Wenn eine Marke als Deonym verwendet wird, sodass der Markenname zum Synonym ihrer Gattung geworden ist, dann muss an dem Produkt etwas dran sein. Zwift ist eine Marke, die im Bereich des Indoor-Radtrainings einen solchen Statuts erlangt hat. Es wird nicht mehr davon gesprochen „Ich fahre heute auf dem Rollentrainer“, sondern man geht nur noch „zwiften“. Zwift ist eine Online-Plattform, auf der sich Radfahrer und Läufer weltweit zum virtuellen Sporttreiben treffen können. Zwift ist globaler Vorreiter mit rund zwei Millionen Nutzern, davon gut 80.000 in Deutschland.
Schweißtreibender E-Sport
Es ist Sport, echter E-Sport. Ohne eigenen Energieaufwand wird sich der Avatar, mit dem du durch die virtuelle Welt rollst oder läufst, nicht bewegen. Die Trainingsmöglichkeiten haben sich durch die Entwicklung von sogenannten Smart-Trainern mit Direktantrieb für das Fahrradfahren erweitert, der Hinterreifen des eigenen Fahrrads wird nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen und die Smart-Trainer bieten ein Fahrgefühl wie auf der Straße. Mit Steigungen, Abfahrten und sogar eigenen Lenkmanövern, wenn die nötige Hardware vorhanden ist.
Was brauchst du für den Start auf Zwift?
Die Grundvoraussetzung für den Einstieg auf Zwift ist ein internetfähiges Endgerät, mit einer stabilen Verbindung zum Internet. Zusätzlich benötigst du ein Fahrrad, das für einen hohen Fahrspaß auf einem Smart-Trainer mit Direktantrieb eingespannt wird, aber auch eine ältere Rolle mit Geschwindigkeitssensor und Trittfrequenz reichen aus, um bei Zwift dabei zu sein. Die „virtuelle Leistung“ wird dann über den Geschwindigkeitssensor und die Trittfrequenz errechnet.
Ein Smart-Trainer mit Direktantrieb simuliert im Gegensatz zum Standard-Rollentrainer auch die Umgebung, in dem der Widerstand den Strecken angepasst wird. Um das Rollentraining möglichst effektiv absolvieren zu können, gibt es kein Vorbeikommen an einem Smart-Trainer. Wichtig dabei ist die Genauigkeit, um bei Intervallen oder virtuellen Rennen die Leistung auch realistisch auf die Strecke zu bringen. Nicht unbedingt nötig für das Testen von Zwift, aber zur Kontrolle der Formentwicklung ist mindestens ein Herzfrequenzmesser, der mit dem Endgerät verbunden werden kann. Essentials für das Rollentraining sind ein Handtuch als Unterlage zum Schutz von Fahrrad und Fußboden. Für die Verpflegung genügend Wasser und Elektrolyte, wenn die Einheiten länger als 90 Minuten oder sehr intensiv werden, ist ebenfalls auf die Energiezufuhr in flüssiger oder fester Form zu achten.
Zum Start lädst du Zwift für das jeweilige Endgerät von der Anbieter-Webseite runter, die ersten sieben Tage sind frei zum Testen, nach dem siebentägigen Probeabo kostet das Angebot 14,99 Euro pro Monat.
