Mittwoch, 6. November 2024

Von Wellington und Frodeno zu Blummenfelt und Haug: Die jüngsten Entwicklungen der schnellsten Zeiten auf der Langdistanz

Rekorde sind da, um gebrochen zu werden. Auf der Langdistanz verlief die Entwicklung der schnellsten Zeiten teils schleppend, zuletzt ging es jedoch Schlag auf Schlag. Eine Übersicht.

Peter Jacob / spomedis Nach 8:02:38 Stunden erreichte Anne Haug am 7. Juli 2024 das Ziel der Challenge Roth und stellte damit eine neue Weltbestzeit auf.

Jan Frodeno – Challenge Roth 2016 / Tri Battle Royale 2021

Am 17. Juli 2016 stellte Jan Frodeno bei der Challenge Roth eine Weltbestzeit auf der Langdistanz auf, und zwar mit Ansage. Diskussionen gab es danach keine, denn es war kein Athlet zuvor schneller. 7:35:39 Stunden lautete die damalige Rekordzeit. Fast genau fünf Jahre später, am 18. Juli 2021, wollte Frodeno sich schließlich selbst schlagen. Beim sogenannten Tri Battle Royale trat er in Immenstadt im Allgäu gegen den Kanadier Lionel Sanders an. Das direkte Duell wurde mit perfekten Bedingungen erschaffen. Es gab zwar keine Pacemaker oder Windschattenerlaubnis, allerdings wurde an den Wendepunkten der Radstrecke eine Steilkurve errichtet. Da es sich nicht um einen regulären Wettkampf handelte, kamen nach dem Event im Allgäu erste Zweifel, ob Frodeno mit 7:27:53 Stunden seine eigene Weltbestzeit geschlagen hatte oder nicht.

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Gesamt: 7:35:39

Swim: 45:22 Minuten

Bike: 4:08:06 Stunden

Run: 2:39:17 Stunden

Gesamt: 7:27:53 Stunden

Swim: 45:58 Minuten

Bike: 3:55:22 Stunden

Run: 2:44:21 Stunden


Magnus Ditlev – Challenge Roth 2023

Sieben Jahre war der Streckenrekord Jan Frodenos bei der Challenge Roth alt. 2023 lief der Däne Magnus Ditlev schließlich nach 7:24:40 Stunden als Sieger ins Ziel. Eine Diskussion über die Anerkennung einer neuen Weltbestzeit flammte auf, dazu später mehr.

Gesamt: 7:24:40 Stunden

Swim: 46:47 Minuten

Bike: 3:57:45 Stunden

Run: 2:37:09 Stunden


Magnus Ditlev – Challenge Roth 2024

In diesem Jahr hat Magnus Ditlev seinen eigenen Rekord unterboten. Bei der Challenge Roth lief er am 7. Juli nach 7:23:24 Stunden ins Ziel und war knapp eine Minute schneller als bei seinem Sieg im Vorjahr. Erneut lässt sich darüber streiten, ob es sich um eine Weltbestzeit handelt. Eine nennenswerte Strömung gibt es im Main-Donau-Kanal zwar nicht, allerdings fehlen bei der Radstrecke etwa zwei Kilometer zu den offiziellen 180, auch der Marathon misst etwas weniger als 42,195 Kilometer. Und ein Athlet war bereits schneller als der Däne, ebenfalls unter nicht exakten Bedingungen.

Gesamt: 7:23:24 Stunden

Swim: 46:23 Minuten

Bike: 3:59:25 Stunden

Run: 2:34:18 Stunden


Kristian Blummenfelt – Ironman Cozumel 2021

Ist es nun die Weltbestzeit oder ist sie es nicht? Bei den Männern ist diese Frage nicht abschließend geklärt, die Beantwortung aufgrund nicht vergleichbarer Bedingungen müßig. Fakt ist, dass noch niemand eine Langdistanz im Triathlon schneller absolviert hat als der Norweger Kristian Blummenfelt beim Ironman Cozumel im Jahr 2021 – die Uhr blieb für ihn nach 7:21:12 Stunden stehen. Auffällig ist dabei besonders die Schwimmzeit von 39:41 Minuten. Der Split der ersten Disziplin ist gleichzeitig der Grund, weshalb das Gesamtergebnis im Hinblick auf das Thema Weltbestzeit diskutiert, und beispielsweise von der Professional Triathletes Organisation (PTO) nicht anerkannt wird. In Cozumel wird auf einer Punkt-zu-Punkt-Strecke mit der Strömung geschwommen und Schwimmzeiten unter 40 Minuten sind keine Seltenheit.

Gesamt: 7:21:12 Stunden

Swim: 39:41 Minuten

Bike: 4:02:40 Stunden

Run: 2:35:24 Stunden


Chrissie Wellington – Challenge Roth 2011

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Challenge Roth ein Rennen der Rekorde ist. Mit 8:18:13 Stunden setzte Chrissie Wellington im Jahr 2011 eine neue Benchmark. Die Weltbestzeit der Britin sollte noch viele weitere Jahre Bestand haben. Beim Ironman Hamburg 2022 verpasste Laura Philipp die Schallmauer mit 8:18:20 Stunden denkbar knapp, stellte damit aber eine Bestzeit innerhalb der Ironman-Serie auf.

Gesamt: 8:18:20 Stunden

Swim: 49:49 Minuten

Bike: 4:40:39 Stunden

Run: 2:44:35 Stunden


Daniela Ryf – Challenge Roth 2023

Ein Jahr später war es schließlich so weit. Mit einer Zeit von 8:08:21 Stunden löste Daniela Ryf Chrissie Wellington deutlich als Weltbestzeithalterin ab und trug sich in die Geschichtsbücher ein. Es schien unwahrscheinlich, dass dieser Rekord zeitnah erneut unterboten werden würde.

Gesamt: 8:08:21 Stunden

Swim: 50:15 Minuten

Bike: 4:22:56 Stunden

Run: 2:51:55 Stunden


Anne Haug – Challenge Roth 2024

Nur ein Jahr später schaffte Anne Haug das, womit sicher nicht viele Menschen gerechnet hatten – am wenigsten sie selbst. Mit 8:02:38 Stunden pulverisierte die 41-Jährige Ryfs Rekord und sorgte für eine Sensation. Sogar die magische Acht-Stunden-Marke rückte bei den Frauen damit plötzlich in greifbare Nähe. Bemerkenswert ist insbesondere der Laufsplit von 2:38:52 Stunden. Nur der Sieger Magnus Ditlev war am Renntag in der dritten Disziplin schneller.

Gesamt: 8:02:38 Stunden

Swim: 52:37 Minuten

Bike: 4:27:58 Stunden

Run: 2:38:52 Stunden

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Anna Bruder
Anna Bruder
Anna Bruder wurde bei triathlon zur Redakteurin ausgebildet. Die Frankfurterin zog nach dem Studium der Sportwissenschaft für das Volontariat nach Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Nach vielen Jahren im Laufsport ist sie seit 2019 im Triathlon angekommen und hat 2023 beim Ironman Frankfurt ihre erste Langdistanz absolviert. Es war definitiv nicht die letzte.

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