Die Saison 2019 bildet den Schlusspunkt von Julia Gajers Karriere im Profisport. Das gab die 37-Jährige am Dienstagmittag über ihren Facebook-Kanal bekannt. „Es war sehr schön, dass ich in diesem Jahr nach meiner Schwangerschaft nochmals in den Sport zurückkehren und an alte Erfolge anknüpfen konnte. Beim Ironman Hamburg hat sich für mich der Kreis dann geschlossen“, teilte Gajer mit. Mit ihrem dritten Platz beim Ironman Hamburg wäre Gajer eigentlich für die Ironman-Weltmeisterschaft in diesem Jahr qualifiziert gewesen. Sie gab einen Tag nach dem Rennen in Hamburg bei der Siegerehrung bekannt, dass sie ihren Slot nicht annehmen werde.
Als Grund für ihr Karriereende nennt Gajer vor allem die neue familiäre Situation. „Mit der Geburt meiner Tochter haben sich meine Prioritäten allerdings etwas verschoben und ich bin nicht länger bereit 110 Prozent in den Triathlon zu investieren. Dies ist aber nötig, um auf hohem Niveau im Profisport erfolgreich zu performen. Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich eine Sache entweder richtig oder aber gar nicht mache“, so Gajer. Zudem wolle sie in dem neuen Abschnitt in ihrem Beruf als Apothekerin arbeiten und sich dort neuen Herausforderungen widmen.
Karriere mit vielen Höhepunkten und Erfolgen
Die gebürtige Hannoveranerin blickt auf eine Karriere mit vielen Höhepunkten zurück. Sie wurde sie unter anderem dreimal deutsche Meisterin auf der Langdistanz (2013, 2014 und 2019) sowie auch auf der Mitteldistanz (2013 bis 2015). Zudem holte sie zweimal den ETU-Europameistertitel auf der Mitteldistanz (2012 und 2016). Weiterer Höhepunkt ihrer Karriere ist auch der sechste Platz bei der WM auf Hawaii im Jahr 2014. Hinzu kommen zwei Ironman-Siege in Arizona (2013) und Texas (2016). Auch der Beginn ihrer Langdistanz-Karriere war spektakulär: Bei ihrem ersten Rennen über die 226-Kilometer-Distanz landete Gajer im Jahr 2011 bei der Challenge Roth auf Anhieb auf dem zweiten Podestplatz. „Dies alles wäre nicht möglich gewesen ohne ein starkes Team an meiner Seite, dem ich hiermit nochmals ganz herzlich danken möchte. Hervorzuheben vor allem meine Familie, insbesondere mein Mann. Aber natürlich auch meine langjährigen Partner, vor allem Erdinger Alkoholfrei, die mir schon ganz zu Beginn meiner Karriere ihr Vertrauen schenkten und mich 2011 ins Nachwuchsteam und 2012 ins Profi-Team aufnahmen“, so Gajer.