Schnelles Schwimmen, anspruchsvolle Radstrecke und ein spannendes Finale. Das Rennen der T100 Triathlon World Series in San Francisco hatte so einiges zu bieten. Am Ende schafft ein Deutscher den Sprung aufs Podium.
Schnellere Schwimmzeiten gab es im Triathlon vermutlich noch nie. In der Bucht von San Francisco war die Strömung so stark, dass die schnellsten Athleten der San Francisco T100 die zwei Kilometer lange Schwimmstrecke in 14:08 Minuten zurücklegten. Zuerst aus dem kalten Wasser des Pazifik stieg Ben Kanute zeitgleich mit Rico Bogen, neun Sekunden dahinter folgte Mika Noodt. Frederic Funk lag nach der ersten Disziplin 40 Sekunden hinter der Spitze in einer Gruppe mit Mathis Margirier und Magnus Ditlev.
Sam Long, der im Triathlon als eher schwächerer Schwimmer bekannt ist, musste in San Francisco keinen gewohnt großen Rückstand verzeichnen. Nach 15:04 Minuten verließ er das kalte Nass nur 56 Sekunden nach Kanute und Bogen.
Große Gruppe in T2
Auf der anspruchsvollen Radstrecke mit rund 1.500 Höhenmetern setzen sich bald Kyle Smith, Bogen und Marten Van Riel an die Spitze, bis sich nach rund 40 Kilometern die beiden Franzosen Margirier und Clement Mignon der Führungsgruppe anschlossen. Bis zum Ende der 80 Radkilometer blieb die Spitzengruppe bestehen. Sam Long, als starker Radfahrer bekannt, schloss auf der letzten Runde zum Quintett auf, arbeitete sich nach vorn und stieg nach 2:16:15 Stunden schließlich als Erster vom Rad.
Dahinter folgten mit nur wenigen Sekunden Abstand Margirier, Mignon, Smith, Rudy Von Berg, Bogen, Noodt, Van Riel und Pieter Heemeryck. Smith war es schließlich, der nach einem schnellen Wechsel die Führung übernahm und nicht den Eindruck erweckte, sich diese so schnell wieder nehmen zu lassen. Einige Sekunden verlor der Neuseeländer jedoch an einer Verpflegungsstation, als er umkehrte, weil er die Littering Zone verfehlt hatte – Van Riel schloss auf ihn auf. Sam Long, der sich in der zweiten Disziplin an die Spitze gekämpft hatte, befand sich nur in der Verfolgergruppe. Da der Amerikaner mit offenem Helm aus der ersten Wechselzone gelaufen war, musste er eine 30-sekündige Zeitstrafe absitzen.
Dreikampf bis zum Ziel
Vorn an der Spitze schloss sich Ironman 70.3-Weltmeister Rico Bogen den beiden Führenden an. Gemeinsam liefen sie einige Kilometer und bauten ihren Vorsprung aus, zu Beginn der letzten Laufrunde betrug die Lücke 1:19 Minuten auf Rang vier. Dahinter versuchte die Verfolgergruppe, in der unter anderem Noodt und Ditlev liefen, den Rückstand zu verkürzen, was ihnen aber nicht wirklich gelang. Auf den letzten Metern kristallisierte sich ein Sprintfinish zwischen den drei Spitzenreitern heraus. Bogen setzte die erste Attacke, musste dem frühen Angriff aber Tribut zollen, als seine Konkurrenten an ihm vorbeiliefen. Nach einigen weiteren Positionskämpfen und Attacken war es schließlich der Belgier Van Riel, der sich in einem Fotofinish durchsetze und die San Francisco T100 in 3:18:21 Stunden für sich entschied, keine ganze Sekunde schneller als der Neuseeländer Smith. Rang drei und damit sein erstes T100-Podium sicherte sich Rico Bogen nach 3:18:24 Stunden.
Mika Noodt erreichte nach 3:19:43 Stunden den fünften Rang, Frederic Funk komplettierte das deutsche Ergebnis nach 3:23:38 Stunden auf Rang elf.