Es darf länger werden! Nach seinen zwei Gold- und einer Bronzemedaille bei den Paralympischen Spielen wagt Martin Schulz den Schritt auf die Langdistanz. Und das bei einem der größten Rennen des Jahres.
Nach einer intensiven Saison und dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Paralympischen Spielen in Paris 2024 richtet Para-Triathlet Martin Schulz den Blick nach vorn: Für 2025 hat er sich mit einem Start bei der Challenge Roth nicht nur ein neues Ziel gesetzt, sondern auch einen bedeutenden Trainerwechsel vollzogen.
Zeit der Neuorientierung
Die Zeit nach den Spielen nutzte Schulz für eine sportliche und persönliche Pause. „Ich hatte gesundheitliche und orthopädische Probleme und habe mich nach Paris bewusst zurückgezogen“, erzählt der 34-Jährige. Statt die Saison weiterzuführen, widmete er sich seiner Familie und privaten Projekten. „Mein Sohn ist jetzt anderthalb, und ich wollte auch einfach mehr Zeit zu Hause verbringen.“ Diese Auszeit war auch eine Phase der Neuorientierung. Schulz formulierte neue Ziele, um die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen.
Langdistanz-Debüt in Roth
Das Ergebnis: das Langdistanz-Debüt bei der Challenge Roth. Trotz seines Fokus auf die Paralympische Distanz sieht Schulz in den 226 Kilometern eine neue Herausforderung. „Mit 34 Jahren ist es das perfekte Alter, um damit anzufangen.“ Doch Schulz bleibt seiner Kernkompetenz treu: Der Paratriathlon bleibt weiterhin im Fokus. Die späte Austragung der Weltmeisterschaft in Wollongong ermöglicht ihm, sich im Sommer gezielt auf Roth vorzubereiten und anschließend wieder in die Paratriathlon-Saison einzusteigen.
Neben dem neuen Ziel hat Schulz auch einen Trainerwechsel vollzogen. Künftig wird Mario Schmidt-Wendling seine Trainingsplanung übernehmen. „Wir haben uns im Herbst zusammengesetzt, und ich hatte sofort ein gutes Bauchgefühl“, so Schulz. Sein bisheriger Trainer und Bundestrainer Tom Kosmehl bleibt weiterhin eine wichtige Bezugsperson. Mit Schmidt-Wendling möchte Schulz das Beste aus beiden Welten vereinen: „Wir wollen die Langdistanz fokussieren, aber die Kurzdistanz nicht aus den Augen verlieren.“ Seinen Start bei der Challenge Roth plant Schulz im Profifeld. „Ich weiß, dass ich da nicht um den Sieg mitkämpfen werde, aber ich möchte mich so gut wie möglich verkaufen und vielleicht den einen oder anderen Profi ein bisschen ärgern“, sagt er.