Die Challenge Roth will ihr Rennen fairer gestalten und strebt dafür drastische Maßnahmen an.
In der zurückliegenden Saison häuften sich Beschwerden bei großen Rennen hinsichtlich undurchsichtiger Zeitstrafen sowie negative Beeinflussungen des Rennverlaufs durch Motorräder auf der Strecke. Die Challenge Roth will hier nun einen Riegel vorschieben und hat neue Maßnahmen verkündet, die ab der diesjährigen Austragung greifen sollen.
Weniger Motorräder
Die erste Änderung betrifft die Befahrung der Radstrecke von Medienmotorrädern. Deren Anzahl wird deutlich eingedampft, um 40 Stück. Sie sind nur noch gestattet, um die TV-Übertragung zu gewährleisten, externe Medienschaffende auf Motorrädern sind nicht mehr zugelassen. Die Kameraleute des Fernsehens werden im Vorfeld genau vom Wettkampfgericht instruiert, in welchen Winkeln und mit welchen Abständen sie agieren dürfen.
Patrick Lange, Roth-Sieger von 2021, hält diesen Schritt für notwendig: „Der Einfluss der Motorräder auf das Renngeschehen lässt sich nicht mehr von der Hand weisen. In einem Sport, der nach der fairen Beurteilung sportlicher Leistungen strebt, sollte es daher der Anspruch der Veranstalter sein, derlei externe Einflussfaktoren so gut wie möglich zu eliminieren.“
Mehr Kampfrichter
Im Gegensatz zur Reduktion der Motorräder steht die Aufstockung der Kampfrichter. Hiervon sollen mindestens 50 statt 35 auf der Strecke unterwegs sein. Bei klaren Verstößen wird von ihnen konsequentes Handeln gefordert, jedoch mit Fingerspitzengefühl und Augenmaß. Um Missverständnisse zu vermeiden, soll es vor dem Rennen ein persönliches Treffen zwischen Kampfrichtern und Profis geben, bei dem die Regeln und Erwartungen kommuniziert werden.
„Der Triathlonsport hat sich in den letzten 10 Jahren in der Spitze immer weiter professionalisiert. Die verbesserte Kommunikation, der klare Austausch und der Kontakt zwischen Athletinnen, Athleten und Referees sind wichtige Maßnahmen, die dieser Entwicklung Rechnung tragen. Ich bin sehr dankbar, dass wir uns hier gemeinsam mit dem Verband und den Profis im Männer- sowie im Frauenfeld eng abstimmen können und gemeinsam zum Wohle des Sports vorangehen.“ wird Renndirektor Felix Walchshöfer in einer Pressemitteilung zitiert.
Während die bisher genannten Anpassungen vorrangig das Profirennen betreffen, gibt es eine weitere Neuerung, die alle rund 3.500 Teilnehmenden interessieren dürfte. Der Strafkilometer, der bislang bei Regelverstößen in den ersten beiden Disziplinen zu Beginn des Marathons absolviert werden musste, fällt weg. Stattdessen werden Zeitstrafen ausgesprochen, wie sie im Regelwerk der Deutschen Triathlon Union verankert sind.