Systemvoraussetzung für deinen Computer
Minimum | Maximum | |
Betriebssystem | Microsoft® Windows 10 64bit oder höher oder macOS® 10.12 | Aktuelle Versionen von Microsoft® Windows 64bit oder macOS® |
CPU | Intel® Core™ i3 oder AMD Athlon™ | Intel® Core™ i7 oder AMD Ryzen™ |
RAM | 8 GB | 8 GB |
GPU | 1 GB dedizierter Grafikprozessor oder integrierte Intel® HD 4000 oder AMD R5 | 2GB Radeon™ R9 290 Serie oder NVIDIA® GeForce™ GTX 970 |
Festplatte | 4 GB freier Speicher | 4 GB freier Speicher |
Bluetooth | Version 4.0 oder höher | Version 4.0 oder höher |
Systemvoraussetzung für dein Smartphone, Tablet und Streaming-Hardware
Gerät | Anforderungen | Hinweise |
Android® | Android® 7.0 oder höher Arm64-v8a ABI (Arm64-Architektur) Mindestens 1 Gigabyte RAM OpenGL ES 3.0 oder höher Bluetooth Version 4.0 oder höher | Wenn du die Zwift App auf deinem Android®-Gerät nicht im Google Play Store finden kannst, ist es nicht mit Zwift kompatibel. |
iPhone® SE, iPhone®5S oder höher | iOS® 12.0 oder höher Bluetooth Version 4.0 oder höher | Für iOS-Nutzer wird Beta OS derzeit nicht unterstützt. |
iPad® Air oder höher, iPad® Pro oder höher, iPad mini® 2 oder höher oder iPod 6 oder höher | iOS® 12.0 oder höher Bluetooth Version 4.0 oder höher | Für iOS-Nutzer wird Beta OS derzeit nicht unterstützt. |
Apple TV® | 4. Generation oder höher Bluetooth Version 4.0 oder höher | Weitere Informationen zur Bestimmung deiner Apple TV®-Generation findest du auf der Website von Apple. |
Einstellungen für deine erste Fahrt
Als Erstes legst du ein Konto an und führst die Anmeldung durch, dabei werden Daten zum Aktivitätslevel und zu dir persönlich abgefragt. Sind alle Eingaben erledigt, kannst du mit dem Koppeln deines Rollentrainers und Herzfrequenzgurtes fortfahren.
Vor dem Start solltest du dir bewusst sein, was du mit der Einheit erreichen willst. Für ein strukturiertes Training, das darauf abzielt, einen Formaufbau zu entwickeln, benötigst du deinen aktuellen Leistungsstand. Wenn du deine Trainingsbereiche aus einer Leistungsdiagnostik nicht schon kennst, sollte zumindest ein Test zur Ermittlung deiner Functional Treshhold Power (FTP) zum Start oder in den ersten Wochen erfolgen. Der FTP-Wert stellt die maximal mögliche Dauerleistung über eine Stunde dar. Die FTP kann als Anhaltspunkt deines aktuellen Leistungsstands genommen werden. Auf Zwift hast du die Möglichkeit deinen FTP-Wert je nach Leistungsstand über vier unterschiedliche Tests zu ermitteln, falls du einen dieser Tests zum Einstieg gefahren bist, legt Zwift den FTP-Wert selbst fest.
Im Menü findest du auch die Möglichkeit zum Auswählen eines Workouts oder von Trainingsplänen, bei denen die Einheiten aufeinander aufbauen. Durch die Schnittstelle zu den verschiedenen Trainingsplattformen wie TrainigPeaks oder Today’s Plan hast du zusätzlich die Möglichkeit, die vorgegebenen Einheiten der Trainingsplattform virtuell nachzufahren.
Liegt dein Interesse eher darauf, mit anderen Athleten innerhalb eines Group-Rides durch die Gegend zu fahren oder allein die Weiten Zwifts zu erkunden, so bedarf es dafür keine weiteren Einstellungen. Hierbei steht das Vergnügen, der Sport, im Fokus. Des Weiteren kannst du mit einem vorprogrammierten Pace-Partner über unterschiedliche Strecken fahren, die es in sechs verschiedenen Leistungsklassen gibt. Der einfachste Pace-Partner Taylor liegt bei 1,1 W/kg, der Pace-Partner mit der höchsten abzurufenden Leistung, Constance, erfordert 4,1 W/kg, um diesem zu folgen.
Work-outs oder nach Plan
Freie Fahrt, Work-out oder doch nach Plan. Wenn es nur darum geht, die Kurbel zu drehen oder Trainingszeit abzustrampeln, dann ist eine freie Fahrt eine gute Wahl. Im Menüpunkt der Weltkugel wird dir über verschiedene Punkte angezeigt, welche Welt und Strecke du auswählen kannst. Des Weiteren werden die Länge, Höhenmeter, die Anstrengung und die ungefähre Dauer in den Kategorien <30 min, <60 min und 90+ min angezeigt, sodass man sich entscheiden kann, ob es lieber flach oder doch hügelig sein soll. Dies ist vorwiegend dann entscheidend, wenn du mit einem Smarttrainer fährst, da dir dort dann die Steigung simuliert wird.
Willst du das Ganze jedoch strukturierter angehen, dann hast du die Wahl zwischen vorgegebenen Workouts oder solchen, die du dir selbst gestaltest. Du kannst aber auch aus 15 Trainingsplänen wählen, die dich für die kommenden vier bis zwölf Wochen durch dein Training leiten.
