Am Samstag um 0:30 Uhr deutscher Zeit gehen erstmals Frauen und Männer gemeinsam an den Start eines Triathlons bei den Olympischen Spielen. Obwohl „gemeinsam“ auch zeitversetzt bedeutet, denn der Wettkampf, der in diesem Jahr erstmals olympisch ist, wird als Staffel ausgetragen. Nacheinander müssen die vier Athleten jeweils eine Supersprint-Distanz von 300 Metern Schwimmen, 6,8 Kilometern Radfahren und 2 Kilometern Laufen bestreiten.
Taktische Spiele
Dabei gehen die Frauen an Position eins und drei in das Rennen, während die Männer sich an zwei und vier in die Fluten stürzen werden. So spielt schon vor Beginn des Rennens die Taktik eine große Rolle und es stellt sich die Frage, an welchen Positionen die einzelnen Nationen ihre Athleten aufstellen werden. Denn je nach Rennverlauf kann die Einteilung über Sieg oder Niederlage entscheiden. Will eine Nation das Renngeschehen von Beginn an dominieren, würde eine starke Athletin zu Beginn durchaus ein Zeichen setzen können. Spekuliert man jedoch auf einen Schlusssprint, sollte ein schneller Mann das Ende bilden.
Drei Nationen im Fokus
Dominieren werden das Rennen voraussichtlich vor allem drei Nationen: Frankreich, Großbritannien und die USA. Als dreifacher Weltmeister der Jahre 2018, 2019 und 2020 sind die Franzosen besonders favorisiert. Zudem konnten sie im Jahr 2019 das Olympia-Testrennen in Tokio für sich entscheiden. Sie gehen mit Léonie Périault, Dorian Coninx, Cassandre Beaugrand und Vincent Luis ins Rennen. Für Großbritannien stehen mit Jessica Learmonth, Jonathan Brownlee, Georgia Taylor-Brown und Alex Yee ebenfalls namhafte Athleten an der Startlinie, die auch schon in den Einzelrennen eine starke Figur gemacht haben und sich in Person von Yee und Taylor-Brown zwei Silbermedaillen sicherten. Die USA wird als Vizeweltmeister von 2020 anreisen und sich ebenfalls große Hoffnungen auf die Goldmedaille machen. Für die Amerikaner gehen Summer Rappaport, Morgan Pearson, Katie Zaferes (Bronze im Einzelrennen) sowie Kevin McDowell in den Staffelwettbewerb.
Außenseiterchancen für Deutschland
Die vier Athletinnen und Athleten, die für Deutschland an den Start gehen, werden wie in den Einzelwettbewerben Laura Lindemann, Jonas Schomburg, Anabel Knoll und Justus Nieschlag sein. Auch wenn die Deutschen eher eine Außenseiterchance haben, ist eine gute Platzierung durchaus realistisch. „Top-8 mit der Staffel ist unser Ziel“, sagte DTU-Sportdirektor Jörg Bügner im Vorfeld des Rennens. Und er fügte an: „Wenn es super läuft, könnte mehr drin sein. Erwischen wir einen Super-Sahne-Tag, haben wir sogar eine Medaillenchance.“
Optimistisch gab sich auch Laura Lindemann: „Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir in der Staffel gute Ergebnisse erzielen und uns pushen können“, ließ die Auftaktstarterin wissen. „Gerade die Jungs, die nicht so zufrieden mit ihren Einzelrennen sind, werden noch einen raushauen wollen“, so Lindemann.
Die Mannschaft aus Norwegen um den frisch gebackenen Olympiasieger Kristian Blummenfelt geht derweil nicht in der Mixed-Relay an den Start. Der Grund hierfür ist schlichtweg der Personalmangel auf Seiten der Athletinnen. Lediglich Lotte Miller schaffte es, sich für die Spiele zu qualifizieren.
Die Mixed-Relay wird am 31. Juli ab 0:30 Uhr deutscher Zeit live im TV- und Stream-Angebot der ARD sowie auf Eurosport übertragen.