Die Deutsche Triathlon Union (DTU) führt eine Neuerung bei der Vergabe der Elitepässe ein. Ab 1. Oktober können Profis bei der DTU die Starterlaubnis beantragen, allerdings nur unter der Voraussetzung einer sportmedizinischen Grunduntersuchung nach Maßstab des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), wie sie bereits in einigen anderen Sportarten, beispielsweise im Schwimmen, verpflichtend ist. Einmal im Jahr muss der Nachweis einer solchen PPE (Pre Partizipation Examination) ab der Saison 2022 von den Elitetriathleten erbracht werden. „Die DTU als Triathlon-Spitzenverband kommt mit diesem Schritt ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Athleten und Athletinnen nach, die diese Sportart professionell betreiben möchten. Generell ist eine solche sportmedizinische Untersuchung einmal im Jahr für jeden Ausdauersportler ratsam. Umso mehr für diejenigen, deren Körper permanent solch hohen Belastungen ausgesetzt sind, wie es bei professionellen Triathleten und Triathletinnen der Fall ist“, erklärt DTU-Verbandsarzt Dr. med. Casper Grim.
PPE bei World Triathlon seit 2018 Pflicht
Auch der Triathlon-Weltverband World Triathlon fordert im Rahmen eines Gesundheitsscreenings eine PPE. Für alle von World Triathlon durchgeführten und sanktionierten Wettkämpfe dürfen gemäß des Regelwerks seit 2018 nur Athleten der Startklassen Junioren und Elite sowie Para Triathlon gemeldet werden, die eine PPE-Freigabe durch den DTU-Verbandsarzt erhalten haben. Benötigt werden von den Sportlern der schriftliche Untersuchungsbefund mit Anamnese und ein Ruhe-EKG. Eine Echokardiographie und ein Belastungs-EKG sind zwar nicht zwingend erforderlich, jedoch empfehlenswert. Ein ärztliches Attest oder eine Bescheinigung sind dagegen nicht ausreichend.
„Triathlonsport nimmt Vorreiterrolle ein“
„Der Triathlonsport nimmt hier im Interesse des Gesundheitsschutzes eine Vorreiterrolle ein. Während in anderen Verbänden noch darüber diskutiert wird, ist die PPE vom Weltverband World Triathlon bereits seit einigen Jahren Startvoraussetzung für Athleten und Athletinnen, die bei internationalen Rennen auf der Sprint- und Kurzdistanz oder bei internationalen Meisterschaften antreten wollen“, so Grim. „Wir empfehlen, die Untersuchung an einem durch den DOSB lizenzierten Untersuchungszentrum durchführen zu lassen, da dies die Untersuchungsqualität absichert, die Bearbeitungszeit reduziert und sicherstellt, dass alle nötigen Untersuchungen mit der erforderlichen Sorgfalt sowie nach festgelegten Standards durchgeführt werden und gegebenenfalls auch atypische Befunde adäquat befundet werden.“
Elitepass kostet 300 Euro
Die Kosten der PPE wird für Athleten der Bundeskader zentral vom DOSB finanziert. Athleten, die keinem Kader angehören, müssen die Kosten selbst tragen. Die Ausstellung des Elitepasses erfolgt erst nach Freigabe des Untersuchungsbefundes durch den Verbandsarzt. Abgabefrist für den Elitepassantrag ist der 31. Oktober 2021. Der Elitepass, dessen Gebühr bei 300 Euro liegt, bildet zum Beispiel die Grundlage für die Beantragung der Ironman Pro Membership, die Startberechtigung als Profi im Rahmen der Challenge Family und das Anrecht zur Auszahlung von Preisgeldern bei einzelnen nationalen Top-Veranstaltungen. Athleten, die einen Elitepass beantragen möchten, müssen im Besitz eines gültigen DTU-Startpasses sein.
Auch Meldung für ST-Kader kann bis 31. Oktober eingereicht werden
Neben dem Elitepass kann innerhalb derselben Frist ebenfalls die Meldung für den ST-Kader (Sonderkader Trainingskontrollen) eingereicht werden. Diese ist verpflichtend für alle Athleten im Junioren- und Elitebereich, die im Wettkampfjahr 2022 keinem Bundeskader angehören beziehungsweise keinen Elitepass beantragt haben und bei internationalen Veranstaltungen für die DTU starten möchten. Diese Meldung kann ebenfalls zwischen dem 1. und 31. Oktober abgegeben werden.