Auf Wunsch der Team-Vertreter wolle man die Saison der Triathlon-Bundesliga auch in diesem Sommer mit Leben füllen und den Athleten und Teams die Möglichkeit bieten, sich miteinander zu messen, wurde DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll in der vergangenen Woche in einer Pressemitteilung des Verbands zitiert. Dass die gefundene Lösung eines Online-Radrennens auf Zwift über 40 Kilometer am 28. Juni anscheinend nicht bei allen Vereinen Jubelschreie ausgelöst hat, zeigte sich einige Tage später. Am Sonntagmittag teilte das EJOT Team TV Buschhütten mit, dass sowohl das Männer- als auch das Frauenteam nicht an dem Event teilnehmen werden. Ein Konstruieren von virtuellen Rennformaten unter dem „Dach“ der Triathlon-Bundesliga sei für die Vereine und auch die Aktiven nicht zielführend. Eine Konzentration auf die Organisation eventuell doch noch möglicher realer Triathlon-Bundesligarennen wäre richtig, heißt es unter anderem in der Stellungnahme des ingesamt 18-fachen deutschen Meisters. Das Team aus dem Siegerland bemängelt unter anderem, dass keine fairen Regeln gebe, wie beispielsweise eine Gewichtskontrolle der Athleten. Außerdem könne auch eine Kalibrierung des Smart-Trainer nicht kontrolliert werden. Zudem biete das Event „keine oder kaum Präsenz“ für Sponsoren und Partner und die geplante Öffnung des Rennens für Jedermann mache den Wettkampf für Zuschauer noch weniger transparent, so die aufgeführten Argumente der Buschhüttener.
Entscheidung zusammen mit Sponsoren und Athleten getroffen
„Wenn Bundesliga drüber steht, habe ich auch gewisse Kriterien, die ich abwägen muss, ob ich als Meister dort teilnehme“, sagt Teamleiter Rainer Jung auf Nachfrage von tri-mag.de. Zusammen mit den Sponsoren des Teams und in Absprache mit den Athleten habe man die Entscheidung gemeinsam getroffen. „Ich bin mir unserer Verantwortung schon bewusst, dass so ein Event mit einer Teilnahme von Justus Nieschlag, Lasse Lührs oder Lisa Tertsch aufgewertet wird. Am Ende verknüpft sich das aber auch mit einer Erwartungshaltung für das Team“, sagt Jung. Und die sei es als Serienmeister nicht, mit dem Perspektivkader „einfach so aus Spaß“ an einem Wettkampf teilzunehmen. Wichtiger sei es, die Konzentration auf reale Rennen zu legen, anstatt zwanghaft an neuen Rennformaten festzuhalten, so Jung. Bei dem für den 26. Juli geplanten dezentralen Swim & Run werde Buschhütten dann wohl wieder teilnehmen, sofern sich dies vor Ort realisieren lasse. Die Marschroute für den Rest der Saison stehe ebenfalls bereits fest. Da der Titel des Deutschen Meisters in diesem Jahr nicht neu vergeben wird, habe sich das Team aus Buschhütten dazu entschieden, die eventuell stattfindenden realen Rennen mit deutschen Teammitglieder zu besetzen und vor allem auch Athleten aus der zweiten Reihe einen Start zu ermöglichen.
Bei der Deutschen Triathlon Union erfuhr man von der Entscheidung des Serienmeisters am Sonntag per E-Mail. „Wir finden es natürlich schade, dass Buschhütten bei diesem Rennen nicht dabei ist. Es ist keine Saison wie jede andere. Wir versuchen, die Bundesliga mit Leben zu füllen. Dafür hatten wir das virtuelle Rennen auf Zwift als geeignetes Format betrachtet“, sagt Eva Werthmann, Pressesprecherin der DTU. Die aus Buschhütten bemängelten Möglichkeiten der Manipulation seien nicht von der Hand zu weisen. „Deswegen appellieren wir an den Sportsgeist der Athleten und die Möglichkeit zu nutzen, fair miteinander Sport zu treiben und sich zu messen“, sagt Werthmann. Mit dem Event, das ab 10 Uhr auf Youtube und Facebook übertragen und von Daniel Unger sowie Hartwig Thöne moderiert wird, wolle man den Teams eine Plattform geben, sich auch mit den Sponsoren in der Öffentlichkeit zu zeigen. Eine verpflichtende Teilnahme für die Bundesliga-Teams gebe es dabei nicht. Dafür habe man auf der Wunsch der Teamvertreter im Bundesliga-Ausschuss eine Aufweichung der Durchführungsbestimmungen beschlossen. Momentan gehe die DTU davon aus, dass rund zehn Bundesligateams bei den Frauen und auch bei den Männern an den Start gehen.
Konkretere Saisonplanung eventuell ab Ende Juni
Für die drei verbleibenden Wettkämpfe in Düsseldorf, Nürnberg (ursprünglich geplanter Termin: 23. August) und Saarbrücken (ursprünglich geplanter Termin: 13. September) sei man mit allen drei Städten in Kontakt und werde versuchen, dort reale Rennen unter Berücksichtigung der geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen über die Bühne zu bringen. Eine verlässliche Aussage wie realistisch dies sei, könne es jedoch frühestens ab Ende Juni geben, so Werthmann.
Was in der Bundesliga „drin ist“, bestimmt jedenfalls nicht allein der Serienmeister aus Buschhütten.
