Das erste Ironman-Rennen des Jahres auf deutschem Boden steht vor der Tür. Beim Ironman 70.3 Kraichgau bestreiten viele Athleten ihr erstes Saisonrennen – zwei geben ihr Comeback.
1,9 Kilometer Schwimmen im Hardtsee, knapp 90 Radkilometer mit gut 1.000 Höhenmetern durch wellige Landschaft und ein abschließender (ebenfalls welliger) Halbmarathon durch Bad Schönborn: So sehen die Strecken des Ironman 70.3 Kraichgau aus. Und diese gilt es auch am Sonntag zu bewältigen. Im Nordwesten Baden-Württembergs kommt es dann zur Eröffnung der deutschen Ironman-Saison. Viele Profis feiern ihren Saisoneinstieg.
Comeback von Justus Nieschlag
Nach langer Verletzungspause steht Justus Nieschlag wieder an der Startlinie des Ironman 70.3 Kraichgau. Das Rennen gewann er bereits im Jahr 2022. Dass ihm frühe Rennen liegen, zeigte er ein Jahr später beim Ironman 70.3 Lanzarote, bei dem er ebenfalls siegte. Anschließend hatte der Olympiateilnehmer von Tokio mit einer Achillessehnenverletzung zu kämpfen. Beim Ironman 70.3 Swansea kam er nicht ins Ziel, bei der WM in Lahti blieb er mit dem 24. Rang unter seinen Möglichkeiten. Dennoch gilt er als großer Favorit auf den Sieg am Sonntag.
Konkurrenz bekommt er unter anderem von Jonas Hoffmann. Der 27-Jährige startete bereits zweimal im Kraichgau, kam im vergangenen Jahr als Vierter ins Ziel. In diesem Jahr nahm Hoffmann am Ironman Texas teil und wurde 17. Jannik Schaufler wird am Sonntag die dritte Mitteldistanz seiner Saison bestreiten. Beim Ironman 70.3 Valencia wurde er Ende April Dritter, den Ironman 70.3 Mallorca gab er nach einer Zeitstrafe vorzeitig auf. Als guter Allrounder dürfte er Nieschlag und Co. das Leben schwer machen. Mit Valentin Wernz und Johannes Vogel sind zwei Athleten am Start, die normalerweise auf der Kurzdistanz unterwegs sind. Vogel startete in diesem Jahr bereits in Valencia und auf Mallorca, für Wernz wird es die erste Mitteldistanz.
Weitere Favoriten auf mindestens einen Podiumsplatz sind: Bart Aernouts (BEL), Niek Heldoorn (NED) und Yvan Jarrige (FRA) sowie Joshua Lewis (GBR).
Zweite Mitteldistanz für Learmonth
Mit der Startnummer eins geht Laura Philipp ins Rennen. Sechsmal startete die Heidelbergerin bereits im Kraichgau, vier Rennen davon gewann sie. In dieser Saison wurde sie beim Ironman 70.3 Valencia Vierte, beim Ironman 70.3 Mallorca wurde sie Zweite. Nicht nur durch ihre vielen Starts, sondern auch durch die Nähre zu ihrem Wohnort kennt sie die Strecke ausgezeichnet und gilt als Topfavoritin auf den Sieg.
Jessica Learmonth gibt im Kraichgau ihr Comeback. Im Jahr 2022 bestritt sie ihr vorerst letztes Rennen, befand sich anschließend in Mutterschutz und Elternzeit. Die Britin, eigentlich auf den kürzeren Distanzen unterwegs, bestritt bereits eine Mitteldistanz. Beim Ironman 70.3 Lanzarote wurde sie 2022 Dritte.
Besonders der Auftritt von Laura Jansen ist interessant. Bereits zwei Mal startete sie im Kraichgau, beim Ironman Frankfurt wurde sie im vergangenen Jahr starke Vierte. Ihren Saisonauftakt beim Ironman Südafrika konnte sie jedoch nicht ins Ziel bringen. Weitere Siegkandidatinnen sind Emma Bilham (SUI) und Diede Diederiks (NED).
Keine Übertragung
Start am Hardtsee ist am Sonntag um 8:15 Uhr für die Männer. Die Profi-Frauen gehen fünf Minuten später ins Rennen. Das Rennen wird nicht live übertragen, die Action kann jedoch über den Ironman Tracker verfolgt werden.