Rennen fahren
Als Möglichkeit neben den strukturierten Workouts und dem spaßigen Pedalieren, gibt es die Variante des Rennfahrens. Bei dieser Variante geht es ernster zur Sache. Voraussetzung, um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, sind Erfahrung, taktische Entscheidungen – und bereits eine gewisse körperliche Leistungsfähigkeit. Events wie Gruppenfahrten und Rennen sind in unterschiedliche Leistungsklassen (A-E) der FTP eingeteilt, gestaffelt nach Leistung pro Kilogramm (W/kg). Durch die unterschiedlichen Leistungsklassen bietet sich jedem Athleten die Möglichkeit, Rennen zu gewinnen.
Leistungsklasse | W/kg |
A | 4,0+ W/kg |
B | 3,2-3,9 W/kg |
C | 2,5-3,1 W/kg |
D | 1-2,4 W/kg |
E | Offene Watt /kg |
Zwift-Rennen haben ihre eigenen Gesetze
Damit du auf alles vorbereitet bist, wenn ein Rennen gestartet wird, bekommst du nachfolgend ein paar Tipps an die Hand: Rennen auf Zwift werden generell hart angefahren. Um nicht allein dem ganzen Feld hinterherjagen zu müssen, solltest du schon in den letzten Sekunden des Countdowns beschleunigen, damit dein Avatar ordentlich aus dem Startbereich kommt. Schrecke nicht davor zurück, wie die erste Minute absolviert wird, bleibe dran und versuche möglichst innerhalb der Gruppe zu fahren, um schon hier ein paar Körner zu sparen. Ist die erste hektische Phase vorbei, versuche gut im Feld mitzukommen, am besten du platzierst dich nicht ganz am Ende des Feldes, dort ist die Gefahr des Abreißens zu groß.
Auf Ausreißversuche musst du immer vorbereitet sein, primär dann, wenn es kleine Anstiege oder Steigungen hochgeht, dort ist es ähnlich wie beim Start: Augen zu und durch. Die beste Platzierung, bevor du einen solchen Anstieg erreichst, ist im vorderen Feld. Dort bekommst du am Anfang noch einen gewissen Draft (Windschatten) und hast immer die Chance, dich an Fahrer zu hängen, von denen du überholt werden solltest. Merkst du, dass du heute die Beine hast, um das Rennen zu gewinnen, dann sei dir bewusst, dass ein Ausreißversuch mindestens eine Differenz von 100 Watt oder mehr benötigt, um eine Lücke zu reißen.
Eine kleine Erholung hingegen kannst du mit der „Supertuck-Position“ bei Abfahrten erreichen. Zum Einnehmen der „Supertuck-Position“, die in Rennen auf der echten Straße mittlerweile verboten ist, müssen drei Voraussetzungen gegeben sein:
- Deine Geschwindigkeit ist höher als 58 km/h
- Das prozentuale Gefälle ist steiler als 3 %
- Deine Leistung liegt unter 11 Watt
Obacht: Sobald der Kurs abflacht, sollte man wieder frühzeitig anfangen zu treten, andernfalls kannst du deine Gruppe schnell verlieren. Des Weiteren kannst du den Anschlussberg aber in der „Supertuck-Position“ auch verlieren, wenn an der Spitze der Gruppe mehr als 3,5 W/kg getreten werden. Das ist ungefähr die Leistungsgrenze, um jemanden in der „Supertuck-Position“ fahrend abzuhängen. Wie schon im Absatz Power-ups beschrieben, ist gerade im Rennen das Einsetzen dieser eine Notwendigkeit, um Energie zu sparen oder auf Vorteile anderer zu reagieren. Im besten Fall kennst du die Strecke, sodass die Power-ups spezifisch zur Streckencharakteristik, etwa die Feder zum Anstieg, eingesetzt werden können.
