden, den Ironman Hamburg, ursprünglich geplant für den 21. Juni 2020, auf den 6. September 2020 zu verschieben“, schrieb Ironman nun allen gemeldeten Teilnehmern. „Er wird damit auf den WTS Hamburg folgen, der am 5. September 2020 stattfinden wird.“
Den Athleten wird in der Mail angeboten, statt der Teilnahme am 6. September 2020 kostenfrei auf die nächste reguläre Ausrichtung am 6. Juni 2021 umzubuchen, und setzte dabei eine Entscheidungsfrist bis zum 26. Mai. Auch den Teilnehmern an den Jedermann-Rennen wird offeriert, statt am 5. September 2020 im kommenden Jahr am 10. Juli (Sprint) oder 11. Juli (olympische Distanz) zu starten. Weitere Alternativen oder eine Erstattung des gezahlten Startgeldes bietet Ironman in der Mail nicht an.
Ironman arbeitet an neuem Rennkonzept – Quali-Fragen bleiben offen
„In den kommenden Wochen wird Ironman mit den zuständigen Behörden und Partnern zusammenarbeiten, um eine sichere und angenehme Rennatmosphäre für Athleten, Helfer, Partner und Zuschauer zu gewährleisten. Auch wenn wir die Rennen nicht zum ursprünglich geplanten Zeitpunkt durchführen können, freuen wir uns dennoch darauf, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in naher Zukunft wieder ein unvergessliches Erlebnis bieten zu dürfen“, sagte Frederik Deimel, Pressesprecher des Events. Dass die Rennen nur stattfinden können, wenn es zu keinem weiteren Corona-Lockdown kommt oder behördliche Auflagen die Ausrichtung solcher Großveranstaltungen untersagen, ist allen Beteiligten klar.
Aus der Teilnehmerkommunikation geht unterdessen nicht hervor, wie mit den 40 Hawaii-Qualifikationsplätzen und den beiden Slots für die Ironman-Profis umgegangen wird. Ironman hatte zuvor verkündet, dass der Qualifikationszeitraum für die für den 10. Oktober angesetzten Weltmeisterschaften von Mitte auf Ende August 2020 verlängert werde – und damit wenige Tage vor dem Ironman Hamburg enden würde. Ironman-Pressechef Dan Berglund sagte vor wenigen Tagen gegenüber der Deutschen Presse Agentur (DPA), dass Ironman „bis Mitte Mai“ über die Austragung der nächsten Weltmeisterschaft entscheiden werde.