429 Tage und vier Stunden war Abenteurer Jonas Deichmann unterwegs. 460 Kilometer Schwimmen, 21.600 Kilometer auf dem Fahrrad und 5.060 Kilometer Laufen lagen hinter ihm, als er am Montag nach seiner Reise durch insgesamt 18 Länder das Ziel seines Triathlons um die Welt in München erreichte.
In seiner letzten Woche führte Deichmanns Route ihn aus Frankreich über die Schweiz zurück nach Deutschland. Nach seinem Besuch beim Ironman-Weltmeister Jan Frodeno, der Deichmann auch einige Kilometer begleitete, fuhr er noch einige Zeit an der Küsten entlang bis nach Avignon. Dort stieß Markus Weinberg wieder dazu und begleitete Deichmann den Rest seines Abenteuers. Bevor es auf die Zielgerade ging, stand aber noch ein Highlight auf dem Programm: der Mont Ventoux. „Da muss man schon rüber.“ Bei besten Bedingungen und ohne Autoverkehr erklomm Deichmann also den 1.909 Meter hohen Berg von der Südseite aus. „Wir sind oben auch oberhalb der Wolken gewesen, das ist ein ganz besonderer Berg“, erzählt Deichmann von diesem Erlebnis. Auf der Nordseite erwartete ihn jedoch anderes Wetter. „Auf der Nordseite lag schon der erste Schnee, ein ganz kleines bisschen am Rand und es war bitterkalt.“
Empfang in Aedermannsdorf
Danach wurde das Wetter nicht mehr besser. Westlich der hohen Alpen überquerte er einen Pass nach dem anderen, immer wieder ging es auf ungefähr 1.000 Meter hoch und wieder runter. Deichmann und Weinberg brachen morgens in tiefstem Nebel auf. „So auf 800 Metern sind wir dann aus den Wolken rausgekommen und dann war da Sonnenschein oben und ein Wolkenmeer, also herrlich“, erzählt der Extremsportler. Weiter ging es durch den Französischen Jura in die Schweiz, wo das Duo in Neuchâtel bei zwei Radfahrern empfangen wurde. Einen Tag später machte er bei seinem Vater in Aedermannsdorf Station. „Die Gemeinde hat Mexiko Konkurrenz gemacht“, erzählt Deichmann vom großen Empfang mit Musikkapelle. „Super schön, wieder hier zu sein.“ Eine lange Pause gönnte er sich auf der Zielgeraden aber nicht. Weiter ging es Richtung Bodensee, in Schaffhausen überquerte Deichmann die letzte Grenze bei seinem Triathlon rund um die Welt. Auf den letzten Kilometern wurde es noch einmal ungemütlich mit Schneehagel und kalten Temperaturen. „Aber kein Vergleich zu Sibirien“, betont Deichmann.
Es folgte die lang ersehnte und gefeierte Ankunft in München, wo am 26. September 2020 um 12 Uhr alles begonnen hatte. Nach dem Finish reckte Deichmann unter den Augen zahlreicher Schaulustiger sein Fahrrad triumphal in die Höhe. Er ist der Erste, der einen Triathlon rund um die Welt absolviert hat. „Es war ein unglaubliches Abenteuer mit vielen Höhen und Tiefen. Jetzt bin ich erst einmal froh, ins Ziel gekommen zu sein.“
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig von seinem Triathlon rund um die Welt. Weitere Informationen zu seinen bisherigen Abenteuern sowie ein Livetracker zu seinem Triathlon rund um die Welt finden sich auf seiner Website jonasdeichmann.com.