Freitag, 20. Juni 2025

Königin vom Kraichgau: Laura Phillip feiert vierten Sieg in Folge, auch Lasse Priester triumphiert

Die amtierende Ironman-Weltmeisterin lässt den Konkurrentinnen auf der Laufstrecke keine Chance und triumphiert zum insgesamt sechsten Mal beim Ironman 70.3 Kraichgau. Bei den Männern wird Lasse Priester für seinen beherzten Auftritt belohnt.

Ingo Kutsche Laura Philipp gewinnt auch 2025 wieder den Ironman 70.3 Kraichgau.

Sie ist die Queen of Kraichgau: Laura Philipp hat den Mitteldistanzklassiker bei ihrem Saisoneinstieg zum vierten Mal in Folge gewonnen und den Konkurrentinnen beim abschließenden Halbmarathon keine Chance gelassen. Nach 4:16:30 Stunden lief die amtierende Ironman-Weltmeisterin beim Ironman 70.3 Kraichgau über die Ziellinie. Sie feierte ihren insgesamt sechsten Erfolg im „Land der 1.000 Hügel“ nach 2017, 2018, 2022, 2023 und 2024. Auf Rang zwei landete Caroline Pohle mit einem Rückstand von 4:19 Minuten. Platz drei sicherte sich Laura Jansen in 4:21:41 Stunden vor Lena Meißner (4:23:59 Stunden). Bei den Männern waren es genau 21 Sekunden, die am Ende über den Sieg entschieden. Als Lasse Priester das Zielbanner in die Höhe reckte, durfte er sich über seine aufgegangene Renntaktik freuen. 3:45:19 Stunden zeigte die Uhr an – und der 29-Jährige feierte damit seinen ersten Mitteldistanzsieg, den er sich durch einen couragierten Auftritt und einen beherzten Zwischenspurt auf der Laufstrecke verdient hatte. Nach 3:45:40 Stunden kam Fabian Kraft auf Rang zwei ins Ziel. Auf Platz drei landete Nick Emde (3:36:06 Stunden), vor Jonas Hoffmann (3:52:03 Stunden).

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Caroline Pohle schwimmt am schnellsten

Beim Schwimmen der Frauen hatten – wie erwartet – andere Athletinnen dem Rennen zunächst ihren Stempel aufgedrückt. Caroline Pohle mit der Startnummer zwei war die Nummer eins im Wasser. Nach 24:34 Minuten lag sie nur eine Sekunde vor Lena Meißner. Einzige Athletin auf Tuchfühlung beim Verlassen des Wassers war die Australierin Natalie van Coevorden mit sechs Sekunden Rückstand. Hinter diesem Trio dauerte es 50 Sekunden, ehe die Britin Abigail Bedwell wieder Land sah. Laura Philipp nahm die Verfolgung mit dem Rad als Neunte mit einem Abstand von 1:36 Minuten auf die Spitze auf.

Laura Philipp setzt sich schnell an die Spitze

Es dauerte auf den anschließenden 90 Kilometern nicht lange, da zeigte sich die spätere Siegerin bereits ganz vorn. Es bildete sich eine fünfköpfige Führungsgruppe, die innerhalb von 15 Sekunden fuhr. Mit dabei: neben Philipp, Meißner, Jansen und Pohle auch van Coevorden. Nach 77 Kilometern allerdings war aus dem Quintett ein Trio geworden: Caroline Pohle und Natalie van Coevorden hatten rund 30 Sekunden eingebüßt. Mit einem Bike Split von 2:30:29 Stunden bog Laura Philipp nach 2:58:42 Stunden als erste Athletin in die zweite Wechselzone ein, hatte Lena Meißner und Laura Jansen aber direkt im Nacken. 1:15 Minuten später erschienen die beiden Verfolgerinnen des Trios in T2.

