Die Gerüchteküche brodelte bereits, jetzt gibt es Gewissheit: Die Premiere der Challenge Montpellier im Mai wird nicht stattfinden.
Es sollte die Premiere eines groß angekündigten Triathlons in Südfrankreich werden. Doch zweieinhalb Monate vor dem geplanten Termin der Challenge Montpellier zieht der Veranstalter die Reißleine. „Es tut uns sehr leid, Ihnen mitzuteilen, dass wir die Challenge Montpellier absagen müssen“, heißt es auf der Homepage der Veranstaltung. Geplant waren am 7. Mai Rennen über die Mittel- und Langdistanz.
Probleme gab es offenbar bei der Streckengenehmigung. Weder der ursprünglich geplante Kurs noch eine kurzfristige Alternativroute sei möglich gewesen, heißt es. „Leider war es in der Kürze der Zeit nicht möglich, eine neue Strecke zu finden, die den Standards von Challenge Family in Bezug auf Sicherheit und Auswirkungen auf die lokale Community entspricht.“ Gemeldete Athletinnen und Athleten sind bereits per Mail informiert worden. In dem Schreiben bietet Challenge entweder den Transfer des Startplatzes auf ein anderes Rennen oder eine Rückerstattung von 65 Prozent der gezahlten Gebühren an. Bis zum 3. März müssen sich die Athleten für eine der beiden Optionen entscheiden. Wer bis dahin keine Entscheidung trifft, muss auf Alternativen verzichten.
Funkstille lässt Gerüchteküche brodeln
Schon in den letzten Wochen häuften sich in den sozialen Medien die Gerüchte, dass das Rennen abgesagt werden könnte. Viele Athletinnen und Athleten wunderten sich darüber, dass die Anmeldung geschlossen wurde und der Veranstalter sich mit Informationen bedeckt hielt. Anfang Januar gab es auf Facebook das letzte Update. Das französische Triathlon-Portal „La Chaine Du Triathlon“ postete vergangene Woche auf Facebook, dass die Veranstalter wohl Probleme mit den Genehmigungen hätten. Dem Bericht nach habe es lediglich eine mündliche Zusage gegeben, jedoch nichts Schriftliches.
Ein Rennen das abgesagt wird aus technischen Gründen, die allein der Veranstalter zu vertreten hat, und nur 65% der Startgebühren werden erstattet? Mag sein, dass sowas vielleicht nach französischem Recht funktioniert, der code civil hat ein paar Eigentümlichkeiten. In D bekäme der Veranstalter dafür von jedem Amtsgericht im Land eine Klatsche und das zu Recht.
“Das französische Recht sollte sich nicht so sehr vom europäischen Recht unterscheiden … … der Fall ist in Frankreich in den Nachrichten und es werden Sammelklagen gegen den Veranstalter und Challenge Family geführt. Wie traurig .“ Jahren.
Guy Hemmerlin erste Organisator der Challenge France seit 3
Dreist. Da gehören 90% rückerstattet, alles andere ist eine Frechheit.
.. auch ein Geschäftsmodell. Rennen planen, Anmeldung öffen, absagen und 35% des Startgeldes einsacken…
Nicht das es das besser macht, aber man darf nicht vergessen: Es muss auch Geld da sein, dass zurück gezahlt werden kann. Das 2.5 Monate vor dem geplanten Termin schon ein signifikanter Anteil der Gelder ausgegeben worden ist, dürfte ja nicht überraschen.
Und damit meine ich nicht die rechtliche Frage, was den Teilnehmern zusteht bzw. zustehen sollte, aber gerade bei einer erstmaligen Veranstaltungen werden ja keine Rücklagen rumliegen. Im Zweifelsfall geht der Veranstalter in die Insolvenz.
Risiko der Erstausgabe, hatten wir ja schon letztes Jahr in Dresden erlebt…
Leute, lasst doch mal die Kirche im Dorf.
Natürlich ist es nicht schön wenn ein Rennen reichlich 2 Monate vorm Start abgesagt wird. Auch würde ich mich als in diesem Falle Betroffener über eine Rückerstattung von mehr als 65% der Startgebühren freuen. Mir ist aber auch bewusst dass ein Rennveranstalter, besonders bei einer Erstausgabe, deutliche Kostenblöcke vorm eigentlichen Rennen hat. Immerhin war es möglich sich für vergleichsweise schlanke 350€ zu einem Langdistanzrennen an einem wunderschönen Ort unter dem Challenge-Label anzumelden. Durch die Rückzahlung i.H.v. 65% entsteht mir nun ein finanzieller Schaden von 122,50€.
In einem Umfeld von Zeitfahrrädern im Gegenwert von 5-stelligen Beträgen, Laufrädern von mehreren tausend Euro oder auch nur Wettkampfeinteilern für ein Mehrfaches des finanziellen Schadens habe ich wenig Verständnis für das Fabulieren über Sammelklagen oder das Ganze als Frechheit zu bezeichnen.
Wir haben doch alle ein Interesse an neuen Rennveranstaltungen und Gelegenheiten unseren schönen Sport auszuüben. Das kann dann eben auch mal schief gehen.