Dienstag, 17. September 2024

Herzschlagfinale und Zeitstrafe: Fünf Fakten zum WTCS-Rennen in Montreal

Knappe Rennen in den vergangenen Jahren, ein verpasstes Briefing und ein ausgedünntes Teilnehmerfeld: Am Wochenende macht die World Triathlon Championship Series im kanadischen Montreal Station. Wir haben fünf Fakten im Vorfeld für euch zusammengetragen.

World Triathlon

Runde vier steht bei der World Triathlon Championship Series (WTCS) bevor. Ehe der Tross vom 13. bis zum 16. Juli im Rahmen der Sprint-Weltmeisterschaften in Hamburg Station macht, geht es am kommenden Wochenende im kanadischen Montreal um Ranglistenpunkte für die WTCS und die Olympiaqualifikation. Am Samstag machen die Elitefrauen um 11:30 Uhr Ortszeit (17:30 MESZ) den Anfang, ehe um 13:30 Uhr Ortszeit (19:30 Uhr MESZ) die Männer ins Geschehen über 750 Meter Schwimmen im Hafen, 20 Kilometer Radfahren über sechs Runden und fünf Kilometer Laufen eingreifen. Die Mixed-Staffeln messen am Sonntag um 10 Uhr Ortszeit (16 Uhr MESZ) ihre Kräfte.

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Topathleten bereiten sich auf WM in Hamburg vor

Im Feld der Männer sucht man hochkarätige Athleten wie Alex Yee, Hayden Wilde, Leo Bérgère oder Dorian Coninx vergeblich. Alle haben sich dazu entschieden, das Rennen in Kanada auszulassen, um sich auf die WM in Hamburg und das Olympia-Testevent in Paris vorzubereiten. Mit unter anderem Jonathan Brownlee, Kristian Blummenfelt, Gustav Iden, Jelle Geens und Jonas Schomburg sind dennoch einige namhafte Athleten am Start. Im Frauenfeld geben sich mit Taylor Spivey, Georgia Taylor-Brown, Summer Rappaport, Sophie Coldwell, Rosa Maria Tapia Vidal, Jeanne Lehair und Beth Potter immerhin sieben der zehn aktuell bestplatzierten Athletinnen des WTCS-Rankings die Ehre.

Für die deutsche Mannschaft, die jüngst ihren Kader für die WM in Hamburg bekannt gegeben hat, gehen bei den Frauen Anabel Knoll, Annika Koch, Laura Lindemann und Lena Meißner ins Rennen. Bei den deutschen Männern komplettieren neben Schomburg Jannik Schaufler, Tim Hellwig und Valentin Wernz das Aufgebot.

Hier geht es zu den kompletten Startlisten der Frauen und Männer.

Fünf Fakten zum WTCS-Rennen in Montreal

Enge Kiste

Bei den Männern kam es in den vergangenen drei Auflagen des Wettkampfs in Montreal zu spannenden Zieleinläufen. Alex Yee gewann im Jahr 2022 mit drei Sekunden Vorsprung, Dorian Coninx ein Jahr zuvor mit einer Sekunde Vorsprung – genau wie Jelle Geens 2019. Auch bei den Frauen ging es in den vergangenen Ausgaben des Rennens in Kanada knapp zu. Gerade einmal drei Sekunden betrug der Vorsprung von Georgia Taylor-Brown im Jahr 2022, während Flora Duffy 2021 die Konkurrenz um sieben Sekunden distanzierte. Katie Zaferes hatte 2019 im Ziel ein vergleichsweise komfortables Polster von immerhin neun Sekunden.

Ausgedünntes Feld

Vasco Vilaça wird die Startnummer eins tragen – und der Portugiese muss nur ins Ziel kommen, um neuer Spitzenreiter der WTCS-Rangliste zu werden. Schließlich sind die weiteren Top-10-Athleten des Klassements in Montreal nicht am Start, oder sie liegen mehr als 750 Punkte hinter Vilaça, der aktuell Rang zwei hinter Dorian Coninx einnimmt.

Spannende Duelle

Bei den Frauen dagegen läuft wohl alles auf ein Duell Großbritannien gegen die USA hinaus. Dabei gehen mit den Britinnen Beth Potter, Sophie Coldwell und Georgia Taylor-Brown die Siegerinnen der ersten drei Stationen der WTCS dieses Jahres an den Start. Georgia Taylor-Brown stand sogar bei ihren bisherigen drei Auftritten in Kanada jedes Mal auf dem Podium.

Strafe

Die US-Amerikanerin Taylor Knibb wird teamintern Konkurrenz von Taylor Spivey, Summer Rappaport, Kirsten Kasper und Erika Ackerlund erhalten. Katie Zaferes und Gwen Jorgensen stehen nur auf der Warteliste. Knibb wird das Rennen überdies dadurch erschwert, dass sie eine Zehn-Sekunden-Strafe absitzen muss. Der Grund: Sie war am Donnerstag nicht pünktlich zur Rennbesprechung erschienen, da sie an den nationalen Meisterschaften im Einzelzeitfahren teilgenommen hat. Mit nur zwei Sekunden Rückstand auf das Podium wurde sie Vierte.

Generationenduell

Der Mexikaner Irving Perez geht mit 37 Jahren als ältester Athlet ins Rennen. Ihm gegenüber steht der Italiener Alessio Crociani, der mit 21 Jahren das Greenhorn im Startfeld ist. Jung heißt aber nicht gleich unerfahren: Vasco Vilaça ist mit seinen 23 Jahren der Anführer einer neuen Generation von Triathlon-Talenten, zu denen auch Miguel Hidalgo (Brasilien), der Sieger der Olympischen Jugendspiele Dylan McCullough (Neuseeland), Jamie Riddle (Südafrika) oder Nicolo Strada (Italien) gehören, die jeweils 22 Jahre alt sind. Bei den Frauen ist die Belgierin Claire Michel mit 34 Jahren die älteste Athletin im Feld, während niemand jünger als Chisato Nakajima ist. Die Japanerin ist 19 Jahre alt.

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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