Die 29-Jährige zählt aktuell zu den konstantesten deutschen Triathletinnen auf internationalem Niveau. Vor ihrem ersten Start auf der Ironman Pro Series in Frankreich spricht sie auf tri-mag.de über Rückschläge und ihre Ziele in der zweiten Saisonhälfte.
Fünf Podiumsplätze in den jahresübergreifend vergangenen sieben Wettkämpfen demonstrieren: Caroline Pohle legt eine beeindruckende Konstanz an den Tag. Zuletzt gab es allerdings einen Rückschlag. Bei „The Championship“ Mitte Mai musste die 29-Jährige kurz vor der Ziellinie auf Rang drei aussteigen und verpasste den sechsten Podiumsplatz in sieben Rennen nur knapp. Beim Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne gehört die Leipzigerin zu den Mitfavoritinnen. Auf tri-mag.de spricht Caroline Pohle über diese Erfahrung, eine positive Einstellung und Bodenständigkeit.
Caroline, die Saison hätte für dich mit dem dritten Rang beim Ironman 70.3 Valencia kaum besser starten können. Bei deinem ausgewählten A-Rennen der ersten Saisonhälfte in Šamorín musstest du dann aus medizinischen Gründen aussteigen. Wie geht es dir jetzt vor dem Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne?
Im Moment geht es mir sehr gut, ich habe richtig Lust auf das Rennen am Samstag und freue mich einfach, wieder an der Startlinie stehen zu können.
Wie bist du mit dem Erlebnis in Šamorín umgegangen?
Ich habe es erstaunlicherweise ganz gut verarbeitet. Das lag aber sicher auch daran, dass es mir körperlich recht schnell wieder gut ging. Ich konnte zwei Tage nach dem Rennen schon wieder mit leichtem Training beginnen. Als ich dann nach einigen medizinischen Tests auch das Okay vom Arzt bekam, habe ich schnell genau dort weiter gemacht, wo ich auch vor dem Rennen war und normal trainieren können.
Mental war es ein Auf und Ab. Es war ein Erlebnis, das ich keinem wünsche. So völlig im Delirium zu sein, war erschreckend und beeindruckend zugleich. Beeindruckend in dem Sinne, wie weit die Psyche einen pushen kann. Ich habe am Anfang schon damit gehadert, 800 Meter vor dem Ziel auf Platz drei liegend nicht mehr weiterzukommen. Es ist schon sehr, sehr bitter. Aber letztlich kann ich mir nichts vorwerfen. Ich habe versucht, recht analytisch an die Sache heranzugehen und habe noch einmal meine Ernährungs-, Kühlungs- und Rennstrategie überarbeitet. Was mir ebenfalls geholfen hat, schnell darüber hinwegzukommen, war die Tatsache, dass es bis circa drei Kilometer vor dem Ziel nach einem fast perfekten Rennen ausgesehen hat. Ich habe nach dem Vorfall tief in mir drin gewusst: Ich bin fit und gesund.
Besitzen die positiven Aspekte ein höheres Gewicht oder lag der größere Fokus bei dir auf dem DNF?