Die weiten Welten von Zwift
Zwift bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Trainingsfahrt so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. In neun Welten mit mehr als 130 Strecken können die Workouts, Rennen oder Ausfahrten absolviert werden. Für die gesamte Community stehen täglich drei Welten offen, dabei ist Watopia, eine fiktive Insel, die laut Strava an einem Ort in der Nähe von Australien liegt, immer befahrbar. Die anderen beiden Gastwelten, die frei zugänglich sind, ändern sich täglich. Verspürst du dennoch den Reiz deine Lieblingsroute zu fahren, obwohl die Welt nicht für die Community offen ist, kannst du dies über das Erstellen eines sogenannten Meet-ups erreichen. Wenn du dich wie ein Radprofi fühlen möchtest, kannst du die Strecken von den Radfahrweltmeisterschaften in Innsbruck, Yorkshire oder Richmond befahren. Auch als Fan der Tour de France kann man auf der berühmten Champs Élysées in Paris oder dem namentlich nicht gleichen Anstieg, aber vom Profil her identischen wie Alpe d’Huez nach Alpe du Zwift hochfahren. Die Strecken in Bologna und Crit City sind dabei zwei Kurse, die Events-Only-Maps sind, und auch nur während eines Events gefahren werden können.
Power-up
Der Gamingcharakter von Zwift wird verstärkt durch sogenannte Power-up, die im Renngeschehen und auch während der freien Fahrten für Abwechslung sorgen. Mit den Power-ups erlangst du temporäre Fähigkeiten oder veränderte Eigenschaften. Setzt du diese im Rennen mit dem richtigen Timing ein, kannst du dir kurzzeitig einen deutlichen Vorteil verschaffen. Die Power-ups werden zufällig bei Durchfahrten durch den Start-/Zielbanner, Ende des KOM oder am Ende vom Sprint vergeben.
Symbol | Power-up | Eigenschaft |
Großer Bonus | +250 XP | |
Kleiner Bonus | +10 XP | |
Leichtgewicht | Verringert das Gewicht für 15 Sekunden um 10 Prozent | |
Draft Boost | Erhöht den Windschatteneffekt um 50 Prozent für 30 Sekunden | |
Aero Boost | Reduziert den Windwiderstand für 15 Sekunden um 25 Prozent | |
Unsichtbarkeit (Eventspezifisch) | Zehn Sekunden unsichtbar für andere Fahrer | |
Burrtio (Eventspezifisch) | Schaltet den Windschatteneffekt für Fahrer im Radius von 2,5 Metern für zehn Sekunden aus | |
Dampfwalze (Eventspezifisch) | Reduziert den Rollwiderstand für 30 Sekunden, du rollst so schnell wie eine Straßenreifen auf der Straße ganz gleich welcher Untergrund vorhanden ist. Am Besten nutzen wenn Rennrad auf Gravel oder MTB auf Straße | |
Amboss (Eventspezifisch) | Macht dich für 30 Sekunden 50 Kilogramm schwerer, zur schnelleren Abfahrt |
Garage und Dropshop
Rennrad oder Mountainbike fahren hat nicht mehr viel davon, dass mit grellen wild bedruckten Sponsorentrikots umher gerollt wird, auf der Straße wird sich stilvoll angezogen. Eine farbliche Abstimmung von Trikot, Hose und Socken ist selbstverständlich. Auf Zwift hat der eigene Avatar eine Garage, in der sich jegliches Material vom Fahrrad über Laufräder hin zu Brillen und Socken befindet. Der eigene Avatar lässt sich vielseitig ausrüsten. Anfangs ist die Garage mit wenig Material bestückt, mit jedem Levelaufstieg füllt sich die Garage mit Kleidungsartikeln und im Dropshop kann zusätzlich Material gekauft werden. Der eigene Avatar kann ebenso in der Garage angepasst werden. Kopftyp, Gesichtsbehaarung und Haare sind frei wählbar, sodass am Ende ein individueller Charakter vor einem steht. Die Garage ist verständlich über das Hauptmenü zu finden, einfach das Symbol der Garage mit dem „Z“ anklicken und schon kann das Material ausgewählt werden und im benachbarten Dropshop geshoppt werden.
Wie verdiene ich Drops?
