Zwei Wochen nach Ende der Olympischen Spiele haben in Tokio die Paralympics begonnen. Die insgesamt acht Triathlonwettkämpfe stehen am Samstag und Sonntag ab 6:30 Uhr Ortszeit (23:30 Uhr am Vorabend in Deutschland) im Kalender. Insgesamt gibt es im paralympischen Triathlon neun Startklassen, in die die Athletinnen und Athleten je nach Punktzahl der Klassifizierung eingeteilt werden. In den Klassen PTWC 1 und 2 starten diejenigen Athleten, die ein konventionelles Fahrrad nicht sicher fahren können und deswegen auf der Radstrecke ein Liege-Handbike verwenden müssen, auf der Laufstrecke ist ein Rennrollstuhl vorgeschrieben. Für Sportlerinnen und Sportler, die auf Prothesen und ähnliche Hilfsmittel angewiesen sind, gibt es die Startklassen PTS 2, 3, 4 und 5. Je nach Bewegungseinschränkung werden die Sportler in die Klassen eingeteilt. Damit sollen faire Wettkämpfe ermöglicht werden, bei denen Sportler mit vergleichbaren Bewegungseinschränkungen gegeneinander antreten. In den vier verschiedenen PTS-Startklassen ist die Nutzung von Handbikes und Rennrollstühlen verboten. In drei weiteren Startklassen (PTVI 1, 2 und 3) starten Athletinnen und Athleten mit Sehbehinderung. In der Klasse PTVI 1 starten vollständig erblindete Sportler. Um sicherzugehen, dass alle die gleichen Rennbedingungen haben, muss während des gesamten Rennens eine verdunkelte Brille getragen werden. Außerdem starten die Wettkämpfer gemeinsam mit einem Guide und müssen auf der Radstrecke ein Tandem verwenden.
Wiedersehen mit der Konkurrenz
Nachdem er 2016 an der Copacabana die erste paralympische Triathlonmedaille überhaupt gewann, geht es für Martin Schulz am Sonntag in der japanischen Hauptstadt über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer auf dem Rad und einem Fünf-Kilometer-Lauf erneut um paralympisches Edelmetall. Nach seinem Erfolg in Brasilien vor fünf Jahren geht der Leipziger als einer der Favoriten ins Rennen. Im Podcast triathlon talk mit Publisher Frank Wechsel sprach der 31-Jährige im Juni über seinen Werdegang und seine Vorbereitungen auf das Rennen in Tokio. Schulz, dem von Geburt an der linke Unterarm fehlt, startet in der Startklasse PTS 5, der Klasse mit den geringsten Bewegungseinschränkungen. Bei den Paralympics trifft er erneut auf den Kanadier Stefan Daniel, der in Rio 2016 hinter dem Deutschen die Silbermedaille gewann. Auch der Drittplatzierte aus Rio, Jario Ruiz Lopez aus Spanien, wird in Tokio wieder antreten.
Weitere deutsche Athletinnen oder Athleten sind nicht am Start.