Das „Kona Pro Ranking“ hat ausgedient: Für die Ironman-Weltmeisterschaften am 12. Oktober 2019 auf Hawaii müssen die Profis nicht mehr Punkte sammeln, sondern sich wie die Agegrouper bei einem der weltweiten Qualifikationsrennen durchsetzen. Pro Rennen gibt es dabei einen Slot für Kona, bei den kontinentalen Meisterschaften wie der EM in Frankfurt mindestens zwei.
Die Hawaii-Sieger der letzten fünf Jahre und die Top 3 des Vorjahres sind startberechtigt, wenn sie in der Saison der jeweiligen WM bei einem Ironman-Rennen finishen. Auch der Ironman-70.3-Weltmeister des Vorjahres ist für Kona gesetzt. Problematisch ist die Intransparenz des Qualifikationssystems. Fest steht, dass es bei jedem Ironman-Profirennen je einen Slot für Frauen und Männer und bei den regionalen Meisterschaften je zwei gibt. Dazu können weitere Plätze zugewiesen werden, wobei die exakte Zuteilung weder aus der Ausschreibung noch aus einer sonstigen Kommunikation bei Ironman hervorgeht.
Schon 18 deutsche Profis für Kona 2019
Zweieinhalb Monate vor dem großen Showdown in Kailua-Kona sind bereits 18 Deutsche für das Profi-Feld der Ironman-WM 2019 qualifiziert. Daniela Bleymehl (damals noch Sämmler) und Andreas Böcherer machten Ende September in Italien ihren Startplatz für den 12. Oktober 2019 klar, Laura Philipp zog mit ihrem Premierensieg in deutscher Rekordzeit eine Woche vor der WM in Barcelona nach. Im November konnten auch Mareen Hufe und Svenja Thoes mit ihren Siegen beim Ironman Malaysia und Ironman Cozumel (Mexiko) das WM-Ticket lösen. Beim letzten Rennen des Jahres 2018, der Ironman-Südamerikameisterschaft in Argentinien, machten auch Lukas Krämer und der Radprofi Stefan Schumacher, der in der Vergangenheit nicht nur durch Etappensiege beim Giro d’Italia und der Tour de France, sondern auch durch seine Dopingverstöße, -geständnisse und -sperren für Schlagzeilen sorgte, als Fünfter und Sechster des Rennens ihren Start in Kona klar. Beide profitierten davon, dass Ironman dem Rennen weitere Slots zuwies und vor ihnen platzierte Athleten bereits für die WM 2019 qualifiziert waren.
Auch beim Ironman Südafrika war die Ausbeute der deutschen Starter groß: Da es vier Plätze gab und der Drittplatzierte Michael Weiss (Österreich) und der Vierte Eneko Llanos (Spanien) bereits qualifiziert waren, konnten sich Nils Frommhold (2.), Maurice Clavel (5.) und Andreas Dreitz (6.) in die Startliste für Hawaii eintragen. Im kleineren Frauen-Profifeld waren dagegen nur zwei WM-Startplätze ausgeschrieben, sodass Anja Ippach als Fünfte leer ausging. Ihr Versuch, sich später bei der Ironman-Premiere in Irland zu qualifizieren, schlug ebenfalls fehl. Anfang Juni löste Kristin Liepold, die schon unter ihrem Mädchennamen Möller in Kona am Start war, als sechste Frau das Ticket für Hawaii. Ihr vierter Platz bei den Asien-Pazifik-Meisterschaften von Ironman reichte aus, um den Slot zu lösen.
Drei Weltmeister und zwei weitere Profis lösen Slots in Frankfurt
Bei der Ironman-EM in Frankfurt reichte für Sebastian Kienle (Ironman-Weltmeister 2014), Jan Frodeno (Ironman-Weltmeister 2015 und 2016 und Ironman-70.3-Weltmeister 2018) und Patrick Lange (Ironman-Weltmeister 2017 und 2018) nur ein Finish, um ihr Startrecht für Hawaii zu bestätigen. Frodeno siegte vor Kienle, Patrick Lange hatte zunächst mit einer Reifenpanne, später dann mit Magenproblemen zu kämpfen, finishte aber auf Platz 11 und darf seinen Titel auf Hawaii verteidigen. Auf den Plätzen 3 und 4 konnten auch Franz Löschke und Tobias Drachler ihre Hawaii-Tickets sichern.
Dülsen holt sich Slot in den USA
Beim Ironman Lake Placid Ende Juli holte sich schließlich auch Marc Dülsen den Slot: Zwei Plätze wurden in dem Rennen vergeben, Dülsen wurde Dritter – und darf sich nun auf Kona freuen, da sich Sieger Matt Russell bereits in Frankfurt qualifiziert hatte. Damit sind mittlerweile elf deutsche Profi-Männer für Hawaii qualifiziert.
Haug muss noch ein Rennen finishen
Ein Finish bei einem Ironman-Rennen braucht auch noch Anne Haug, um auf Hawaii an den Start gehen zu können. Im Vorjahr hatte die ehemalige Kurzstrecken-Vizewelmeisterin auf Hawaii als Rookie den dritten Platz belegt. Ihren Start in Frankfurt musste sie mit einer Unterschenkelverletzung absagen. Der Qualifikationszeitraum für die Ironman-Weltmeisterschaft 2019 läuft noch bis August, Haug ist für den Ironman Kopenhagen gemeldet.
Deutsche Profis beim Ironman Hawaii 2019 | Frauen
NAME | QUALI-RENNEN | DATUM |
---|---|---|
Daniela Bleymehl | Ironman Italy 2018 | 22.09.2018 |
Laura Philipp | Ironman Barcelona 2018 | 07.10.2018 |
Anne Haug * | Ironman Hawaii 2018 | 13.10.2018 |
Mareen Hufe | Ironman Malaysia 2018 | 17.11.2018 |
Svenja Thoes | Ironman Cozumel 2018 | 18.11.2018 |
Kristin Liepold | Ironman Cairns 2019 | 09.06.2019 |
* Anne Haug muss ihren Start noch mit einem Finish bei einem Ironman-Rennen bestätigen.
Deutsche Profis beim Ironman Hawaii 2019 | Männer
NAME | QUALI-RENNEN | DATUM |
---|---|---|
Sebastian Kienle | Ironman Hawaii 2014 / Ironman Frankfurt 2019 | 11.10.2014 |
Jan Frodeno | Ironman Hawaii 2015/2016 / Ironman Frankfurt 2019 | 08.10.2016 |
Patrick Lange | Ironman Hawaii 2017/2018 / Ironman Frankfurt 2019 | 13.10.2018 |
Andreas Böcherer | Ironman Italy 2018 | 22.09.2018 |
Lukas Krämer | Ironman South American Championship 2018 | 02.12.2018 |
Stefan Schumacher | Ironman South American Championship 2018 | 02.12.2018 |
Nils Frommhold | Ironman African Championship 2019 | 07.04.2019 |
Maurice Clavel | Ironman African Championship 2019 | 07.04.2019 |
Andreas Dreitz | Ironman African Championship 2019 | 07.04.2019 |
Franz Löschke | Ironman European Championship Frankfurt 2019 | 30.06.2019 |
Tobias Drachler | Ironman European Championship Frankfurt 2019 | 30.06.2019 |
Marc Dülsen | Ironman Lake Placid 2019 | 28.07.2019 |
Ich wünsche allen Teilnehmern nur das Beste.
…und schoen gesund bleiben.