Die Bilder von Hawaii sind legendär: Durchtrainierte, sonnengebräunte Athleten, die mit freiem Oberkörper am Pier schwimmen gehen, stehen für Fitness, Disziplin und Höchstleistung. Doch was, wenn dieses Ideal nicht nur inspiriert, sondern auch Druck erzeugt?

Triathlon ist ein Sport, der auf Leistung und Effizienz ausgerichtet ist – doch gleichzeitig ist das Körperbild ein häufig diskutiertes Thema. Die Vorstellung des idealen Triathleten ist oft geprägt von durchtrainierten, muskulösen Körpern mit minimalem Körperfettanteil. Doch wo liegt die Grenze zwischen gesunder Athletik und ungesunden Körperidealen? Ist das Bild vom Körper beim Triathlon motivierend oder macht es Athleten unnötigen Druck?
Der Körper als Werkzeug – aber auch als Druckmittel
Triathlon ist eine der wenigen Sportarten, die den gesamten Körper beanspruchen. Schwimmen, Radfahren und Laufen stellen unterschiedliche Anforderungen an die Muskulatur, das Gewicht und die aerodynamische Effizienz. Es ist kein Zufall, dass viele Top-Triathleten einen schlanken, definierten Körperbau haben. Ein geringes Gewicht bedeutet oft weniger Widerstand und eine höhere Effizienz, besonders beim Laufen und Radfahren.
Doch genau hier beginnt das Spannungsfeld: Während eine gewisse Körperzusammensetzung aus leistungsphysiologischer Sicht sinnvoll erscheint, kann der Druck, einem bestimmten Ideal zu entsprechen, ungesund werden. Viele Amateursportler lassen sich von den Körperbildern der Profis beeinflussen und setzen sich unrealistische Ziele. Eine stark eingeschränkte Ernährung oder exzessives Training zur Gewichtsreduktion kann nicht nur die Leistung mindern, sondern auch gesundheitliche Risiken wie Nährstoffmängel, hormonelle Disbalancen, RED-S oder sogar Essstörungen mit sich bringen.