Shoppen geht nur übers Schwitzen. Diejenigen, die immer das neuste und beste Material haben möchten, müssen ordentlich schwitzen. Schweißtropfen sind nämlich die Währung im Dropshop. Ein Drop hat eine ungefähre Wertigkeit von einem US-Cent. Ein Fahrrad, das auf dem Markt 10.000 US-Dollar kostet, erleichtert das Dropkonto um 1.000.000 Drops. Wie viele Drops du hast, kannst du im Spiel am Symbol des Tropfens ablesen, das sich im oberen rechten Bildrand befindet. Schweißtropfen erhältst du immer, sobald sich ihr Avatar in Bewegung setzt und du anfängst, Kalorien zu verbrennen. Die Kalorien errechnen sich über deinen Power-Output. Das heißt, je mehr Watt du trittst, umso mehr Drops verdienst du. Einige weitere Faktoren können deinen Drop-Verdienst zu dem steigern. Fahren von Steigungen, erhalten von Ride-ons oder auch das Fahren mit einem Pace-Partner lassen das Konto der Schweißtropfen schneller steigen. Hast du genügend Drops beisammen, kannst du Laufräder, Rennräder, Mountainbikes oder auch Zeitfahrräder für deine Garage kaufen. Nicht das gesamte Material ist von Level eins verfügbar, so gibt es Fahrräder oder Laufradsätze erst ab bestimmten Leveln. Wieder ein Grund, ordentlich in die Pedale zu treten.
Nebenbei hat das Ganze nicht nur den Sinn des Stiles, sondern auch der Performance. Gewicht und Aerodynamik deines Renners spielen auch virtuell ein Thema. Bei Intervalleinheiten oder normalen Ausfahrten ist es nicht entscheidend für die Performance welches Rad du wählst, solltest du jedoch Group-Rides oder Rennen fahren, bietet es sich an, ein Fahrrad zu wählen, das für den Kurs infrage kommt. Hast du dich also entschieden ein bergiges Rennen zufahren, muss dein Augenmerk auf einem möglichst leichten Set-up liegen, das nicht unbedingt auf Aerodynamik abzielt. Ebenso bei Group-Rides, dort kannst du mit dem richtig ausgewählten Material ein paar Watt sparen, um innerhalb der Gruppe besser mitfahren zu können. Wie aerodynamisch oder schwer deine Wahl ist, erkennst du an den vergebenen Punkten, die du im unteren Teil des Bildschirmes sehen kannst. Windschatten kkannst du übrigens nur nutzen, wenn du nicht mit einem Zeitfahrrad unterwegs bist und falls dein Rennen über Gravel oder Mountainbike Passagen führt, solltest du auch hier das richtige Rad in deiner Garage stehen haben. Und auch wenn einige Laufräder und Rahmen die gleiche Punktzahl an Aero-/Gewichtspunkten haben, so gibt es auch hier teilweise kleine Unterschiede in der Performance, die jedoch sehr marginal sind.
XP-Punkte für den Levelaufstieg
Zwift ist Training mit Computerspielcharakter. Das Entscheidende an einem guten Computerspiel ist es, dem Nutzer eine Langzeitmotivation zu geben. Gerade, wenn der Spieler immer wieder mit Erfolgserlebnissen belohnt wird, kann ein Suchteffekt entstehen. Zwift kann mit Recht behaupten, dass es diese Langzeitmotivation erlebbar macht und für manche Sportler gar Suchtpotenzial besitzt. Mit unterschiedlichen Challenges, 60 Leveln und immer wieder kleinen Goodies, die es zum Levelaufstieg gibt, hält Zwift seine Nutzer bei Laune. Jeder Sportler fängt bei Level eins an. Anfangs gehen die Aufstiege recht zügig, bevor später mehr Zeit im Sattel verbracht werden muss, um Fortschritte zu erzielen. Für Levelaufstiege muss man XP-Punkte (Experience) sammeln, deren Fortschritt direkt im Spiel unterhalb der Konsole mit allen Angaben zur Fahrt zu sehen ist. Ein höheres Level deines Avatars hat zur Folge, dass du dir schnellere Fahrräder oder Laufradsätze im Dropshop kaufen kannst. Ferner erweitert sich das Straßennetz von Watopia mit dem Aufstieg der Level. Die Strecke „Road to Sky“, die den Anstieg Alp du Zwift beinhaltet, kann etwa erst ab Level sechs gefahren werden. Die meisten XP-Punkte sammelst du durch die gefahrenen Kilometer, die du in den unterschiedlichen Welten zurücklegst. Für jeden Kilometer erhältst du 20 XP-Punkte, sofern du die metrische Einstellung verwendest. Das Absolvieren von Strecken, plus das Glücksrad drehen beim Erklimmen von Alp du Zwift bringen gleichermaßen XP-Punkte auf dein Level-Konto. Das Sammeln von XP-Punkten während eines Workouts ist etwas anders aufgebaut, hierbei geht es nicht um die Kilometer, die du zurücklegst, sondern um die Art und Länge der Intervalle. Während des Warmup, Zone-Block und Cooldown entscheidet die Zeit, die du in den jeweiligen Bereichen unterwegs bist. So gibt es ungefähr fünf XP-Punkte pro Minute im Warmup und Cooldown, während es im Zone-Block für jede gefahrene Minute ungefähr zehn XP Punkte zu verdienen gibt. Nur 70 % deiner XP Punkte erhältst du, wenn du während eines Workouts um circa 12 % von der Wattvorgabe abweichst.
