Mittwoch, 6. November 2024

Die Jagd auf die magischen Marken ist eröffnet

Bei 7:35:39 Stunden liegt seit Roth 2016 die Weltbestzeit auf der Langdistanz bei den Männern. Mit 8:18:13 Stunden setzte Chrissie Wellington an gleicher Stelle schon 2011 die Bestmarke für die Frauen. Im Frühjahr 2022 sollen diese Marken in einem speziell dafür ausgerichteten Event pulverisiert werden.

Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit

Bei den Projekten Pho3nix SUB7 und Pho3nix SUB8 geht es darum, die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit auszutesten. Ziel ist es nicht, eine neue Weltbestzeit unter echten Wettkampfbedingungen zu erzielen, sondern die magischen Marken von sieben und acht Stunden in einem Event zu unterbieten, das speziell auf die vier Protagonisten zugeschnitten ist – ähnlich wie bei den Versuchen von Eliud Kipchoge, den Marathon unter zwei Stunden zu laufen.

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Die Protagonisten, das sind zwei Männer und zwei Frauen, die im Triathlonsport schon viel erreicht haben. Olympiasieger Alistair Brownlee (Großbritannien) und der bisher schnellste Mann auf der Ironman-70.3-Distanz Kristian Blummenfelt (Norwegen) treten gegen die 7-Stunden-Marke an, Ironman-Vizeweltmeisterin Lucy Charles-Barclay (Großbritannien) und die zweifache Olympia-Medaillengewinnerin Nicola Spirig (Schweiz) bei den Frauen.

Ambitionierte Marschroute

Die Marschroute bei den Männern zeigt, wie ambitioniert dieses Projekt ist: Das Schwimmtempo soll dem bei den olympischen Freiwasserwettbewerben entsprechen, auf dem Rad wird eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 51 Kilometern pro Stunden zugrunde gelegt und beim Marathon eine Zeit von 2:30 Stunden erwartet. Damit diese Leistungen möglich sind, werden in allen drei Disziplinen hochrangige Pacemaker zum Einsatz kommen.

Legendenbildung in Bahrain

Die Idee zum Projekt entstand angeblich aus einer Plauderei unter den Topathleten am Rande des Ironman 70.3 Bahrain: „Wir saßen am Tisch und diskutierten über die Weltbestzeiten und darüber, ob sie geschlagen werden könnten“, erinnert sich Alistair Brownlee. „Die Frauen dachten, dass es unter den richtigen Bedingungen möglich sei, unter acht Stunden zu finishen. Ich dachte, ich könnte unter sieben Stunden bleiben. Eine Mischung aus Angeberei und Wettkampfinstinkt setzte ein, und ehe wir uns versahen, hatten wir uns alle der Idee verschrieben, nicht nur zu versuchen, schneller als irgendjemand in der Geschichte zu sein, sondern die mythischen Grenzen zu durchbrechen.“

Chris McCormack leitet das Projekt

Wo der Versuch, die magischen Marken zu durchbrechen, stattfinden wird, ist noch offen. Auf Rückfrage von tri-mag.de sagte der Veranstalter, die in Singapur ansässige MANA Sports and Entertainment Group, dass man derzeit mit drei Ländern über die Austragung verhandele. Federführend ist bei der Organisation ein alter Bekannter aus dem Triathlonsport: Der Australier Chris McCormack, zweifacher Ironman-Weltmeister auf Hawaii, war schon beim Entstehen des Team Bahrain Endurance 13 und der Super League Triathlon beteiligt. Unterstützt wird der Versuch vom Titelpartner, der Pho3nix Foundation, einer gemeinnützigen Organisation, die die sportliche Betätigung junger Menschen fördert. „Die Projekte Pho3nix SUB7 und SUB8 sind ein Beispiel für die Menschheit, dass alle Ziele – große und kleine – es wert sind, verfolgt zu werden“, wird „Macca“ in der heutigen Pressemitteilung zitiert. „Sie sollen junge Menschen dazu ermutigen, den Sport zu nutzen, um sich für das Allgemeinwohl einzusetzen. Wenn Alistair oder Kristian die Sieben-Stunden-Marke oder Nicola oder Lucy die Acht-Stunden-Marke knacken würden, würden sie zu Rockstars des Ausdauersports werden.“

Mehr zum Thema Sub7 & Sub8

Alles über das Projekt „Sub7 & Sub8“ auf einer Sonderseite von tri-mag.de

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Frank Wechsel
Frank Wechsel
Frank Wechsel ist Herausgeber der Zeitschriften SWIM und triathlon. Schon während seines Medizinstudiums gründete er im Oktober 2000 zusammen mit Silke Insel den spomedis-Verlag. Frank Wechsel ist zehnfacher Langdistanz-Finisher im Triathlon – 1996 absolvierte er erfolgreich den Ironman auf Hawaii.

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