Johannes Vogel: „Ich habe mir großen Druck gemacht“

Er hat dem Druck standgehalten. Johannes Vogel sicherte sich beim Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne mit dem fünften Platz die letzte mögliche Qualifikation für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft. Im Gespräch mit tri-mag.de redet er über Veränderungen und den Druck vor dem Rennen.

Lars Wichert

Ein 15. und ein 19. Platz standen bis zum Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne als Ergebnisse von Johannes Vogel für diese Saison auf der Internetseite der Professional Triathleten Organisation (PTO). Zahlen, die nüchtern betrachtet für einen Profi nicht besonders sind. In Anbetracht der Rennverläufe wäre beide Male mehr drin gewesen, in Valencia gestaltete er das Rennen an der Spitze mit und musste sich auf der Laufstrecke geschlagen geben. Auch beim Rennen auf Mallorca sah es bis zum abschließenden Lauf ordentlich aus. Für Johannes Vogel ist es die erste Saison als Profi auf der Mitteldistanz. Bis zum vergangenen Jahr war er noch im Verbandssystem auf der Kurzdistanz unterwegs. Mit dem Wechsel kommen viele neue Dinge auf ihn zu und selbst wenn er ein etablierter Athlet ist, muss viel gelernt werden.

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Johannes, herzlichen Glückwunsch zu deinem beherzten Rennen am vergangenen Samstag beim Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne. Du bist mit deiner letzten Chance auf den Zug zur Ironman-70.3-Weltmeisterschaft aufgesprungen. Wie groß war der Druck für dich im Vorhinein? 
Ich habe mir selbst ziemlich großen Druck gemacht. Vor der Saison war die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft das klar ausgeschriebene Saisonziel und wie du schon erwähnt hast, war es die letzte Qualifikationsmöglichkeit. Wenn ich das jetzt nicht gepackt, oder wieder so ein Rennen wie in Valencia oder Mallorca abgeliefert hätte, dann wäre meine Saison schon Mitte des Jahrs gelaufen. Genauer gesagt, hätte ich mein Saisonziel schon recht früh komplett verfehlt. Deshalb war der Druck enorm. Es war mir klar, dass ich nun erneut in einen Trainingsblock starte. Wenn man mit einem schlechten Resultat die Rennen beendet und in den Trainingsblock zurückkehrt, bleibt dort immer eine gewisse Unsicherheit, was im Training geändert werden soll oder was nicht. Deshalb war dieser Druck auch ständiger Begleiter, was es teilweise hart gemacht hat.

Für dich ist es die erste Saison als Profi auf der Mitteldistanz, wie sehr ging für dein Gefühl die Lernkurve innerhalb der drei Rennen Valencia, Mallorca und Les Sables d’Olonne bergauf?
Insgesamt geht die Lernkurve ziemlich steil bergauf. Auch wenn sie auf Mallorca einen kleinen Knick hatte, konnte ich viel aus dem Rennen mitnehmen. In Valencia hatte ich noch Probleme mit meiner Verpflegung. Das habe ich dann beim Rennen auf Mallorca versucht umzustellen, doch leider sind mir dann ein, zwei andere Sachen unterlaufen, die nicht optimal waren. Das Resultat war dann um einiges schlechter als in Valencia. Es ist auch schwer zusagen, ob es zu 100 Prozent an der Verpflegung lag, oder ob noch etwas anderes dafür gesorgt hat. Es kamen dann die Gedanken auf, ob es vielleicht doch am Leistungsvermögen liegt. Man kann sich nie zu 100 Prozent sicher sein, dass nach dem Abstellen der Fehler alles tadellos funktioniert. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass das alles hingehauen hat. Für meine Verhältnisse habe ich die Verpflegung im Rennen sehr gut hinbekommen und konnte am Ende das abrufen, was ich imstande bin, zu leisten.

Was sind für dich die größten Unterschiede zwischen den Rennen auf der Kurzdistanz gegenüber den auf der Langdistanz?

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Lars Wichert
Lars Wichert
Lars Wichert ist dreimaliger Weltmeister im Rudern und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janiero teil, bevor er zum Triathlon wechselte. 2021 gewann er sein erstes Rennen beim Ironman Hamburg in 8:12:46 Stunden, der schnellsten jemals erzielten Rookie-Zeit bei den Agegroupern.

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