Companion App
Um das volle Erlebnis von Zwift genießen zu können, ist die Zwift Companion App für dein Smartphone ein Must-have. Zwift Companion ist deine Fernbedienung während des Trainings sowie der Organizer für Rennen, Group Rides oder auch Meetups. Die App ist eine Erweiterung des gesamten Hauptmenüs in Zwift. Im Home-Bildschirm kannst du sehen, wer von deinen Freunden aktuell unterwegs ist, anstehende Events zur Teilnahme auswählen, und dein Wochenziel hast du ebenso immer fest im Blick. Auf der Events-Seite sind alle Rennen und Grouprides des Tages und der kommenden Tage aufgelistet. Dort ist auch die Einteilung der einzelnen Leistungsklassen ablesbar. Die Gesamtdistanz der Rennen oder der Ausfahrten steht ebenso vermerkt, wie auch die Teilnehmerzahl, die bei diesem Event startet. In einem weiteren Abschnitt besteht die Möglichkeit, ein Meetup zu erstellen. Ähnlich wie bei anderen Sportplattformen sind die Aktivitäten deiner Freunde zu sehen sowie die deines Clubs, dem du auf Zwift beitreten kannst. Im letzten Karteireiter hast du die Möglichkeit Einstellungen zu verändern, Ziele festzulegen, Hilfe zu suchen und Freunde zum Folgen zu finden.
Starte die App im selben WLAN in dem dein Endgerät mit Zwift verbunden ist. Während du mit deinem Avatar durch Watopia fährst, stellt sich die Oberfläche der Zwift Compagnien App automatisch auf den Karten-Bildschirm, genauer gesagt, wenn du ein Work-out fährst, auf den Work-out-Bildschirm. Ab diesem Zeitpunkt ist dein Smartphone der Controller für das Spiel. Es ermöglicht dir jegliche Einstellung direkt vom Rad aus zu steuern, ohne einen langen Arm zum Endgerät strecken zu müssen. Über Messages kannst du mit Zwiftern schreiben und Gruppennachricht verfassen. Die Schaltzentrale zur Steuerung deines Avatars, die sonst im unteren Bildschirm sitzt, hast du nun bequem direkt auf dem Smartphone. Primär zum schnellen Verwenden von Powerups in entscheidenden Rennsituationen eine gute Wahl. Ein kleiner Ride-on oder der Ellenbogen zum Vorbeifahren, liegen ebenso nur ein Fingertipp entfernt. Zugleich ist die Bedienoberfläche für ein Work-out hilfreich. Die Möglichkeit zum Pausieren, das Einstellen des Trainerwiderstandes, wenn du nicht im ERG-Mode fährst und auch das Skippen von Intervallen funktioniert einfach. Zudem besteht die Möglichkeit, dass du während des Trainings deine FTP-BIAS verstellst. Das ist aus der Sicht sinnvoll, da du dich nicht an jedem Tag gleich stark fühlst und somit die Chance hast, deine FTP um zehn Prozent zu steigern oder auch zu reduzieren. Des Weiteren bietet Zwift Companion einen Überblick über die Zentrale mit allen Daten zur aktuellen Fahrt. Auch eine Art Tacho zeigt dir während der Intervalle, in welchem Bereich du dich gerade befindest.
Meetup
Wer in seinen eigenen vier Wänden nicht darauf verzichten möchte, mit seinen Trainingsbuddys zu trainieren, der kann ganz einfach eine Gruppenausfahrt, das sogenannte Meetup, erstellen. Ein Meetup kannst du mithilfe der Companion App erstellen. Dafür wählst du bei Events das Symbol mit den drei Menschen aus und klickst den Button Meetup erstellen. Um Freunde oder andere Fahrer einladen zu können, müssen diese dir auf Zwift folgen.