Klare Verhältnisse auf der Laufstrecke

Auf der Laufstrecke sorgte Laura Philipp früh für klare Verhältnisse. Konnte Lena Meißner das Tempo anfangs noch mitgehen, distanzierte die amtierende Ironman-Weltmeisterin die Konkurrentinnen anschließend deutlich. Nach fünf Kilometern lagen bereits 40 Sekunden zwischen Meißner und Philipp, Jansen hatte zu dem Zeitpunkt schon einen Rückstand von 1:30 Minuten, Pohle und van Coevorden, die anschließend Zeit verlor, folgten zwei Minuten hinter der Führenden. Während Philipp vorn einsam ihre Bahnen zog, wurde es dahinter spannender. Nach zehn Kilometern lagen die drei deutschen Verfolgerinnen innerhalb von sechs Sekunden – mit einem Rückstand von 2:30 Minuten – im Kampf um die Podestplätze zwei und drei. Aus dem Triell wurde jedoch zunächst ein Duell zwischen Caroline Pohle und Laura Jansen. Lena Meißner fiel zurück. Und auch Jansen konnte das Tempo von Pohle nicht lange halten.

Sechster Kraichgau-Titel

So lief Laura Philipp ungefährdet und souverän ihrem sechsten Kraichgau-Titel entgegen und passierte den Zielbogen nach 4:16:30 Stunden. Caroline Pohle sicherte sich nach 4:20:50 Stunden Platz zwei und schob damit rund eine Minute zwischen sich und Laura Jansen auf Rang drei (4:21:41 Stunden). Hinter Lena Meißner als Vierte (4:23:59 Stunden) kam Natalie van Coevorden auf Rang fünf ins Ziel (4:24:56 Stunden). Die Schweizerin Leana Bissig wurde Sechste (4:27:04 Stunden).

Ironman 70.3 Kraichgau 2025 | Profi-Frauen

25. Mai 2025 | Bad Schönborn (Baden-Württemberg)
PlatzNameLandGesamt1,9 km Swim90 km Bike21,1 km Run
1Laura PhilippGER4:16:3026:112:30:291:14:18
2Caroline PohleGER4:20:5024:342:33:251:17:25
3Laura JansenGER4:21:4125:452:31:131:19:09
4Lena MeißnerGER4:23:5924:362:32:111:22:01
5Natalie van CoevordenAUS4:24:5624:412:33:011:21:22
6Leana BissigSUI4:27:0425:452:36:241:19:19
7Aurelia BoulangerFRA4:28:2828:542:31:441:22:04
8Lisa GerßGER4:31:1728:512:37:221:19:47
9Katie PhipkinUSA4:30:5932:112:32:431:21:26
10Sina ZieglerSUI4:34:0028:512:34:521:24:28
11Katharina KrügerGER4:34:0825:392:39:411:23:23
13Antonia MilowskyGER4:36:2825:432:40:301:23:58
17Katharina WolffGER4:42:3228:102:38:071:30:39
21Anna TrützschlerGER4:52:2926:112:47:471:32:41

Knapper Vorsprung von Lasse Priester

Bei den Männern waren die 21 Sekunden, die am Ende über den Sieg entschieden, knapper, als es sich zwischenzeitlich angedeutet hatte. Als Lasse Priester das Zielbanner in die Höhe reckte, zeigte die Uhr 3:45:19 Stunden an. Der 29-Jährige hatte sich seinen ersten Mitteldistanzsieg durch einen beherzten Auftritt verdient. Nach 3:45:40 Stunden kam Fabian Kraft auf Rang zwei ins Ziel – und hatte damit innerhalb der letzten rund fünf Kilometer noch circa 50 Sekunden auf den Sieger gutgemacht. Auf Platz drei landete Nick Emde mit einem deutlicheren Abstand (3:36:06 Stunden), vor Jonas Hoffmann (3:52:03 Stunden).

Geringe Abstände beim Schwimmen

Priester hatte sich bereits beim Schwimmen vorn gezeigt und als erster Athlet wieder festen Boden unter den Füßen (22:40 Minuten). Die Abstände aber waren gering. Fabian Kraft folgte als Vierter fünf Sekunden später. Nick Emde, der zu diesem Zeitpunkt auf Rang elf lag, kam mit einem überschaubaren Rückstand von 20 Sekunden auf Priester aus dem Wasser. Mittendrin war auch Vorjahressieger Niek Heldoorn aus den Niederlanden.

