Alex Yee ist stolz, Hayden Wilde bedankte sich bei einer besonderen Person, Leo Bérgère fand es unbeschreiblich und Kristian Blummenfelt zeigte sich leicht enttäuscht. Hier kommen die Statements zum Einzelrennen der Männer.
Er sei stolz darauf, eine Show veranstaltet zu haben, „die die Leute hoffentlich genießen konnten“, ließ Alex Yee nach seinem größten Triumph wissen. „Ich wollte nicht aufgeben, wofür ich so hart gearbeitet habe. Wofür so viele andere Leute mit mir zusammen gearbeitet haben. Das war ich mir und ihnen schuldig“, so der Olympiasieger. Zwischendurch habe der Brite daran gedacht, sich ein Finish auf dem zweiten Platz vorzunehmen, aber „drei Kilometer vor dem Ziel habe ich mir gesagt, dass ich mir noch eine Chance geben will“. Und das mit Erfolg.
Auf den letzten Metern riss Alex Yee seinem Konkurrenten Hayden Wilde noch die Goldmedaille aus den Händen. Der Neuseeländer hatte sich zuvor beim Schwimmen und Radfahren zurückgehalten, um beim Laufen zunächst ganz nach vorn zu streben. Über das Schwimmen in der Seine sagte der Silbermedaillengewinner: „Es war fantastisch. Es war sogar schwieriger als vergangenes Jahr beim Testevent. Offensichtlich war die Strömung viel stärker und es war technisch gesehen das härteste Schwimmen, das wir je gemacht haben. Man kann sehen, dass wir ein paar Minuten länger drin waren, das war wirklich hart. Ich habe versucht, so weit wie möglich nach rechts zu schwimmen und kam in einer wirklich guten Position heraus, mit der ich zufrieden war. Es gab eine Menge Kämpfe. Ich glaube, ich habe mir eine dicke Lippe von einem Schlag ins Gesicht geholt, aber es ist, wie es ist.“
Nach dem Schwimmen musste der Neuseeländer zunächst in der Verfolgergruppe auf die Spitze auffahren und durfte sich dabei auf Dylon McCullough verlassen. „Ich hatte eine gute Position und eine gute Verfolgergruppe. Offensichtlich haben wir aufgeholt … daher gilt meinem Teamkollegen ein großer Dank. Er kam zurück, hat gewartet und die Lücke überbrückt. Damit hat er aber sein Rennen geopfert.“
Mit Rang drei durfte Leo Bérgère vor heimischem Publikum Bronze in Empfang nehmen. „Es ist historisch, heute hat der französische Triathlon etwas Außergewöhnliches erreicht. Das ist das Ergebnis von 10 bis 15 Jahren gemeinsamer Arbeit der Mitarbeiter, des Verbands und vieler Athleten“, sagte der Franzose. „Ich habe mich wirklich darauf konzentriert, mich nicht vom Publikum ablenken zu lassen, das heute absolut fabelhaft war. Aber als ich nach der letzten Kurve meine Freude herausließ, als ich merkte, dass ich auf dem Podium stand, war das ein Moment, an den ich mich mein Leben lang erinnern werde. Ich bin so glücklich, dass ich das mit meinen Lieben an der Ziellinie erleben konnte. Es ist ein unbeschreiblicher Moment, den ich mit ihnen teilen kann.“
Lange war Bérgère mit seinem Landsmann und Teamkollegen Pierre Le Corre Seite an Seite in der Verfolgergruppe von Alex Lee und Hayden Wilde gelaufen. Le Corre wurde schließlich Vierter. „Er und ich hatten das gleiche Ziel, nämlich zusammenzuarbeiten. Wir wollten Dritter und Vierter werden, es war egal, wer von uns vorn lag, das Wichtigste war, nicht den Fokus und so möglicherweise alles zu verlieren. Das haben wir also getan. Und als ich mich entschlossen habe, mehr Tempo zu gehen, war es der richtige Zeitpunkt. Aber auch ein großes Lob an ihn, denn wir hatten einen tollen Lauf.“
Der Olympiasieger von Tokio, Kristian Blummenfelt, lief auf Rang zwölf über die Ziellinie, war aber lange mit im Rennen um die vorderen Plätze. „Es war hart und schwierig mit dem Schwimmen in der Strömung. Aber wir kamen gut raus und haben es geschafft, die Gruppen zusammenzuhalten. So sind wir in einer Position vom Rad gestiegen, in der ich um eine Medaille laufen konnte. Aber ich hatte einfach nicht die Beine dafür.“ Insgeheim hatte sich der Norweger mehr erhofft.
„Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich nicht in der Lage war, hier eine Medaille zu holen, aber es war ein harter Tag.“ Dass der Wettkampf einen Tag später als ursprünglich geplant stattfand, wollte Blummenfelt nicht überbewerten. „Das hat meine Vorbereitung nicht wirklich beeinflusst. Aber natürlich ist das eine Amateurleistung der Organisatoren. Auch die Art und Weise, wie sie die Termine geändert haben. Aber das hat sich nicht wirklich auf die Leistung ausgewirkt. Es war für alle gleich.“
Nach den tagelangen Diskussionen über die Wasserqualität sagte der Norweger: „Ich habe mir nicht wirklich Sorgen gemacht, aber es ist ein Glücksspiel. Wie ich in den vergangenen Tagen gesehen habe, trauen wohl viele Athleten den Zahlen nicht, die veröffentlicht werden. Ob es sauber ist, oder nicht? Wir werden in zwei oder drei Tagen sehen, ob es in Ordnung war.“ Dennoch sei Paris ein großartiger Austragungsort, was die Zuschauerzahlen und die Atmosphäre angehe. Über seinen Nachfolger als Olympiasieger, Alex Yee, schwärmte Blummenfelt: „Das war eine beeindruckende letzte Runde. Ich hatte erwartet, dass Hayden gewinnt – und dann schlägt Alex plötzlich zurück. Eine wirklich tolle Leistung von ihm. Glückwunsch an ihn.“