Du hast unzählige Einstellmöglichkeiten für die gemeinsame Aktivität, so kann der Zeitpunkt festgelegt werden sowie die Dauer über Zeit und auch Länge. Bei der Streckenauswahl kannst du aus allen auf Zwift verfügbaren Karten und Strecken wählen, auch wenn die gewählte Strecke nicht in den drei öffentlich angebotenen Welten für diesen Tag liegt. Das wiederum ist auch eine Funktion, die sehr nützlich ist, um eine Strecke für gewisse taktische Manöver in Rennen zu studieren. Sind die Leistungsunterschiede innerhalb der Gruppe zu groß, kannst du vorab ein „Gummiband“ einstellen, dass alle beisammen hält. In dem Fall des Gummibandes ist es ganz gleich wie groß die aktuell getretenen W/kg sind, die Gruppe fährt automatisch zusammen. Es ist nicht nur motivierender zu wissen, dass Gleichgesinnte zusammen mit einem schwitzen, über eine weitere App namens Discord kann auch der soziale Aspekt der Kommunikation hervorragend in die statische Ausfahrt ihres Smart-Trainers integriert werden. Discord ist ein Onlinedienst für Textchat und Sprachkonferenzen und bietet sich für die kommunikative Ausfahrt an, da eine leichte Handhabung geboten wird.
Taktik für Zwift-Rennen
Damit du auf alles vorbereitet bist, wenn ein Rennen gestartet wird, bekommst du folgend ein paar Tipps an die Hand. Rennen auf Zwift werden generell hart angefahren. Um nicht allein dem ganzen Feld hinterherjagen zu müssen, solltest du schon in den letzten Sekunden des Countdowns beschleunigen, damit dein Avatar ordentlich aus dem Startbereich kommt. Schrecke nicht davor zurück, wie die erste Minute absolviert wird, bleib dran und versuche möglichst innerhalb der Gruppe zu fahren, um schon hier ein paar Körner zu sparen. Ist die erste hektische Phase vorbei, versuche gut im Feld mitzukommen, platziere dich nicht ganz am Ende des Feldes, dort ist die Gefahr des Abreißens zu groß. Auf Ausreißversuche musst du immer vorbereitet sein, vorwiegend dann, wenn es kleine Anstiege oder Steigungen hochgeht, dort ist es ähnlich wie beim Start, Augen zu und durch. Die beste Platzierung, bevor du einen solchen Anstieg erreichst, ist im vorderen Feld, dort nimmst du am Anfang noch einen gewissen Draft mit und hast immer die Chance, dich an Fahrer zu hängen, von denen du überholt wirst. Merkst du jedoch, dass du heute die Beine hast, um das Rennen zu gewinnen, dann sei dir bewusst, dass ein Ausreißversuch mindestens eine Differenz von 100 Watt oder mehr benötigt, um eine Lücke zu reißen. Eine kleine Erholung hingegen kannst du mit der „Supertuck-Position“ erreichen, die in Rennen auf der echten Straße mittlerweile verboten ist. Zum Einnehmen der „Supertuck-Position“ müssen drei Voraussetzungen gegeben sein:
- Deine Geschwindigkeit ist höher als 58 km/h
- Das prozentuale Gefälle ist steiler als 3%
- Deine Leistung liegt unter 11 Watt
Obacht: Sobald der Kurs abflacht, sollte man frühzeitig anfangen zu treten, andernfalls kannst du deine Gruppe schnell verlieren. Des Weiteren kannst du den Anschluss auch verlieren, wenn an der Spitze der Gruppe mehr als 3,5 W/kg getreten werden, das ist ungefähr die Leistungsgrenze, um jemanden in der „Supertuck-Position“ abzuhängen. Wie schon im Absatz Power-ups beschrieben, ist gerade im Rennen das Einsetzen dieser Power-ups eine Notwendigkeit, um Energie zu sparen oder auf Vorteile anderer zu reagieren. Im besten Fall kennst du die Strecke, sodass die Power-ups spezifisch zur Streckencharakteristik, unter anderem die Feder zum Anstieg, eingesetzt werden können.