Trio geht zusammen auf die Laufstrecke

Auf den 90 Radkilometern zog sich das Feld schließlich früh auseinander. Emde und Kraft sorgten für Tempo und fuhren nach 22 Kilometern zehn Sekunden vor Priester und Heldoorn, der im weiteren Verlauf des Kurses Zeit verlor. Nach 53 Kilometern zog ein Quartett aus Emde, Kraft, Priester und Landsmann Nils Lorenz vorneweg, aus dem sich auch Lorenz anschließend verabschiedete. So ging es für das Führungstrio nach 2:36:03 Stunden in die zweite Wechselzone, wobei Emde mit 2:11:01 Stunden den schnellsten Bike Split markierte. Das Verfolgerduo aus Lorenz und Heldoorn bekam rund 1:40 Minuten aufgebrummt, dahinter zog sich das Feld auseinander.

Zwischenspurt zur Vorentscheidung

Den abschließenden Halbmarathon nutzte Priester, um mit seinem Speed eine Vorentscheidung herauslaufen zu wollen. Nach knapp sechs Kilometern hatte er bereits 46 Sekunden zwischen sich und Fabian Kraft gelegt. Nick Emde passierte die Messmatte 1:45 Minuten nach dem Führenden. Nach zehn Kilometern war Priester seinem ärgsten Verfolger bereits um 1:12 Minuten enteilt – und hielt diesen Vorsprung bis Kilometer 16. Kraft war unterdessen der Einzige, der das Tempo zumindest einigermaßen mitgehen konnte. Nick Emde auf Rang drei lag bereits 5:26 Minuten zurück. Priester kontrollierte das Geschehen von der Spitze aus, es wurde auf den letzten fünf Kilometern aber knapper, als es sich zuvor angedeutet hatte. Rund zwei Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung auf 49 Sekunden geschrumpft. Auf den letzten 2.000 Metern machte Kraft dann noch einmal 28 Sekunden gut.

Vorjahressieger auf Platz acht

Lasse Priester ließ sich den Sieg dennoch nicht mehr nehmen und triumphierte in 3:45:19 Stunden. Hinter Kraft (3:45:40 Stunden) durfte Nich Emde über Platz drei jubeln (3:50:41 Stunden). Rang vier ging an Jonas Hoffmann (3:52:03 Stunden) vor Cedric Osterholt (3:52:57 Stunden), dem Belgier Joran Driesen (3:53:20 Stunden) und dem Schweden Gabriel Sandör (3:53:58 Stunden). Vorjahressieger Niek Heldoorn aus den Niederlanden kam auf Position acht ins Ziel (3:54:26 Stunden). Finn Große-Freese (3:53:55 Stunden) und der Belgier Louis Naeyaert (3:56:57 Stunden) komplettierten die Top Ten.

Ironman 70.3 Kraichgau 2025 | Profi-Männer

25. Mai 2025 | Bad Schönborn (Baden-Württemberg)
PlatzNameLandGesamt1,9 km Swim90 km Bike21,1 km Run
1Lasse PriesterGER3:45:1922:402:11:331:06:16
2Fabian KraftGER3:45:4022:452:11:311:06:26
3Nick EmdeGER3:50:4123:012:11:011:11:35
4Jonas HoffmannGER3:52:0323:062:16:111:07:45
5Cedric OsterholtGER3:52:5722:412:13:321:11:18
6Joran DriesenBEL3:53:2022:582:13:241:11:17
7Gabriel SandörSWE3:53:5823:002:16:011:09:49
8Niek HeldoornNED3:54:2622:562:13:271:13:29
9Finn Große-FreeseGER3:55:5522:432:18:331:09:27
10Louis NaevaertBEL3:56:5724:112:17:391:09:07
13Nils LorenzGER3:59:0023:082:12:571:17:58
14Renning ElischerGER3:59:1624:022:17:331:12:16
15Samuel BöttingerGER3:59:5025:112:16:101:13:01
21Marc EggelingGER4:02:5224:352:16:591:15:24
22Samuel LinsenmeierGER4:03:3723:082:23:491:11:19
23Neilan KempmannGER4:04:4822:522:18:501:17:43
24Jonathan HornbergGER4:04:5025:202:20:291:12:19
25Andreas DreitzGER4:05:4325:152:20:431:13:27
27Justus BennewitzGER4:07:2126:562:17:501:16:43
29Manuel LessingGER4:10:5523:402:18:591:22:27
30Max MenzelGER4:16:5125:062:29:001:16:17
31Timo SchaffeldGER4:21:2726:292:29:131:20:46

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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