Daniel Grohmann, Teamleiter Team Triathlon Potsdam
Lindemann und Schomburg sollen für Potsdam an den Start gehen
Im Gegensatz zu dem Team aus dem Siegerland freue man sich beim Ligazweiten der vergangenen Saison aus Potsdam auf das gemeinsame virtuelle Rennen der Bundesliga. Daniel Grohmann, Teamleiter des Team Triathlon Potsdam, sicherte den Start der beiden Topathleten Laura Lindemann und Jonas Schomburg zu. „Wir begrüßen ausdrücklich die Initiative der Deutschen Triathlon Union und der Triathlon Bundesliga dieses virtuelle Rennen zu starten und nehmen gern mit beiden Teams teil“, heißt es in einem Statement von Grohmann. Die Kritik an derartigen Rennen könne der Verein nachvollziehen, teile sie aber nicht hinsichtlich des eigentlichen Sinnes: der Präsentation dieser starken Liga auch in dieser Zeit und in dieser Form, so Grohmann. „Wir haben Verständnis, wenn nicht alle Mannschaften die Möglichkeit haben, ein derartiges Teamevent zu organisieren oder zu koordinieren.“ Was aber in der Bundesliga drin sei, bestimme jedenfalls auch nicht allein der Serienmeister aus Buschhütten. Das Team aus Potsdam kritisiere das Statement von Rainer Jung, der damit von seinem selbst lange propagierten gemeinsamen Handeln der Teams abweiche, heißt es abschließend.
Vollkommen in Ordnung! Wenn man sich derzeit die Statistiken ansieht, sieht man, das die sogenannte Pandemie vorbei ist. Leider ist der „gesunde Menschenverstand“ derzeit noch dem Lockdown zum Opfer gefallen. Die Regeln geben die „Behörden“ vor, und die werden beraten von „Virologen“ und „Epidemiologen“. Leider nicht von Ärzten und „Immunologen“. Welcher Triathlet lässt sich nur vom Bademeister coachen?? Online-Wettkämpfe haben genau die Nachteile/Probleme, die Buschhütten aufgezeigt hat. Und die Bundesliga spielt sich auch nicht am Tischkicker oder der PlayStation ab!
Die Pandemie ist leider noch längst nicht vorbei, was man nicht nur zuletzt an den steigenden Zahlen in Berlin erkennt. Und welcher Arzt behauptet denn bitte, dass die Pandemie vorbei ist.
Das ist der Arzt, der den obigen Kommentar geschrieben hat. Und eine steigende Inzidenz der Fälle in Berlin ist kein Beweis einer in Deutschland anhaltenden Pandemie. Das hat lokale Ursachen, und in diesem Zusammenhang ist es sicher spannend zu beobachten, ob nach den Massenprotesten des vergangenen Wochenendes ein rasanter Anstieg der Erkrankungsinzidenz den entsprechenden Städten kommen wird. Ich habe da meine Zweifel. Nach 33 Jahren hausärztlicher Tätigkeit und Jahren der Tätigkeit in Forschung und Lehre traue ich mir zu das einschätzen zu können. Und meine Vorbehalte vor 10 Jahren zur Einschätzung der „Schweinegrippe“ und der Notwendigkeit einer Impfung dagegen haben sich leider (?) als richtig erwiesen (https://www.aerzteblatt.de › Grippei…
Webergebnisse
Grippeimpfung: Wie Pandemrix eine Narkolepsie auslöst, https://www.rheinpfalz.de › politik
Impfschäden: Weitere Verdachtsfälle – Rheinland-Pfalz – DIE RHEINPFALZ ). Auch damals war ich skeptisch ob des vom Berliner Chef-Virologen prophezeiten Verlaufes und der Notwendigkeit einer Impfung gegen Schweinegrippe. Schon damals hat mir die Ausgewogenheit gefehlt, die zu einer Wissenschaft gehört. Ich bin für eine sachliche Diskussion immer offen.
Das, was Sie jetzt geschrieben haben, kann ich ganz gut nachvollziehen. Jedoch finde ich es immer noch falsch, unbegründet zu behaupten (s. erster Kommentar), die Pandemie sei vorbei. Das kann dann von vielen Leuten falsch interpretiert werden und somit falsch weiterverbreitet werden. Und darin sehe ich ein großes Problem in ihrer ersten Argumentation.
Ich selber kenne in meinem nächsten Umfeld Ärzte, die was vollkommen anderes behaupten. Aber das ist ja auch normal und jetzt irrelevant, da viele Ärzte sich ja auch nicht direkt damit beschäftigen.
Zuletzt finde ich es auch vollkommen falsch, solche Kommentare auf einer Sportwebsite zu veröffentlichen, ohne dabei mit guten Belegen zu argumentieren. Aber das ist ja nur meine Meinung.
Kleine Anmerkung noch: Virologen sind meistens auch Ärzte.
Viele Grüße und Danke für die nette Diskussion
Immer wieder gerne. Ich gebe zu, daß ich etwas vom eigentlichen Thema abgekommen bin. In erster Linie geht es um die virtuellen Wettkämpfe, und da habe ich die gleichen Vorbehalte wie Buschhütten.
Gruß zurück.
Eine Bemerkung zu den Virologen. Selbstverständlich haben sie Medizin studiert, Herrn Professor Streek hätte ich gerne als zusätzlichen Berater gesehen. Die „Kollateralschäden“ der Maßnahmen müssen allerdings die Ärzte “ vor Ort“ auffangen. Und wir Sportler haben das Nachsehen trotz sinnvoller Hygiene-Konzepte für die Veranstaltungen.