Sechs Frauen, zwei Männer: Für die London T100 am 27. und 28. Juli wurden insgesamt acht Wildcards ausgewählt. Die meisten von ihnen waren schon bei einem Rennen der T100-Tour am Start. Zwei Britinnen geben jedoch in der Hauptstadt Englands ihre Serien-Premiere.
Anne Reischmann
Ein Start bei einem PTO-Event: Für Anne Reischmann nichts Neues. Bereits im vergangenen Jahr startete die 32-Jährige bei allen drei Events auf Ibiza, in Milwaukee und Singapur. Für das zweite Rennen der T100-Tour im asiatischen Stadtstaat erhielt Reischmann ebenfalls eine Wildcard, zeigte eine starke Performance und wurde Sechste, obwohl sich während des Rennens sogar ihre Extensions am Radlenker gelöst hatten. Somit ist es keine Überraschung, dass sie nun auch auf der Startliste der London T100 steht. Für die Zweitplatzierte des diesjährigen Ironman 70.3 Cebu steht nun erst einmal der Start bei der Challenge Roth an.
Kyle Smith
Nach seinen Siegen beim Ironman 70.3 Taupō und der Challenge Wanaka erhielt Kyle Smith eine Wildcard für die Singapur T100. Dort belegte er einen starken fünften Platz, nachdem er sich lange in der Spitzengruppe aufgehalten hatte. Anschließend zeigte er bei Challenges „The Championship“ eine extrem gute Performance, blieb nur eine Minute über der Weltbestzeit für die Mitteldistanz. Für die San Francisco T100 erhielt er folglich eine weitere Wildcard und wurde im Sprintduell mit Marten Van Riel nur um ein Haar Zweiter. Für die London T100 ließ der Neuseeländer nun sogar seinen Start bei der Challenge Roth aus, um sich zu 100 Prozent auf das Rennen Ende Juli zu fokussieren. Im Gesamtranking der T100-Tour liegt Smith zurzeit auf dem vierten Platz.
Youri Keulen
Die aktuelle Nummer zwei des Rankings ist spätestens seit seinem Sieg bei den Singapur T100 für die restlichen Rennen der T100-Tour gesetzt. Bereits beim Rennen in Miami war Youri Keulen dabei und ergatterte einen starken vierten Platz. Auf einen Start in San Francisco verzichtete er und absolvierte stattdessen mehrere Mitteldistanzen in Europa, beim Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne wurde er zuletzt Dritter. Keulen hat durchaus die Chance, die T100-Tour als Wildcard zu gewinnen, ebenso wie Smith. Mit einer guten Performance in London könnte er seinen Anspruch auf den WM-Titel untermauern.
Sophie Coldwell
Auf der Kurzdistanz ist Sophie Coldwell schon lange keine Unbekannte mehr. Im vergangenen Jahr gewann sie das WTCS-Rennen in Yokohama und erreichte bei ihren beiden Starts in diesem Jahr zwei Top-Ten-Ergebnisse. Dennoch wurde die Britin nicht für die Olympischen Spiele in Paris ausgewählt. Gegen diese Entscheidung ging die 29-Jährige sogar gerichtlich vor, jedoch ohne Erfolg. Für ihr Heimrennen erhielt sie daher eine Wildcard von der PTO. Die London T100 werden ihr erster Start über eine längere Distanz.
Jessica Learmonth
Mehr als zwei Jahre lang absolvierte Jessica Learmonth kein Rennen mehr. Erst beim Ironman 70.3 Kraichgau im Mai gab sie ihr Comeback nach der Geburt ihres Sohnes. Doch beim Start im „Land der 1.000 Hügel“ zeigte die Olympiasiegerin von Tokio in der Mixed Relay, dass sie noch immer zu den weltweit besten Athletinnen gehört. Bereits auf der Schwimmstrecke war klar, dass sie in ihren zwei Jahren ohne Wettkampfbetrieb nichts verlernt hatte. Am Ende wurde sie Zweite hinter Laura Philipp, ein vielversprechender Start für die Britin auf den längeren Strecken. Die London T100 werden ihre dritte Mitteldistanz – und der Einstieg in die Serie im Heimatland.
Lisa Nordén
Für Lisa Nordén werden die London T100 der Einstieg in die Saison 2024. Bisher musste die Schwedin aufgrund von gesundheitlichen Problemen aussetzen, gewann jedoch vor Kurzem die schwedische Meisterschaft im Zeitfahren – und das bereits zum fünften Mal. Ihr erster Start bei einem PTO-Event liegt schon fast zwei Jahre zurück, damals wurde sie bei den US Open in Dallas Fünfte. Und auch im vergangenen Jahr zeigte sie sich in guter Verfassung, gewann den Ironman Sweden und wurde Neunte auf Hawaii. Kann sie in London ihre Radstärke ausspielen, kann es für sie weit nach vorn gehen.
Els Visser
Es war ein Debüt mit Ansage: Bei den Singapur T100 wurde Els Visser auf Anhieb Dritte – bei ihrem ersten Start in der WM-Serie. Generell ist die Niederländerin in den letzten Jahren als Vielstarterin unterwegs. 2023 absolvierte sie zwölf Rennen, in diesem Jahr bereits acht. Dabei landete sie sechsmal auf dem Podium, dreimal ganz oben. Auch wenn ihre letzten Rennen bei The Championship und dem Ironman Hamburg nicht wie erhofft liefe, ist die radstarke Athletin eine Kandidatin für eine gute Platzierung.
Haley Chura
Platz 21 in der PTO-Weltrangliste, Platz acht im Ranking der T100-Tour: Mit konstanten Ergebnissen hält sich Haley Chura bisweilen im Kreise der weltbesten Athletinnen. Immer etwas unter dem Radar, beim Schwimmen aber meist vorn mit dabei. In Miami wurde die US-Amerikanerin Siebte, in Singapur Achte. Nun hat die 38-Jährige eine weitere Wildcard für das Rennen in London erhalten – und könnte sich mit einem weiteren Ergebnis in den Top Ten auch im Gesamtranking auf den vorderen Plätzen halten.