
Ist es möglich, eine Triathlon-Langdistanz in weniger als sieben Stunden für Männer beziehungsweise acht Stunden für Frauen zu finishen? Das wollen vier hochdekorierte Athletinnen und Athleten (Lucy Charles-Barclay, Nicola Spirig, Alistair Brownlee, Kristian Blummenfelt) in diesem Frühjahr quasi unter Laborbedingungen wie beim Marathonlauf von Eliud Kipchoge herausfinden. Heute gaben die Organisatoren des „Sub7/Sub8“-Projekts bekannt, wann und wo die Langdistanz über die Bühne gehen soll. Und die Wahl beim Ort ist auf Deutschland gefallen, genauer gesagt auf den Lausitzring in Brandenburg.
„Die Strecke wurde nach einer weltweiten Suche nach dem schnellstmöglichen Kurs ausgewählt“, teilten die Ausrichter mit. Demnach seien Faktoren wie Zeitzone, Klima, Wind, Höhe und Untergrund ausschlaggebend für die Autorennstrecke gewesen, auf der sich normalerweise die Rennwagen der DTM und die Motorräder der Superbike-WM über den Kurs jagen. Als Termin können sich die Triathlonfans den 5. und 6. Juni 2022 in den Kalender schreiben. Je nachdem, an welchem Tag die Bedingungen die schnelleren Endzeiten erwarten lassen, soll der Startschuss fallen. Mehr zum Hintergrund des Rekordversuchs gibt es hier.
Schwimmen im Senftenberger See
Um etwas mehr als 21 Minuten müssen Brownlee und Blummenfelt die bisherige Weltbestzeit auf der Langdistanz (7:21:12 Stunden, aufgestellt von Blummenfelt in Cozumel 2021) verbessern, um die anvisierte Zeit von unter sieben Stunden zu realisieren. Spirig und Charles-Baclay wollen die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen mindestens 18 Minuten schneller absolvieren als Chrissie Wellington bei ihrem Rekord 2011 in Roth (8:18:13 Stunden). Die Grundlage für die neuen Bestmarken soll beim Schwimmen im Senftenberger See gelegt werden. Auf dem fast schnurgeraden Point-to-Point-Kurs wird es keine zeitraubenden Wendemanöver geben. Anvisiert werden soll für die Männer eine Pace von etwa einer Minute pro 100 Meter, was beinahe dem Tempo im Olympiafinale über 1.500 Meter Freistil entspricht. Die beiden Frauen peilen im Durchschnitt 1:12 Minuten pro 100 Meter an.
Radfahren und Laufen auf dem Lausitzring
5,85 Kilometer ist die Rennstrecke auf dem Lausitzring lang. Lange Flachstücke und High-Speed-Kurven sollen über die 180 Kilometer Durchschnittsgeschwindigeiten von 45 bis 50 km/h möglich machen. Zur Unterstützung der vier Sportlerinnen und Sportler werden beim Radfahren und Laufen wechselnde Pacer zum Einsatz kommen. 3:45 Stunden auf dem Rad und ein Marathon von 2:30 Stunden sind die Zielzeiten für Blummenfelt und Brownlee. Charles-Barclay und Spirig wollen den Radpart in 4:25 Stunden und den Marathon in 2:50 Stunden bewältigen
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