Die ganze Triathlonwelt komprimiert auf wenige Hundert Meter – so kennt man den Sport und die Menschen, die ihn beleben, jedes Jahr Anfang Oktober – auf dem Alii Drive, dem Hotspot der Triathlonszene. Im Vergleich zum wilden Treiben zwischen Pazifik und Vulkan geht es in St. George (Utah) eine Woche vor der vom Oktober 2021 hierhin verschobenen Ironman-Weltmeisterschaft beschaulich zu. Utah macht sich in aller Ruhe bereit für den Ansturm der Triathleten aus aller Welt.
First things first: Von Wechselzone und Zieltor ist noch lange nichts zu sehen. Aber die Expo wird bereits aufgebaut, um die Athleten in den kommenden Tagen zu empfangen und zu versorgen. In der Mitte: das gigantische Merchandising-Zelt von Ironman. Die Triathleten sind hungrig nach zweieinhalb Jahren WM-Diät. Und diesen Hunger möchte man allzu gerne stillen. The Show must go on – and will go on. Noch eine Woche bis zum Neustart der Faszination des Titelkampfs über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen.
Noch gibt es hier auf dem Town Hall Square nichts Bewegtes oder Bewegendes zu sehen. In wenigen Tagen geht hier die Post ab: Expo und Nationenparade, das bunte Spektakel der IronKids und der Land of Endurance Fun Run sind hier geplant. Wir gehen gemütlich weiter und sehen, dass Kunst hier nicht nur im 3-D-Format funktioniert, sondern auch an Hauswänden. Manche der Murals sind sogar vom Sport inspiriert.
Die 80.000-Einwohner-Stadt St. George liegt ganz im Süden von Utah, vom Flughafen Las Vegas aus kommend (so reisen die meisten Triathleten hier an) direkt hinter der Grenze von Nevada. Ihre Geschichte ist eng mit der der Mormonen verknüpft, deren frühe Pioniere sich hier einst niederließen, um Baumwolle anzupflanzen. Und zu bauen – wie die Tabernacle, ein Tempel im Zentrum der Stadt.
Es wird ein spannender Kontrast, wenn hier in den kommenden Tagen das Hightech der Triathlonfreaks auf die historische Kulisse trifft.
Wir ziehen weiter durch die Stadt, vorbei an ihren Fassaden, Boutiquen – und Skulpturen. Am besten gefallen haben uns der Drache und die Gitarre: Beide wurden aus Nummernschildern zusammengebaut. Der Drache wacht über der Rad- und Laufstrecke. Wir sind uns sicher, es ist nicht unser letztes gemeinsames Foto.
Bei aller Beschaulichkeit spüren wir: Der Samstag wird heiß, schatten- und erbarmungslos. Die Ironman-Teilnehmer werden hier bei prognostizierten 34 Grad gegrillt. Und wer der Hitze als Erste und Erster entkommt, ist Ironman World Champion.
Wir verabschieden uns aus der historischen Altstadt von St. George – zur Streckenbesichtigung. Alles Weitere über die Ironman World Championship gibt es in den kommenden Tagen hier.