Die prall gefüllten Profistartlisten beim Ironman 70.3 St. George im Bundesstaat Utah sind einer Nordamerikameisterschaft auf der Ironman-Mitteldistanz mehr als würdig. Fast 100 Athleten kämpfen beim mit 100.000 US-Dollar dotierten Wettkampf um die vorderen Plätze. Das Rennen am kommenden Samstag ist zugleich die Generalprobe für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr am 17. und 18. September in der 85.000-Einwohner-Stadt im Südwesten von Utah ausgetragen werden soll. Neben den stark besetzten Profifeldern gehen auch rund 3.500 Agegrouper bei der achten Auflage der Mitteldistanz an den Start.
Starke Amerikaner gegen europäische Spitzenathleten
Im Rennen der Männer wissen mit dem Kanadier Lionel Sanders und dem US-Amerikaner Rodolphe Von Berg gleich zwei Athleten, wie man im Westen der USA gewinnt. Von Berg gewann die letzte Auflage des Wettkampfs im Jahr 2019, Sanders konnte den Ironman 70.3 St. George in den Jahren 2018 und 2016 für sich entscheiden. Nach seinem gelungenen Saisonstart mit einem zweiten Platz in Miami hinter Jan Frodeno und seinem Sieg in Florida geht Lionel Sanders zweifelsohne neben Rodolphe Von Berg als einer der größten Favoriten auf den Sieg ins Rennen. Den beiden könnte bei der Vergabe um den obersten Podestplatz vor allem eine geballte Stärke aus den USA gefährlich werden. So ist unter anderem auch Ben Hoffman, Ben Kanute, Matt Hanson, Matt Russell und Sam Long der erste Platz in St. George zuzutrauen.
Auch aus deutscher Sicht könnten einige Athleten das Renngeschehen an der Spitze des Feldes mitbestimmen und sich einen Platz auf dem Podium sichern. Bei Andreas Dreitz stellt sich die Frage, ob er nach seinem 5. Platz in Texas und Platz drei in Florida im dritten US-Wettkampf in diesem Jahr noch eine weitere Schippe drauflegen kann. Neben Dreitz sind auch Florian Angert, Frederik Henes, der zweifache Ironman-70.3-Weltmeister Michael Raelert und Maurice Clavel für den Wettkampf gemeldet. „Ich bin heiß auf mein zweites Rennen 2021, konnte nochmal gut trainieren im Vorfeld und habe seit Dubai einen großen Schritt in Richtung Rennfitness gemacht“, erklärte Clavel auf Nachfrage von tri-mag.de. Auch weitere Sportler aus Europa werden im Rennverlauf wohl eine entscheidende Rolle spielen: So stehen unter anderem die Briten David McNamee und George Goodwin, die starken Dänen Magnus Ditlev und Daniel Baekkegard, die Franzosen Baptiste Neveu, Denis Chevrot und Antony Costes, Filipe Azevedo (Portugal), der Kanadier Jackson Laundry und Paul Ruttmann (Österreich) auf der Startliste.
Daniela Ryf und Holly Lawrence als Topfavoritinnen
Im Feld der Frauen geht die Schweizerin Daniela Ryf nach ihrem Renncomeback in Dubai als große Favoritin ins Rennen. Bei jedem ihrer sechs Mitteldistanzrennen seit Anfang 2018 stand sie als Siegerin ganz oben auf dem Podest, darunter auch zweimal bei Ironman-70.3-Weltmeisterschaften. Besonders gefährlich werden könnte der vierfachen Ironman-Weltmeisterin die Britin Holly Lawrence, die den Wettkampf in St. George bei der letzten Austragung 2019 gewann. Zum Favoritenkreis gehören außerdem die Challenge-Daytona-Siegerin Paula Findlay (Kanada) und die Britin Emma Pallant, die in diesem Jahr bereits zwei Rennen für sich entscheiden konnte, unter anderem erst vor rund eineinhalb Wochen in Florida. Auch Pallants Landsfrau Fenella Langridge ist eine Platzierung in den Top 5 zuzutrauen. Zudem gehen unter anderem mit Meredith Kessler, Skye Moench, Carrie Lester, Linsey Corbin, Jackie Hering und Sarah Bishop mehr als eine Handvoll Athletinnen aus den USA auf Weltklasseniveau an den Start, die Ryf und Lawrence die vorderen Plätze streitig machen könnten. Ein Heimspiel und ebenfalls Chancen auf einen Podestplatz hat die Australierin Sarah Crowley, die seit diesem Jahr in St. George wohnt. Auch Jeanni Metzler (Südafrika), zuletzt Zweite beim Ironman 70.3 Texas gehört zum engeren Favoritenkreis. Eine deutsche Profiathletin steht für die Mitteldistanz in St. George nicht auf der Startliste.
Rennen im Livestream auf Facebook
Die Rennen der Profis beginnen um 6:50 Uhr Ortszeit (14:50 deutscher Zeit). Die Mitteldistanz gilt mit rund 1.000 Höhenmetern auf dem Rad sowie rund 400 weiteren Höhenmetern auf dem Halbmarathon als äußerst anspruchsvoll. Der Wettkampf wird vom Veranstalter über „Ironman now“ auf Facebook im Livestream übertragen. Die Liveübertragung beginnt eine Viertelstunde vor dem Startschuss der Profis.