Ride On
Wie auf fast allen Social-Media-Plattformen gibt es auch auf Zwift die Möglichkeit der Anerkennung von Leistung. Die Aussprache des Ansporns und des Repsekts ist auf Zwift das „Ride on“. Es gibt drei Möglichkeiten, „Ride ons“ zu vergeben. Die erste Möglichkeit ist, dass eine Aktivität, die von einem Zwifter absolviert wurde, nachträglich mit einem Ride on versehen wird. Die Bekundung des Respekts verteilst du einfach in der Aktivitätszeitleiste innerhalb der Companion App oder im Feed auf der Zwift-Website.
Als zweite Variante hast du die Möglichkeit, Fahrer in deiner Nähe auszuwählen und ihnen direkt mit einem Daumen hoch zu würdigen. Durch ein Tippen auf die Fahrerpunkte in der Karte kannst du einzelne Athleten anwählen und ihnen so direkt Ride ons geben, diese Funktion steht dir in der Companion App jedoch nicht während eines Workouts zu Verfügung. Zusätzlich kannst du auch über den Button „Zwifter“ schauen, wer um dich herumfährt und dann mit dem Tippen auf den Namen zum Ride on gelangen. Ride ons können immer empfangen werden.
Mit Profis fahren
Ohne eine Meetup ganz einfach mit Freunden, denen man auf Zwift folgt oder sogar mit Profis die weite Welt von Zwift erkunden, geht das? Ja, natürlich. In der alten Benutzeroberfläche war diese Funktion etwas prominenter platziert als aktuell. Aber nachdem die Funktion zwischenzeitlich komplett verschwunden war, gibt es seit dem letzten Update endlich wieder die Möglichkeit – nur eben ein wenig versteckter. Unter dem Reiter „NUR FAHREN“, der ganzen unten im Hauptmenü ist, kannst du auf Anhieb sehen, wer unterwegs ist. Durch einen einfachen Klick kannst du der jeweiligen Person folgen. Hierbei ist die Fahrt nichts anderes, als würdest du auf der Straße auf einmal jemanden treffen und mit der Person eine Ausfahrt machen. Also Achtung, hier gibt es kein Gummiband oder Ähnliches, es gibt nur den Windschatten. Das hießt, fährst du schneller als etwa der Profi, gibst du ihm Windschatten oder du musst ordentlich in die Pedale treten, um an deinem Fahrer, dem du folgst, dranzubleiben.
Tron-Bike
Das vielleicht coolste Rad auf Zwift heißt offiziell „Zwift Concept Z1“, aber alle nennen es Tron. Wer dieses Rad bis jetzt verzweifelt im Dropshop oder in seiner Garage gesucht hat, der kann die Suche beenden, da dieses nicht zum Kauf bereitsteht. Viel mehr muss man sich das Rad wirklich verdienen, nämlich mit einer von drei Herausforderungen. Um eine Herausforderung auswählen zu können, musst du im Spiel auf „Menü“ klicken, damit du in die Benutzeroberfläche des Pausenmenüs gelangst.
Dort gibt es den Reiter „Herausforderungen“, wo du zwischen drei verschiedenen auswählen kannst. Die Herausforderung für das Tron ist „Climb Mt. Everest“. Doch Obacht: Es reicht nicht, nur die 8.850 Höhenmeter des Mount Everest zu erklimmen, du musst noch weitere 41.150 Höhenmeter weiter klettern, damit du das Tron endlich dein Eigen nennen kannst. Ganze 50.000 Höhenmeter sind für die Herausforderung nötig, um eines der schnellsten Räder auf Zwift zu erhalten. Einmal ausgewählt, werden von allen Fahrten die Höhenmeter gezählt, leider nicht rückwirkend.
Rouvy ist besser.
Alles schön und gut aber wenn man der englischen Sprache nicht mächtig ist ist man aufgeschmissen
Wegen 3 Wörtern in Englisch? Die paar Wörter mal zu lernen, wäre wohl nicht verkehrt…
Ist das jetzt Werbung? Alle paar Wochen gibt es einen Zwift Artikel…?
Ein Thema für die Experten: im Freundeskreis kam folgende Frage auf: fährt man auf Zwift, synchronisiert sich das absolvierte Workout ja später mit Garmin Connect. Wie ist es umgekehrt: wenn ich eine Trainingseinheit auf Garmin erstellt habe, kann ich diese dann bei Zwift importieren, oder muss ich das manuell eingeben?