Sonntag, 6. Oktober 2024

Ein Trainingslager mit Hindernissen

„Zurück in Deutschland nach einem erfolgreichen vierwöchigen Trainingslager in Girona. Ich bin xxx Kilometer geschwommen, bin xxx Kilometer Rad gefahren, xxx Kilometer gelaufen und habe insgesamt xxx Stunden trainiert. Ich fühle mich richtig fit und bin jetzt nach ausreichender Erholung und dem letzten Feinschliff bereit für mein erstes Rennen der Saison: Challenge Salou…“

Nun ja, so oder so ähnlich war eigentlich der Plan für meinen nächsten Blogeintrag hier, natürlich in ausgeführter Variante, aber am Ende kommt immer alles anders. Dieses Mal aber so richtig anders! 

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Fangen wir ganz von vorn an: Ich war zum erste Mal in Girona und in den ersten Trainingstagen habe ich mich sofort verliebt. Die Bedingungen dort sind einfach perfekt, vor allem zum Radfahren. Es kann gut mal sein, dass man während einer längeren Radausfahrt außerhalb der Stadt maximal zwei bis drei Autos sieht. Neben den perfekten Bedingungen, wozu natürlich auch das hochwertige Kaffee-Angebot zählt, war auch die Stimmung in unserer Trainingsgruppe wunderbar und die Trainingsleistungen haben ebenfalls gepasst. Um auch dort einen Einblick zu geben: Beispielsweise konnte ich bei einem VO2max-Set auf dem Rad 5×4 Minuten mit 420-460 Watt fahren, was ich zu dem Zeitpunkt der Saison in den Jahren davor sicher nie möglich gewesen wäre. Es ging also voran. Bis dahin jedenfalls.

Denn nach genau zehn Trainingstagen war der Spaß leider vorbei, zumindest für mich. Und das nicht etwa, weil ich schon wieder abreisen musste. Denn zusätzlich zu den schweren Beinen am Abend kam auf einmal ein stechender Schmerz im Knie hinzu. Anfangs ist man da natürlich immer noch sehr optimistisch, dass dies über die Nacht sowieso wieder verschwindet. Allerdings war das nicht der Fall, also auf Nummer sicher gehen und statt Laufen und Radfahren am kommenden Tag, was aber beides nicht möglich war. Also nur ins Wasser und auf den Crosstrainer im Gym. Da es am nächsten Tag immer noch nicht besser war, ging es zum Physio, wo ich gut und professionell behandelt wurde. Aber ob es viel gebracht hat, kann ich bis heute nicht sagen. Nebenbei wurde mit meinem Coach Dan nach der Ursache geforscht. 2015 hatte ich genau wie jetzt Ende Januar eine Verletzung an der Schienbeinkante. Als ich danach wieder zum Laufen anfangen konnte, hatte ich ebenso nach circa zwei Wochen Schmerzen im Knie, was eventuell mit einer leichten Schonhaltung beim Laufen zusammenhängen könnte, die dann in Verbindung mit dem hohen Trainingsbelastung die Knieschmerzen ausgelöst hat. Außerdem hat die Physiotherapeutin von Daniela Bleymehl, die mich dann auch behandeln konnte, feststellen können, dass mein Hüftbeuger extrem fest und „zu“ war, wobei das sowohl Folge als auch Ursache sein könnte und das Knie so nicht richtig versorgt wurde. Nichtsdestotrotz blieb mir erst einmal nichts anderes übrig, als an der Schwimmform zu feilen. Das ist ja das Schöne an unserem Sport, man kann eigentlich immer irgendetwas machen.

Simon Hofmann Nachdem Frederic Funk gut ins Trainingslager in Girona gestartet ist, bremste ihn eine Knieverletzung für zwei Wochen im Rad- und Lauftraining aus.

Es ist interessant zu beobachten, wie frisch man einfach immer ins Wasser springt, wenn man sonst nicht viel trainiert und so die Einheiten viel qualitativer schwimmen kann. Somit wird dann auch die Schwimmform sehr schnell besser und zumindest da kann ich mich nun echt nicht mehr beklagen. Nach gut zwei Wochen ohne Rad und Lauf, abgesehen von ein paar Versuchen, konnte ich endlich anfangen, mich wieder langsam heranzutasten und zumindest im lockeren Bereich hat es kaum mehr geschmerzt. Dass das Ganze im Trainingslager passieren muss, ist natürlich doppelt ärgerlich. Da ich aber immer noch keine Qualität oder härteren Einheiten trainieren konnte, war ich drauf und dran meinen Saisonstart zu verschieben und die Challenge Salou abzusagen. Dies blieb mir dann aber sowieso erspart, denn da ist ja dieser Virus …

Deswegen bin ich auch wirklich sehr froh, noch rechtzeitig und gut heimgekommen zu sein, da das Ganze so langsam ja immer mehr zu eskalieren scheint. Da sind die Absagen jeglicher Triathlons sowieso unser geringstes Problem, auch wenn es natürlich sehr ärgerlich ist. Bis wieder Rennen stattfinden, machen wir den Sport dann halt einfach, weil wir ihn lieben ☺

Mein Knie ist inzwischen wieder fast komplett verheilt. Ich kann beim Radfahren wieder Qualität einbauen, lediglich beim Laufen geht bis jetzt nur lockeres Tempo. Aber lange soll das auch nicht mehr dauern und Stress hab ich durch diese besondere Situation nun sicher auch keinen mehr. Theoretisch wäre mein nächstes geplantes Rennen der Ironman 70.3 in Marbella Ende April, aber da bin ich mir auch sehr sicher, dass dieser nicht stattfinden wird. Ich bin gespannt, wie sich das alles noch entwickelt und hoffe natürlich das Beste!

Bleibt gesund!

Frederic

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